So revolutioniert der 3D-Druck unsere Wirtschaft
Schuhe und Accessoires aus dem Drucker? Schon Realität. Häuser und Autos? Werden ebenfalls bereits dreidimensional gedruckt. Nur in Deutschland scheint das alles mal wieder Neuland zu sein. Warum dieses Desinteresse schade ist, zeige ich euch in diesem Beitrag.
3D-Drucker bauen dreidimensionale Werkstücke computergesteuert und schichtweise auf – daher auch der eigentlich korrekte Begriff "Additive Fertigung". Im Fachjargon nennt sich das CAD (engl. "computer-aided design", zu Deutsch "rechnerunterstütztes Konstruieren").
Einfaches Herstellen von Formen, kein Materialverlust – das sind die Vorteile des 3D-Drucks gegenüber Spritzgussverfahren, Schneiden, Drehen und Bohren. Auch lassen sich komplexe Formen viel leichter verwirklichen.
Ein Blick in die Praxis:
Beratungshäuser erwarten für die 3D-Druck-Branche ein jährliches Wachstum von rund 30 Prozent bei über 20 Milliarden US-Dollar Umsatz in den nächsten vier Jahren.
Siemens glaubt, dass sich die Herstellungspreise in der additiven Fertigung in den kommenden fünf Jahren mindestens halbieren – während sich die Druckgeschwindigkeit vervierfacht.
Für die Wertschöpfungs- und Lieferkette bedeutet das:
➧ Transportfahrten könnten reduziert werden, da der 3D-Drucker für die Produktion einzig die Grundstoffe benötigt.
➧ 3D-Drucker können die Ersatzteil-Lieferung ergänzen, z. B. für ältere Haushaltsgeräte, für die es keine Ersatzteile mehr gibt.
➧ Am Point-of-Sale müssten keine Ersatzteile mehr vorrätig sein, es reichen CAD-Zeichnungen.
➧ Der gesamte Produktionsprozess könnte sich stärker zum Konsumenten verlagern.
Preiswertere Produktionen, mehr Innovationen – oder in einem Satz: Die Wertschöpfungskette, wie wir sie kennen, wird durch den 3D-Druck zerlegt, verkürzt und andernorts neu zusammengesetzt. Ist das das Ende der Massenproduktion?
Blicken wir an dieser Stelle auf zwei Einsatzgebiete der additiven Fertigung, bei denen es um etwas größere Objekte geht...
Wie ein Auto dreidimensional gedruckt wird, zeigt euch dieser Kurzbeitrag:
Europa ist da noch deutlich zurückhaltender, aber es tut sich was:
Der 3D-Druck-Hausbau bietet auch soziale Chancen:
Chancen, Risiken, Vorteile, Gefahren – ich freue mich auf euer Feedback!
Quellen, Link- & Lese-Tipps:
(3D unter CC0 1.0) |
3D-Drucker bauen dreidimensionale Werkstücke computergesteuert und schichtweise auf – daher auch der eigentlich korrekte Begriff "Additive Fertigung". Im Fachjargon nennt sich das CAD (engl. "computer-aided design", zu Deutsch "rechnerunterstütztes Konstruieren").
Einfaches Herstellen von Formen, kein Materialverlust – das sind die Vorteile des 3D-Drucks gegenüber Spritzgussverfahren, Schneiden, Drehen und Bohren. Auch lassen sich komplexe Formen viel leichter verwirklichen.
Ein Blick in die Praxis:
Wie der 3D-Druck unsere Wirtschaft umkrempelt ↓
Experten sind sich sicher: Der dreidimensionale Druck wird in den kommenden Jahren so gut wie jede Industrie grundlegend verändern. Die Technik wird immer preiswerter, die Software immer besser.Beratungshäuser erwarten für die 3D-Druck-Branche ein jährliches Wachstum von rund 30 Prozent bei über 20 Milliarden US-Dollar Umsatz in den nächsten vier Jahren.
Siemens glaubt, dass sich die Herstellungspreise in der additiven Fertigung in den kommenden fünf Jahren mindestens halbieren – während sich die Druckgeschwindigkeit vervierfacht.
Für die Wertschöpfungs- und Lieferkette bedeutet das:
➧ Transportfahrten könnten reduziert werden, da der 3D-Drucker für die Produktion einzig die Grundstoffe benötigt.
➧ 3D-Drucker können die Ersatzteil-Lieferung ergänzen, z. B. für ältere Haushaltsgeräte, für die es keine Ersatzteile mehr gibt.
➧ Am Point-of-Sale müssten keine Ersatzteile mehr vorrätig sein, es reichen CAD-Zeichnungen.
➧ Der gesamte Produktionsprozess könnte sich stärker zum Konsumenten verlagern.
Preiswertere Produktionen, mehr Innovationen – oder in einem Satz: Die Wertschöpfungskette, wie wir sie kennen, wird durch den 3D-Druck zerlegt, verkürzt und andernorts neu zusammengesetzt. Ist das das Ende der Massenproduktion?
Blicken wir an dieser Stelle auf zwei Einsatzgebiete der additiven Fertigung, bei denen es um etwas größere Objekte geht...
...das Auto aus dem 3D-Drucker ↓
Nein, kein Spielzeug-Auto, sondern ein voll ausgewachsener und funktionstüchtiger PKW: Das erste fahrbare Auto aus dem 3D-Drucker kurvte 2014 durch Detroit. Es bestand aus rund 50 Teilen. Zum Vergleich: Ein konventioneller PKW besteht aus 5000-6000 Teilen.Wie ein Auto dreidimensional gedruckt wird, zeigt euch dieser Kurzbeitrag:
Das Haus aus dem 3D-Drucker ↓
Die größten 3D-Drucker arbeiten derzeit in China, wo imposante Häuser und ganze Villen gedruckt werden. Die Vorteile gegenüber dem konventionellen Hausbau:- 60 % weniger Baumaterial
- 80 % geringerer Personalaufwand
Europa ist da noch deutlich zurückhaltender, aber es tut sich was:
Der 3D-Druck-Hausbau bietet auch soziale Chancen:
- Er ermöglicht bezahlbaren und ausreichenden Wohnraum.
- Hohe Verschuldungen beim Hauskauf sind passé.
Additive Fertigung: Deus ex machina oder Büchse der Pandora?
Lasst es mich wissen: Wie beurteilt ihr den 3D-Druck und seine Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft?Chancen, Risiken, Vorteile, Gefahren – ich freue mich auf euer Feedback!
Quellen, Link- & Lese-Tipps:
- manager-magazin.de: Deutsche Industrie verschläft 3-D-Druck
- wikipedia.org: 3D-Druck
- Tim Cole: Digitale Transformation (Verlag Franz Vahlen München, 2015)
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