Digital Economy Compass 2019: Die Tech-Welt in Zahlen

Das deutsche Daten-Portal Statista hat seinen globalen Tech-Report neu aufgelegt. Der "Digital Economy Compass 2019" bietet 229 Slides rund um das Thema Digitalisierung. Einige spannende Fakten habe ich für euch rausgepickt.


Statista: Digital Economy Compass 2019
(Statistik / Pixabay-Lizenz)


Daten, wohin das Auge blickt

Das Jahr 2018 bot ein weltweites Datenaufkommen von 33 Zettabyte (= 33.000.000.000.000.000.000.000 Bytes). Wie speichert und analysiert man diese Unmengen? Antwort: in der Cloud. Die Rechnerwolke setzt sich immer stärker durch.

Die Studie geht davon aus, dass Cloud-Computing im Jahr 2019 herkömmliche Speichermethoden als meistgenutzte Storage-Form ablösen wird.

Den Markt der Cloud-Anbieter beherrschen alte Bekannte: Ein Drittel der weltweiten Rechnerwolken-Kapazität besitzt das Amazon-Tochterunternehmen AWS, den Rest teilen sich Microsoft, Google und IBM.

Google ist und bleibt Advertising-König

Der Suchmaschinenriese wird 2019 voraussichtlich 31 Prozent des weltweiten Umsatzes mit digitaler Werbung auf sich vereinen.

Auf den Plätzen folgen Facebook (19 Prozent), der chinesische Plattform-Riese Alibaba (11 Prozent), der chinesische Suchmaschinen-Betreiber Baidu (4,5 Prozent), Microsoft (3 Prozent), der chinesische Plattform-Riese Tencent (4 Prozent), Amazon (1 Prozent) und Twitter (1 Prozent).

Big China is watching you

Die Volksrepublik ist auf dem Weg zur digitalen Weltmacht. Parallel erinnert manches im Land an einen totalitären Überwachungsstaat: Die Bürger des Reiches der Mitte sollen komplett datenbasiert erfasst und "systemkonform erzogen" werden.

Unter anderem anhand folgender Punkte will Peking den sogenannten "Social Score" der chinesischen Bevölkerung berechnen:
  • Einkommensteuererklärung
  • Kreditrückzahlungen
  • Einhalten der staatlichen Geburtenbeschränkung
  • Einhalten von Straßenverkehrs-Regeln
  • Einträge im polizeilichen Führungszeugnis
  • Art der online geposteten Inhalte
  • Online-Shopping-Gewohnheiten
Wer gut abschneidet, kommt leichter auf Schulen und an Jobs. Weiterhin winken Steuer-Erleichterungen, vergünstigte Tickets für öffentliche Verkehrsmittel sowie kürzere Wartezeiten beim Arzt.

Wer schlecht abschneidet, wird von der Sozialhilfe ausgeschlossen und bekommt keine Flug- oder Zugtickets mehr. Weiterhin bleibt der Zugang zu Privatschulen verwehrt. Außerdem droht der digitale Pranger: "Sünder" sollen auf öffentlichen Bildschirmen und online zur Schau gestellt werden.

Globale Start-up-Szene: Finanzierungen & Investitionen

Im Start-up- und Existenzgründer-Bereich beheimateten Nord- und Südamerika auch 2018 den größten Anteil des weltweiten Wagniskapitals. Jedoch holen asiatische Start-ups deutlich auf, Europa dagegen hinkt nach wie vor deutlich hinterher: Nur zehn Prozent der globalen Investitionen finden hier statt und dies hauptsächlich in Großbritannien.

"Einhörner" (engl. Unicorns) sind Start-up-Unternehmen, deren Wert mehr als eine Milliarde US-Dollar beträgt. Von den 15 höchstbewerteten Start-ups kommen drei aus China, jeweils eines aus Großbritannien und Indonesien und zehn aus den USA. Einhorn-Spitzenreiter ist derzeit das chinesische KI-Unternehmen ByteDance, bei uns vor allem bekannt durch die Social-Media-Plattform TikTok. Kernprodukt von ByteDance ist jedoch die News-Plattform Toutiao: KI-basiert generiert das Portal individualisierte Informations-Feeds für seine chinesischen Nutzer.

Der weltweit größte Tech-Wagniskapitalgeber ist der japanische Telekommunikations- und Medienkonzern Softbank: Unter anderem investiert das Unternehmen in ByteDance (siehe oben) und den US-Fahrdienstvermittler Uber. Hoch beteiligt sind die Japaner ebenso am chinesischen Plattform-Riesen Alibaba und auch deutsche Start-ups fördert man: 2018 investierte Softbank rund eine halbe Milliarde Euro in die Berliner Auto1 Group, 2019 rund eine Milliarde in den bayerischen Finanzabwickler Wirecard. Kopf von Softbank ist der 61-jährige Masayoshi Son, der in den 1990er Jahren den Spitznamen "Mr. Internet" trug.

Tech-Welt 2019: Platzt die Digital-Blase?

Kritiker bemängeln, dass Digital-Einhörner bezogen auf ihre tatsächlichen Umsätze unverhältnismäßig hoch gehandelt werden: So werde der Streaming-Anbieter Netflix (USA) ähnlich hoch bewertet wie der US-Kabelnetzbetreiber Comcast, wobei Netflix 2018 aber nur ein Sechstel des Comcast-Jahresumsatzes erreichte.

Die globalen Grundpfeiler der Digitalwirtschaft dagegen stehen scheinbar bombenfest: Blickt man auf den Börsenwert, bleibt die Big-4-Herrschaft der Digital-Riesen (Microsoft, Amazon, Apple und Alphabet) ungebrochen. Einzig Facebook verlor aktuell Platz 5 an die US-amerikanische Holding-Gesellschaft Berkshire Hathaway (mit Warren Buffett an der Spitze).

Digital Economy Compass: Es gibt mehr zu entdecken

Soweit ein kleiner Auszug aus der Mega-Digital-Studie. Ich empfehle euch die ganze Lektüre – der unten stehende Link führt euch zum Gratis-Download.

Quelle & Link-Tipp:

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