Plattform-Ökonomie (Teil 1): So erobern digitale Weltmächte die Märkte
Es ist das dominierende Geschäftsmodell unserer Zeit: Plattformen wie Google, Amazon, Facebook oder Airbnb bringen datenbasiert Angebot und Nachfrage zusammen – und das in globalen Dimensionen. Europäische Mitbewerber sucht man vergebens. Was ist da los?
➧ Suchmaschinen als Informations- und Werbe-Plattformen: Hier hat Google ein Quasi-Monopol.
➧ Smartphone-Betriebssysteme als Plattformen: Hier besitzt ebenfalls Google (mit Android) ein Quasi-Monopol.
➧ App-Plattformen: Google und Apple halten ein Quasi-Duopol.
➧ Social-Media-Player als Kommunikations- und Werbe-Plattformen: Facebook (1,7 Milliarden Nutzer) und Google/YouTube (1 Milliarde Nutzer) dominieren diesen Sektor.
➧ E-Commerce-Player als digitale Handels-Plattformen: Amazon beherrscht diesen Bereich.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Nutzung...
...die weltweit meistbesuchten Websites sind ausnahmslos Plattformen:
➧ Digital-Plattformen: Apple, Alphabet/Google, Microsoft, Amazon, Facebook, Tencent, Alibaba und Baidu erreichten gemeinsam eine Marktkapitalisierung von rund 2,6 Milliarden Euro.
➧ Industrieunternehmen: General Electric, 3M, Siemens, United Technologies, Honeywell, Boeing, Union Pacific Railroad und Lockheed Martin schafften es zusammen auf rund 0,8 Milliarden Euro.
...heißt: Wir sind innerhalb der Plattform-Ökonomie aktuell nur Absatzmarkt und Entwicklungsstandort. Die echten Innovationen und Erfolgsstorys finden mehrheitlich in den USA statt – einzig Asien kann mithalten.
Mehr als 50 Prozent des kumulierten Börsenwertes aller Plattformen entfallen auf das US-amerikanische Silicon Valley und seine Umgebung. Experten nennen unter anderem folgende Gründe, warum Europa und Deutschland in der Plattform-Ökonomie hinterherhinken:
➧ Europa bietet schlechtere Finanzierungsbedingungen.
➧ Es fehlt europäisches Wachstumskapital.
➧ Die teils sehr strengen Datenschutzregeln erschweren es Plattform-Geschäftsmodellen in Europa, wirtschaftlich zu gedeihen.
Manche Beobachter gehen davon aus, dass Deutschland im Bereich der B2C-Plattformen kaum noch Chancen hat, global mitzureden.
Größere Kuchenstücke könnten wir uns demnach nur noch im Bereich der B2B-Plattformen sichern (Business-to-Business = Unternehmen als Anbieter treffen auf Unternehmen als Nachfrager): Beispiele sind die Bosch IoT Cloud oder Siemens Mindsphere.
Beispiel Airbnb: Anders als klassische Hotels besitzt der weltweit größte Wohnraum-Marktplatz selbst keine eigenen physischen Objekte. Stattdessen vermittelt Airbnb als Plattform rein datenbasiert den Wohnraum von Privatpersonen.
Meine Frage an euch: Was denkt ihr über die Marktmacht der Digital-Plattformen?
Link-Tipps & Quelle:
Plattform-Ökonomie am Beispiel von vier globalen Digital-Plattformen (für eine größere Ansicht bitte in das Bild klicken). |
Plattform-Ökonomie: Was ist das?
Stichwort GAFA-Monopol: Es beschreibt die globale Macht der vier Plattformen Google, Amazon, Facebook und Apple. Sie bringen mit einer erdrückenden Marktmacht datenbasiert Angebot und Nachfrage zusammen:➧ Suchmaschinen als Informations- und Werbe-Plattformen: Hier hat Google ein Quasi-Monopol.
➧ Smartphone-Betriebssysteme als Plattformen: Hier besitzt ebenfalls Google (mit Android) ein Quasi-Monopol.
➧ App-Plattformen: Google und Apple halten ein Quasi-Duopol.
➧ Social-Media-Player als Kommunikations- und Werbe-Plattformen: Facebook (1,7 Milliarden Nutzer) und Google/YouTube (1 Milliarde Nutzer) dominieren diesen Sektor.
