Content Marketing 2018: Was leisten hochwertige Inhalte wirklich?

Mit Online-Content neue Kunden gewinnen und bestehende binden: Die britische Marketing-Plattform BuzzSumo schildert in ihrer Studie "Content Trends Report 2018" die wichtigsten Entwicklungen.


Content Marketing funktioniert nur mit hochwertigen Inhalten.
(Qualität unter CC0 1.0)

Relevante Information statt platte Werbung: Wer seine Zielgruppe langfristig und kosteneffizient online erreichen will, muss inhaltlich punkten.

Doch wo sollten die Inhalte erscheinen und wann werden sie als relevant empfunden? BuzzSumo checkte die weltweite Content-Datenbasis und nennt 7 Content-Trends:

#1: Mehr Inhalte, weniger Seitenansichten

Es wird äußerst viel Content produziert, aber immer weniger davon wahrgenommen. Stichwort Blog-Beiträge: Diese haben in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen, gleichzeitig gab es jedoch spürbar weniger Seitenansichten.

#2: Weniger Besucher über Social Media

Zwischen 2014 und 2017 kamen immer mehr Website-Besucher über soziale Netzwerke. 2016 lieferte Facebook den Website-Betreibern mehr User als es die Google-Suche tat. Folge: Content Marketer konzentrierten sich stärker auf soziale Medien (vor allem Facebook) und vernachlässigten die Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Mittlerweile gehen die Besucherzahlen via soziale Medien deutlich zurück, was vor allem Facebooks Algorithmus-Änderungen geschuldet ist: User sollen weniger News und Unternehmens-Posts sehen, dafür mehr Updates von ihren Kontakten.

#3: Content wird seltener öffentlich geteilt

User teilen immer weniger Content in sozialen Netzwerken, was Trend 2 gleichzeitig bedingt als auch befeuert.

#4: Privates Teilen von Inhalten nimmt zu

Immer mehr User teilen Content nicht vor Publikum (= als öffentlichen Post auf Facebook, Twitter, LinkedIn & Co.), sondern in privaten Nachrichten via E-Mail, WhatsApp, Facebook Messenger, Snapchat oder WeChat.

#5: Qualitäts-Content bleibt sichtbar

Die Analysen von BuzzSumo zeigen: Wer Qualitäts-Content produziert, wird entgegen dem Trend weiterhin oft geteilt und genannt. Beispiele seien die Inhalte der Portale Harvard Business Review oder The Economist.

#6: Backlinks sind selten, aber möglich

Laut BuzzSumo werden 70 Prozent aller Online-Inhalte nicht von anderen Websites verlinkt.

Doch auch hier gilt: Wer sich einen Ruf als Autoritäts-Website erarbeitet, bekommt Backlinks. Die besten Content-Formate sind laut BuzzSumo recherchierte Inhalte, Meinungsbeiträge und längere Artikel.

#7: Dauerbrenner-Inhalte bekommen mehr Backlinks und Shares

Evergreen-Content besitzt folgende Merkmale:
  • gut recherchierte Inhalte, die Autorität verleihen
  • langlebige Informationen (z. B. "Was ist die Blockchain?" oder "So bildet man das perfekte Team")
  • regelmäßig aktualisierte Beiträge

Content-Marketing-Checkliste
(Content unter CC0 1.0)

Content-Marketing 2018: Die Checkliste

Seht Social Media realistisch: Soziale Netzwerke bleiben äußerst relevant für Interaktion, Bindung und Markenbildung. Als verlässlicher Traffic-Lieferant für Websites sind sie aber weniger geeignet.

Vergesst Click-Baiting: Wer in sozialen Netzwerken kurzfristig mit marktschreierischen Headlines auf sich aufmerksam machen will, wird langfristig verlieren.

"Er öffnete die Tür. Was dann geschah, sprengt eure Vorstellungskraft!": Solche Posts stuft Facebook in der Sichtbarkeit zurück. Und nach ernstzunehmender Content-Autorität klingt das auch nicht...

Werdet eine Content-Autorität – bevor der Trend einsetzt: Wer erst Themen besetzt, wenn diese bereits von Gott und der Welt online abgehandelt werden, wird weniger wahrgenommen. Deshalb: Versucht Themen und Trends vorherzusehen und produziert frühzeitig hochwertigen Content dazu.

Besetzt langlebige Nischen-Themen: Während das Thema "Was ist Bitcoin?" die Massen bewegt und entsprechend viel Content hervorruft, befindet sich das Thema "Was ist Ethereum?" in einer Nische. In beiden Fällen handelt es sich um Kryptowährungen, wobei erstere deutlich bekannter ist.

Wer Nischen-Themen besetzt und sich als Content-Autorität etabliert, kann auf lange Sicht sehr viele Website-Besucher anlocken und leichter gute Rankings erzielen. Das ist der sogenannte Long-Tail-Ansatz ("langer Schweif" oder "langer Ausläufer").

Erarbeitet euch eure Leserschaft: Wer nur auf virale Social-Media-Posts setzt, denkt zu kurz. SEO und E-Mail-Marketing bringen euch treue Leser statt unverbindliche Follower.

Das braucht Zeit, beschert euch aber verlässliche Traffic-Ströme und macht euch unabhängig von z. B. plötzlichen Facebook-Algorithmus-Änderungen. Dennoch sollte Social Media stets eure Content-Distribution flankierend unterstützen.

Bietet hochwertigen Content: Tief und gut recherchierte, lange Artikel (mindestens 1 DIN A4 Seite), aussagekräftige Informationen und Zahlen: Bietet lieber wenige tiefe als viele oberflächliche Beiträge.

Setzt auf SEO: Organischer (unbezahlter) Suchmaschinen-Traffic ist deutlich stabiler als schwankende Social-Media-Besucherströme. Wer sich in Googles Augen als Content-Autorität behauptet, kann sich über anhaltend hohe und unbezahlte Besucherzahlen freuen.

Fazit: Bietet Herzblut-Content!

Täglich unzählige neue Web-Inhalte: Der Kampf um die Online-Aufmerksamkeit wird härter – kann aber gewonnen werden. Qualität setzt sich durch, das gilt auch im Web.

Wer Fragen hat und sich informieren will, der googelt. Wer von den Inhalten einer Website überzeugt ist, teilt diese und abonniert den Newsletter. Eure Content-Flagschiffe sollten die eigene Website und SEO sein – Newsletter und Social Media eure flankierenden Beiboote.

Lasst es mich wissen: Wann ist Content für euch hochwertig?

Quelle & Link-Tipp:

Kommentare

Hier bloggt Mathias Sauermann:

NEWSLETTER:

Erhalte die besten Beiträge meines Blogs >gratis und freibleibend!

Vernetze dich mit mir auf LinkedIn Xing FacebookInstagram.

Weitere spannende Beiträge dieses Blogs findest du in den Rubriken:
Online-Marketing-Tipps
Digitalisierung

Meinung!
Onliner-Allerlei


Titelbild: Digital Art unter CC0 1.0