Digitale Transformation in der Praxis (2): Die IT-Systeme (b)
Wie können IT-Systeme die digitale Transformation des Unternehmens unterstützen? Appelfeller und Feldmann nennen in ihrem Fachbuch einige entscheidende Punkte. Hier kommt eine Auswahl.
Angelehnt an das Buch "Die digitale Transformation des Unternehmens" von Appelfeller/Feldmann schilderte Teil a meines Beitrages, was moderne IT-Services in einem Unternehmen auszeichnet. Stichworte waren OLTP/OLAP, In-Memory-Datenbanktechnik und Cloud-Computing.
Nun soll es darum gehen, was IT-Systeme liefern müssen, um dem digitalen Wandel behilflich zu sein. Appelfeller/Feldmann nennen fünf Kriterien, drei davon schauen wir uns näher an:
1. Wie anpassungs- und entwicklungsfähig ist die Unternehmens-IT?
2. Wie integrationsfähig ist sie?
3. Wie analysefähig ist sie?
a) Wie skalierbar ist das IT-System? Hardware- oder Software-Lösungen sollten flexibel erweiterbar und reduzierbar sein – zum Beispiel bezogen auf das zu verarbeitende Datenvolumen oder die Anzahl der Nutzer. [Wortherkunft: ital. scala / lat. scālae = "Treppe", "Leiter"]
b) Wie modular ist das IT-System? Es sollte leicht möglich sein, in den Hard- oder Softwarelösungen einzelne Funktionsbausteine (Module) hinzuzufügen, zu ändern oder zu entfernen – ohne dass das Gesamtsystem darunter leidet.
Hintergrund: Im Zeitalter der Digitalisierung entwickeln sich Unternehmens-Netzwerke und Wertschöpfungsketten äußerst dynamisch. Mangelhaft integrationsfähige IT-Systeme können ein Unternehmen fundamental ausbremsen.
Ein entscheidender Faktor der IT-Integrationsfähigkeit ist die Konnektivität (lat. con[n]ectere = "verknüpfen"). Sie fragt: Wie gut oder schlecht lassen sich IT-Systeme miteinander verbinden?
Zu unterscheiden sind:
Mithilfe der Verfahren "Überwachtes Lernen", "Unüberwachtes Lernen" und "Bestärkendes Lernen" imitieren IT-Systeme menschliche Intelligenz, um Muster in Daten zu erkennen. So sollen sie künftig selbständig Probleme lösen und Handlungsempfehlungen geben können. Drei KI-Praxis-Beispiele:
➧ Buchhaltung: Ein IT-System ordnet selbständig eingehende Zahlungen den korrekten Rechnungen zu.
➧ Kundenservice: Chatbots bearbeiten eigenständig Kundenanfragen.
➧ Marketing: Kundenmanagement-Tools kalkulieren kundenspezifisch das passende Angebot zur richtigen Zeit, zum richtigen Preis auf dem richtigen Kanal.
Dies sind neben den Kunden und Geschäftspartnern ganz klar auch die Mitarbeiter im Unternehmen. Deshalb gilt die Regel: Erst die Prozesse, dann die Digitalisierung.
So viel zur digitalen Transformation des Unternehmens aus Sicht der IT-Systeme. Im dritten und letzten Teil schauen wir uns das Thema digitale Daten an.
Quelle & Link-Tipps:
(Computer / Pixabay-Lizenz) |
Nun soll es darum gehen, was IT-Systeme liefern müssen, um dem digitalen Wandel behilflich zu sein. Appelfeller/Feldmann nennen fünf Kriterien, drei davon schauen wir uns näher an:
1. Wie anpassungs- und entwicklungsfähig ist die Unternehmens-IT?
2. Wie integrationsfähig ist sie?
3. Wie analysefähig ist sie?
1. Die Anpassungs- und Entwicklungsfähigkeit der Unternehmens-IT
Daten analysieren, Systeme vernetzen, Arbeitsabläufe automatisieren – was IT-Systeme leisten müssen, wird immer anspruchsvoller. Folgende Fragen sind dabei entscheidend:a) Wie skalierbar ist das IT-System? Hardware- oder Software-Lösungen sollten flexibel erweiterbar und reduzierbar sein – zum Beispiel bezogen auf das zu verarbeitende Datenvolumen oder die Anzahl der Nutzer. [Wortherkunft: ital. scala / lat. scālae = "Treppe", "Leiter"]
b) Wie modular ist das IT-System? Es sollte leicht möglich sein, in den Hard- oder Softwarelösungen einzelne Funktionsbausteine (Module) hinzuzufügen, zu ändern oder zu entfernen – ohne dass das Gesamtsystem darunter leidet.
2. Die Integrationsfähigkeit der Unternehmens-IT
Leitfrage: Wie leicht oder schwer ist es, das IT-System mit anderen (internen oder externen) IT-Systemen zu vernetzen?Hintergrund: Im Zeitalter der Digitalisierung entwickeln sich Unternehmens-Netzwerke und Wertschöpfungsketten äußerst dynamisch. Mangelhaft integrationsfähige IT-Systeme können ein Unternehmen fundamental ausbremsen.
Ein entscheidender Faktor der IT-Integrationsfähigkeit ist die Konnektivität (lat. con[n]ectere = "verknüpfen"). Sie fragt: Wie gut oder schlecht lassen sich IT-Systeme miteinander verbinden?
Zu unterscheiden sind:
- lose Kopplungen (wenige und funktional unabhängige Schnittstellen)
- starke Kopplungen (Schnittstellen entsprechen der Geschäftslogik bzw. dem Verarbeitungsprozess)
3. Die Analysefähigkeit der Unternehmens-IT
Leitfrage: Wie fähig ist das IT-System, entscheidungsbezogene Daten- zu beschaffen,
- zu verdichten
- und in Informationen zu transformieren?
Mithilfe der Verfahren "Überwachtes Lernen", "Unüberwachtes Lernen" und "Bestärkendes Lernen" imitieren IT-Systeme menschliche Intelligenz, um Muster in Daten zu erkennen. So sollen sie künftig selbständig Probleme lösen und Handlungsempfehlungen geben können. Drei KI-Praxis-Beispiele:
➧ Buchhaltung: Ein IT-System ordnet selbständig eingehende Zahlungen den korrekten Rechnungen zu.
➧ Kundenservice: Chatbots bearbeiten eigenständig Kundenanfragen.
➧ Marketing: Kundenmanagement-Tools kalkulieren kundenspezifisch das passende Angebot zur richtigen Zeit, zum richtigen Preis auf dem richtigen Kanal.
Digitale Transformation: Tech-Selbstzweck vermeiden
Es wäre verschwenderisch, IT-Systeme nur deshalb zu modernisieren, weil man es kann. Übergeordnetes Ziel muss immer sein, für eine Zielgruppe Wert zu schöpfen:Dies sind neben den Kunden und Geschäftspartnern ganz klar auch die Mitarbeiter im Unternehmen. Deshalb gilt die Regel: Erst die Prozesse, dann die Digitalisierung.
So viel zur digitalen Transformation des Unternehmens aus Sicht der IT-Systeme. Im dritten und letzten Teil schauen wir uns das Thema digitale Daten an.
Quelle & Link-Tipps:
- Wieland Appelfeller, Carsten Feldmann: Die digitale Transformation des Unternehmens
- Digitale Transformation in der Praxis (1): Die Unternehmensprozesse
- Digitale Transformation in der Praxis (2): Die IT-Systeme (a)
- Digitale Transformation in der Praxis (3): Die Daten
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