➧ E-Commerce-Player als digitale Handels-Plattformen: Amazon beherrscht diesen Bereich.
Wie mächtig ist die Plattform-Wirtschaft?
Stichwort Börsenwert – in den Top 10 der weltweit wertvollsten Unternehmen belegten Plattform-Betreiber im September 2016 ganze sechs Plätze:- Platz 1: Apple
- Platz 2: Alphabet/Google
- Platz 3: Microsoft
- Platz 4: Amazon
- ...
- Platz 6: Facebook
- ...
- Platz 10: Tencent (chinesischer Digital-Riese)
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Nutzung...
Die Macht der digitalen Player. (Superhero unter CC0 1.0) |
...die weltweit meistbesuchten Websites sind ausnahmslos Plattformen:
- youtube.com
- google.com
- facebook.com
- baidu.com (chinesischer Suchmaschinenriese)
➧ Digital-Plattformen: Apple, Alphabet/Google, Microsoft, Amazon, Facebook, Tencent, Alibaba und Baidu erreichten gemeinsam eine Marktkapitalisierung von rund 2,6 Milliarden Euro.
➧ Industrieunternehmen: General Electric, 3M, Siemens, United Technologies, Honeywell, Boeing, Union Pacific Railroad und Lockheed Martin schafften es zusammen auf rund 0,8 Milliarden Euro.
Welche Rolle spielt Europa in der Plattform-Ökonomie?
Ende 2016 entfallen weniger als fünf Prozent des weltweiten Börsenwerts digitaler Plattformen auf europäische Unternehmen......heißt: Wir sind innerhalb der Plattform-Ökonomie aktuell nur Absatzmarkt und Entwicklungsstandort. Die echten Innovationen und Erfolgsstorys finden mehrheitlich in den USA statt – einzig Asien kann mithalten.
Mehr als 50 Prozent des kumulierten Börsenwertes aller Plattformen entfallen auf das US-amerikanische Silicon Valley und seine Umgebung. Experten nennen unter anderem folgende Gründe, warum Europa und Deutschland in der Plattform-Ökonomie hinterherhinken:
➧ Europa bietet schlechtere Finanzierungsbedingungen.
➧ Es fehlt europäisches Wachstumskapital.
➧ Die teils sehr strengen Datenschutzregeln erschweren es Plattform-Geschäftsmodellen in Europa, wirtschaftlich zu gedeihen.
(World map unter CC0 1.0) |
Manche Beobachter gehen davon aus, dass Deutschland im Bereich der B2C-Plattformen kaum noch Chancen hat, global mitzureden.
Größere Kuchenstücke könnten wir uns demnach nur noch im Bereich der B2B-Plattformen sichern (Business-to-Business = Unternehmen als Anbieter treffen auf Unternehmen als Nachfrager): Beispiele sind die Bosch IoT Cloud oder Siemens Mindsphere.
Wohin entwickelt sich die Plattform-Wirtschaft?
Idealbild sind sogenannte "assetless companies" – erfolgreiche Unternehmen ohne größere eigene materielle Vermögenswerte.Beispiel Airbnb: Anders als klassische Hotels besitzt der weltweit größte Wohnraum-Marktplatz selbst keine eigenen physischen Objekte. Stattdessen vermittelt Airbnb als Plattform rein datenbasiert den Wohnraum von Privatpersonen.
Plattform-Ökonomie: Das war der erste Teil…
...in Teil 2 und 3 informiere ich euch über die typischen Merkmale digitaler Plattformen und ihre Gewinnstrategien.Meine Frage an euch: Was denkt ihr über die Marktmacht der Digital-Plattformen?
Link-Tipps & Quelle:
- Plattform-Ökonomie (Teil 2): Die gemeinsame DNA von Google, Amazon, Facebook & Co.
- Plattform-Ökonomie (Teil 3): Die Gewinnstrategien von Google & Co.
- Roland Berger & Internet Economy Foundation: Fairplay in der digitalen Welt – Wie Europa für Plattformen den richtigen Rahmen setzt
- Wirtschaftskrise: Ist die Deindustrialisierung Ursache – oder ist sie Symptom?
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