Mitarbeitermotivation 4.0: Was Unternehmen von Google lernen können
IT-Innovationen und datenbasierte Geschäftsmodelle? Disruption und Digitalisierung sind mehr als das. Wer sein Unternehmen erfolgreich transformieren will, braucht eigenmotivierte und offene Mitarbeiter. Google zeigt, wie es geht.
Selbst die größten Kritiker müssen anerkennen: Der Alphabet-Konzern und vor allem dessen Tochter Google sind immens erfolgreich. Die aktuellen Zahlen für das 2. Quartal 2016:
Fragt man nach den Gründen für den Erfolg, wird schnell klar: Alphabet/Google motiviert seine Mitarbeiter zu Bestleistungen. Wie gelingt das dem Silicon-Valley-Riesen?
Auf der einen Seite der angestaubte Ansatz vieler deutscher Traditionsunternehmen:
Auf der anderen Seite der Larry-Page-Ansatz (benannt nach dem Google-Gründer und Alphabet-CEO):
Welcher Ansatz jüngere Generationen eher anspricht, sollte klar sein, oder?
Bezüglich der Mitarbeitermotivation stellt er fest:
Becker bescheinigt Google eine erfolgreiche (O-Ton) "Ideologisierung": Der Google Mitarbeiter fühle sich als Teil des "besten" und "revolutionärsten" Unternehmens der Welt. Monetäre Anreize seien dabei weniger wichtig.
Jedes Ziel (objective) wird an messbare Schlüsselergebnisse (key results) geknüpft. Regelmäßig misst Google die Erfolge und definiert neue OKR.
Google nutze OKR, um
OKR zeigen auf Unternehmensebene das große Ganze, auf Mitarbeiter-Ebene dagegen Tätigkeiten und Ziele. Wichtig: Jeder Mitarbeiter entwickelt seine OKR mit. Er/sie soll sich fragen:
Wie kann ich am besten zum Unternehmenserfolg beitragen?
OKR sind bei Alphabet/Google öffentlich einsehbar und so selbstverständlich wie E-Mail-Adresse oder Telefon-Nummer.
Ein guter Manager...
➧ ist wie ein guter Coach,
➧ unterstützt sein Team, ohne es permanent zu kontrollieren,
➧ interessiert sich für den Erfolg seiner Team-Mitglieder und deren Gefühlslage,
➧ unterstützt die Mitarbeiter in ihrer Karriereplanung,
➧ hat klare Ziele und eine Strategie für sein Team.
Dazu gehört auch, dass Google-Mitarbeiter ihre Vorgesetzten regelmäßig anonym bewerten können.
Für deutsche Traditionsunternehmen heißt das: Sie müssen die digitale Transformation mental meistern – erst dann kann sie ihnen auch betriebswirtschaftlich gelingen.
Mitarbeitermotivation: Was macht Google anders? (graphs unter CC0 1.0) |
Selbst die größten Kritiker müssen anerkennen: Der Alphabet-Konzern und vor allem dessen Tochter Google sind immens erfolgreich. Die aktuellen Zahlen für das 2. Quartal 2016:
- 21,5 Milliarden USD Umsatz (+21 % im Vergleich zu 2015)
- knapp 5 Milliarden USD Netto-Gewinn (+24 %)
Fragt man nach den Gründen für den Erfolg, wird schnell klar: Alphabet/Google motiviert seine Mitarbeiter zu Bestleistungen. Wie gelingt das dem Silicon-Valley-Riesen?
Googles Führungskultur: "Mit 30 die Welt erobern"
Das Beratungshaus Kienbaum vergleicht in seiner aktuellen Automotive-Studie anschaulich zwei sehr unterschiedliche Führungskulturen.Auf der einen Seite der angestaubte Ansatz vieler deutscher Traditionsunternehmen:
- Null-Fehler-Toleranz
- monetäre und materielle Bonus-Regelungen (Gehaltserhöhungen, Dienstwagen, edles Büro etc.)
