QR-Codes: Aufstieg und Fall eines Marketing-Hypes
Wir kennen sie von Prospekten und Schaufenstern, Visitenkarten und Werbeplakaten: schwarz-weiß gescheckte Quadrate, die wir mit unseren Smartphones scannen sollen. Die bittere Wahrheit: QR-Codes werden kaum genutzt.
Mich erinnert der QR-Code-Hype an den Herdentrieb: Selbsternannte Experten erklärten die Dinger einst zu einem Must-have – und viele glauben ihnen bis heute. Warum wir uns gerne an der Masse orientieren, erklärt der Evolutionspsychologe Benjamin Lange so (Quelle: stuttgarter-zeitung.de):
"Was die Masse macht, kann so falsch nicht sein, und wenn die Masse irrt, dann sitzen wir wenigstens alle im selben Boot und können das Problem gemeinsam lösen."
Die Analogie zum QR-Code-Hype: Wenn das alle bieten, muss es was bringen. Ich tanze dann mal aus der Reihe und sage: Nein, QR-Codes bringen nichts!
➧ 3 (in Worten: drei!) Prozent der Smartphone-Besitzer nutzen QR-Codes regelmäßig.
Mir ist das einfach zu umständlich: Smartphone zücken, Code fixieren, warten. Da müsste schon so etwas Bahnbrechendes wie die Lottozahlen vom nächsten Samstag erscheinen, um mich wirklich zu überzeugen.
Erscheint aber Vorschlaghammer-Werbung oder irgendein pseudo-witziger Mumpitz, verlässt einen doch echt die Lust. Warum soll man dafür Zeit, Datenvolumen und Akku-Power opfern?
Lasst es mich wissen: Was haltet ihr von QR-Codes?
Lese-Tipp:
"QR" steht für "quick-response" – "reaktionsschnell".
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Mich erinnert der QR-Code-Hype an den Herdentrieb: Selbsternannte Experten erklärten die Dinger einst zu einem Must-have – und viele glauben ihnen bis heute. Warum wir uns gerne an der Masse orientieren, erklärt der Evolutionspsychologe Benjamin Lange so (Quelle: stuttgarter-zeitung.de):
"Was die Masse macht, kann so falsch nicht sein, und wenn die Masse irrt, dann sitzen wir wenigstens alle im selben Boot und können das Problem gemeinsam lösen."
Die Analogie zum QR-Code-Hype: Wenn das alle bieten, muss es was bringen. Ich tanze dann mal aus der Reihe und sage: Nein, QR-Codes bringen nichts!
QR-Codes: magere Nutzerzahlen
Das Ergebnis einer repräsentativen QR-Code-Studie von Skopos aus den Jahren 2012 und 2014 mit 1000 Befragten:➧ 3 (in Worten: drei!) Prozent der Smartphone-Besitzer nutzen QR-Codes regelmäßig.
➧ Als Hauptgrund für die Nichtnutzung nannten 68 Prozent "mangelndes Interesse".
[Update Januar 2017] Kriegten QR-Codes vielleicht 2016 die Kurve? Nicht wirklich, wie diese repräsentative Befragung zeigt:

Mehr Statistiken findet ihr Statista.
[Update Juli 2020] Auch fünf Jahre nach Erscheinen dieses Beitrages haben deutsche User nicht so wirklich Bock auf QR-Codes, wie eine Studie des Marktforschers appinio zeigt.
[Update Januar 2017] Kriegten QR-Codes vielleicht 2016 die Kurve? Nicht wirklich, wie diese repräsentative Befragung zeigt:

Mehr Statistiken findet ihr Statista.
[Update Juli 2020] Auch fünf Jahre nach Erscheinen dieses Beitrages haben deutsche User nicht so wirklich Bock auf QR-Codes, wie eine Studie des Marktforschers appinio zeigt.
Warum zünden QR-Codes nicht?
Gute Frage. Nachdem ich mir vor Ewigkeiten eine QR-Code-App auf das Smartphone gepackt hatte, nutzte ich sie genau einmal. Ich weiß noch nicht mal mehr wofür. Seitdem jedenfalls nie wieder.Mir ist das einfach zu umständlich: Smartphone zücken, Code fixieren, warten. Da müsste schon so etwas Bahnbrechendes wie die Lottozahlen vom nächsten Samstag erscheinen, um mich wirklich zu überzeugen.
Erscheint aber Vorschlaghammer-Werbung oder irgendein pseudo-witziger Mumpitz, verlässt einen doch echt die Lust. Warum soll man dafür Zeit, Datenvolumen und Akku-Power opfern?
Lasst es mich wissen: Was haltet ihr von QR-Codes?
Lese-Tipp:
- ibusiness.de (Oktober 2015): Der Fall München beweist: QR-Codes sind so was von tot
Kommentare
das gleiche habe ich mich auch schon oft gefragt, doch trotzdem habe ich einen QR-Code auf der Rückseite meiner Visitenkarte.
Ich finde es immer recht praktisch einen Kontakt nicht manuell von einer Visitenkarte abtippen zu müssen.
Außerdem benötige ich im Online-Banking QR-Codes um eine TAN generieren zu können. Finde das praktischer als das Sim- und SMS-TAN-Verfahren.
Das sind jedoch auch schon die einzigen praktischen Anwendungsgebiete des QR-Codes und ich muss zugeben, das mache ich wirklich nicht oft.
Es wäre sicherlich nicht weiter tragisch, wenn es diese Erfindung nicht gäbe. :)
Viele Grüße
Raman
vielen Dank für dein Feedback.
Vielleicht wären QR-Codes beliebter, wenn die Nutzung einfacher und schneller wäre.
Ich bin gespannt, ob es vielleicht bald einen neuen Ansatz gibt.
Viele Grüße
Mathias
Ich glaub mit dem einfacher und schneller wird es sobald nichts. Zwar gibt es von manchen Herstellern Versuche, die QR Code Scan Funktion direkt in die native Kamera App vom OS zu integrieren, komfortabler oder schneller als mit 3rd Party Apps ist es aber trotzdem nicht.
Die Gründe dafür werden hier näher erklärt:
https://blog.qrd.by/2015/09/02/native-qr-code-decoding-camera-app/
wirklich neue Ansätze sehe ich eher z.B. bei den Eddystone Beacons
lg Peter
vielen Dank für den Link. Auch Eddystone klingt interessant.
Vielleicht leistet auch das Internet der Dinge Schützenhilfe: Print-Werbung, die sich online mit dem Smartphone vernetzt.
Viele Grüße
Mathias
Daher finde ich, dass die aufgeführte Statistik zwar recht informativ ist, jedoch keine Antwort auf die wirklich interessante Frage für Organisationen mit Bedarf an Werbestrategien gibt. Als zusätzliche Frage müsste daher gestellt werden, wie häufig die Befragten überhaupt Internetseiten von Werbeangeboten besuchen bzw. Weblinks manuell eingeben. Erst dann kann ja über den Wert eines QR-Codes geurteilt werden.
Falls es dazu zufällig noch eine Statistik gibt, würde sie mich sehr interessieren.
Vielen Dank im Voraus.