User-centered Design: So gelingt euer Web-Auftritt (Teil 2)

Eine Website neu gestalten oder eine App entwerfen: Teil 1 meines Specials zum Thema User-centered Design (UCD) zeigte euch, wie die Nutzungskontext-Analyse das Surf-Verhalten eurer Zielgruppe greifbar macht. Mit diesen Erkenntnissen geht es nun zu Schritt 2: Entwurf und Gestaltung.


Die vier Phasen des User-centered Designs
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UCD-Schritt 2: Entwurf & Gestaltung

Anhand der Ergebnisse aus der Nutzungskontext-Analyse definiert ihr, was eure künftige Website oder App leisten müssen. Hierfür haben sich drei Werkzeuge etabliert, die ihr kombinieren solltet.

➤ 1. Use Cases: Sie beschreiben konkrete Anwendungsfälle der zu entwickelnden Website/App. Uses Cases sollen die gesamte Funktionalität des künftigen Online-Auftritts erfassen. Eine sehr gute ausführliche Erklärung findet ihr auf microtool.de.

User-centered Design: der Use Case
Stark vereinfachtes Beispiel eines Use Case.




➤ 2. User Storys: Diese "Anwender-Erzählungen" formulieren einfach und knapp, was ein User von der zu entwickelnden Website oder App erwartet. User Storys sind kurz gehalten (max. zwei Sätze), jede Story wird auf eine Story-Card geschrieben.

Beispiel: "Als User dieser Finanz-Website (<Rolle>), möchte ich Anlage-Tipps lesen (<Ziel/Wunsch>), um mein Vermögen zu vergrößern (<Nutzen>)."


User-centered Design: die User Story
(Story Card von Sebastian Dietrich unter CC BY-SA 3.0)



Wie unterscheiden sich User Storys und Use Cases? Ein Use Case bündelt alle Erfolgs- und Misserfolgs-Szenarien eines Users, wenn er eine Website/App nutzt. Eine User Story ist ein einzelnes dieser konkreten Szenarien.

➤ 3. Storyboards visualisieren die Gestaltungsentwürfe einer Website/App. Sie entwickeln Use Cases weiter, welche die Interaktion bereits aus Nutzersicht beschrieben haben.

Experten definieren Storyboards im User-centered Design unterschiedlich. Für die einen geht es darum, alle Seiten der entstehenden Website/App in strukturelle Entwürfe zu bringen (sogenannte Wireframes, "Drahtgitter"). Ein Beispiel:

User-centered Design: das Storyboard im Wireframe-Format

Parallel entsteht im "Storyboarding" eine Sitemap, welche die Navigations-Struktur der künftigen Website bzw. App abbildet:

User-centered Design: die Sitemap
(Sitemap unter CC0 1.0)

Andere Definitionen verstehen unter einem Storyboard vorrangig ein "Szenen-Buch", das zeigt, wie der User die zu entwickelnde Website/App nutzt. Ein Beispiel:

User-centered Design: das Storyboard als Szenen-Buch
(CCF storyboard von Rob Enslin unter CC BY 2.0)

Es ist sinnvoll, beide Ansätze zu kombinieren: Ersterer hilft, eure entstehende Website/App prototypentauglich zu machen. Letzterer stellt sicher, dass ihr weiterhin den Nutzer (User) in den Mittelpunkt (center) der Gestaltung (Design) stellt.

User-centered Design: Das war Phase 2

Ihr wisst nun, wie eure Zielgruppe das Web nutzt (Nutzungskontext-Analyse) und welche Anforderungen sich daraus für eure künftige Website/App ergeben (Entwurf & Gestaltung).

Die vier Phasen des User-centered Designs

Der nächste Schritt ist die technische Umsetzung (Implementierung) gefolgt von der stetigen Bewertung eures fertigen Online-Auftritts (Evaluation). Alle Infos dazu bietet mein Beitrag User-centered Design: So gelingt euer Web-Auftritt (Teil 3).

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Titelbild: Digital Art unter CC0 1.0