- hierarchiebetonte Job-Titel
- Motto: "Mit 55 Vorstand werden"
Auf der anderen Seite der Larry-Page-Ansatz (benannt nach dem Google-Gründer und Alphabet-CEO):
- Fehler als Teil des Lernprozesses
- Arbeit soll Spaß machen
- Service-Angebote als Bonus-System (freie Mahlzeiten, Freizeitangebote, Wäsche-Service, etc.)
- Motto: "Mit 30 die Welt erobern"
Welcher Ansatz jüngere Generationen eher anspricht, sollte klar sein, oder?
Googles Führungskultur: Das sagt der Wirtschaftspsychologe
Prof. Dr. Florian Becker ist Spezialist für Wirtschaftspsychologie. Im Interview mit wirtschaftsforum.de erklärt er, woran sich schlechte Mitarbeiterführung erkennen lässt:- viele Fehlzeiten
- hoher Krankenstand
- hohe Mitarbeiterfluktuation
Bezüglich der Mitarbeitermotivation stellt er fest:
- Geld allein motiviere Mitarbeiter nur sehr begrenzt.
- Deutlich wirksamer seien gestaltungsfreies Arbeiten und Anerkennung.
Becker bescheinigt Google eine erfolgreiche (O-Ton) "Ideologisierung": Der Google Mitarbeiter fühle sich als Teil des "besten" und "revolutionärsten" Unternehmens der Welt. Monetäre Anreize seien dabei weniger wichtig.
Google motiviert seine Mitarbeiter zu Bestleistungen. (Rise unter CC0 1.0) |
Google setzt auf das OKR-Konzept
t3n.de beschreibt in dem Beitrag "OKR – Googles Wunderwaffe für den Unternehmenserfolg" ausführlich das Konzept Objectives and Key Results.Jedes Ziel (objective) wird an messbare Schlüsselergebnisse (key results) geknüpft. Regelmäßig misst Google die Erfolge und definiert neue OKR.
Google nutze OKR, um
- unternehmensweit Ziele zu definieren,
- diese auf Unternehmens-, Team- oder Mitarbeiter-Ebene abzustimmen,
- den Fortschritt zu fokussieren
- und diese Ziele messbar zu machen.
OKR zeigen auf Unternehmensebene das große Ganze, auf Mitarbeiter-Ebene dagegen Tätigkeiten und Ziele. Wichtig: Jeder Mitarbeiter entwickelt seine OKR mit. Er/sie soll sich fragen:
Wie kann ich am besten zum Unternehmenserfolg beitragen?
OKR sind bei Alphabet/Google öffentlich einsehbar und so selbstverständlich wie E-Mail-Adresse oder Telefon-Nummer.
So definiert Google einen guten Chef
Unter dem Projekt-Titel "Oxygen" forschte Google inhouse zu der Frage, was einen guten Chef ausmacht. Einige Ergebnisse (Quelle: computerwoche.de):Ein guter Manager...
➧ ist wie ein guter Coach,
➧ unterstützt sein Team, ohne es permanent zu kontrollieren,
➧ interessiert sich für den Erfolg seiner Team-Mitglieder und deren Gefühlslage,
➧ unterstützt die Mitarbeiter in ihrer Karriereplanung,
➧ hat klare Ziele und eine Strategie für sein Team.
Dazu gehört auch, dass Google-Mitarbeiter ihre Vorgesetzten regelmäßig anonym bewerten können.
Fazit: Digitalisierung ist ein Mindset…
...eine Denkweise – rein technische Aspekte kommen erst danach. Das Beispiel Alphabet/Google zeigt eindrücklich, wie wichtig erfolgreiche Mitarbeitermotivation für unternehmerischen Erfolg ist.Für deutsche Traditionsunternehmen heißt das: Sie müssen die digitale Transformation mental meistern – erst dann kann sie ihnen auch betriebswirtschaftlich gelingen.
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