Web-Hosting: So findet ihr den passenden Server für eure Website
Vorbei die Zeiten, als der Server im hauseigenen Keller stand. Web-Hosting heißt, schnelle und sichere Server-Kapazitäten zu mieten – bei einem professionellen Anbieter. Worauf es ankommt, lest ihr hier.
(Server / Pixabay-Lizenz) |
Was ist Web-Hosting?
Wer eine Website betreiben will, braucht dafür einen "Raum" im WWW. Web-Hosting (wörtlich "im Web beherbergen") stellt diesen Speicherplatz (Webspace) für eine Website bereit. Die einzelnen Seiten eures Online-Auftrittes werden abgelegt
- auf dem Server (wörtlich "Diener": ein System, das Daten oder Programme für andere Computer über ein Netzwerk bereitstellt)
- eines Providers/Web-Hosters (z. B. 1&1, Strato, Checkdomain, Domain Factory, uvm.).
Bucht ihr ein Hosting-Paket, so enthält dieses neben dem Webspace und der Web-Adresse auch passende E-Mail-Adressen.
Was ist ein Web-Server?
Ein Web-Server überträgt Dokumente an Clients (wörtlich "Kunden", gemeint sind hier Endgeräte-Programme wie z. B. die Browser Chrome oder Firefox). Der Begriff Web-Server bezeichnet sowohl den Computer mit Software als auch die Software selbst. Meistgenutztes Betriebssystem im Server-Bereich ist Linux.
Die meistgenutzten Web-Server-Programme sind Apache HTTP Server, Nginx (gesprochen "engine-x"), Microsoft Internet Information Services (IIS) und Google Web Server.
Web-Hosting: Arten & Service-Modelle
➔ Shared Hosting (engl. shared, "geteilt, mitgenutzt"): Ihr teilt euch einen Server mit mehreren anderen Website-Betreibern. Diese günstige Variante ist für kleine bis mittelgroße Websites mit überschaubaren Besucherzahlen geeignet. Kostenpunkt: zirka fünf bis 20 Euro pro Monat.
➔ Dedicated Hosting (dedizieren, "jemandem zueignen"): Hier habt ihr einen Server komplett für euch alleine. Sinnvoll ist diese Option, wenn eure Website technisch anspruchsvoll ist oder ihr mehrere Online-Auftritte betreibt. Kostenpunkt: zirka 30 bis 300 Euro pro Monat.
➔ Virtual Hosting: Virtuelle Server laufen nicht direkt auf der Hardware, sondern über ein spezielles Programm. Dieses Programm heißt Hypervisor oder Virtual-Machine-Monitor (VMM) und arbeitet als Schicht zwischen tatsächlich vorhandener Hardware.
Effekt: Es wird eine virtuelle (= nicht wirklich vorhandene, aber echt erscheinende) Umgebung definiert (u. a. Prozessor, Speicher, Festplattenplatz). Diese Umgebung ermöglicht es losgelöst von der tatsächlich vorhandenen Hardware, Betriebssysteme zu installieren.
Vorteil der Virtualisierung: Die Server-Architektur kann mit den Anforderungen des Website-Betreibers wachsen. Ihr könnt mit einem kleineren Server starten und mit wachsender Besucherzahl die Kapazitäten erhöhen. Letztere werden hinzugeschaltet, ohne in physische Server-Hardware investieren zu müssen. Kostenpunkt des Virtual Server Hostings: zirka fünf bis 100 Euro pro Monat.
➔ Neben diesen technischen Optionen gibt es zwei unterschiedliche Server-Service-Modelle:
- Root-Server: Ihr könnt euren Server selbst einstellen.
- Managed Server: Euer Hosting-Anbieter übernimmt alle Einstellungen für euch.
Web-Hosting: die Checkliste
1. Reicht der Arbeitsspeicher aus? Kriterien:
- Wie ressourcenintensiv arbeitet euer Content-Management-System (CMS, Beispiele sind Typo3, Wordpress, Drupal, Joomla oder Contao)?
- Wie komplex ist eure Website (z. B. Größe der genutzten Datenbanken)?
- Wie viel Besucher hat euer Online-Auftritt?
Empfehlenswert sind SSD-Laufwerke (Solid-State-Drive): elektronische Speichermedien mit sehr schnellen Zugriffszeiten und robustem Aufbau. SSDs sind gegenüber magnetischen Festplattenlaufwerken (Hard-Disk-Drive, HDD) deutlich schneller, aber auch teurer und mit weniger Speicherplatz ausgestattet.
2. Umfasst euer Hosting-Paket ein regelmäßiges Back-up? Ein Back-up ist eine Sicherheitskopie. Ob Festplatten-Ausfall, Server-Defekt oder Website-Hack: In Sachen IT-Sicherheit sind regelmäßige Back-ups essenziell.
3. Laufen Web-Server und Mail-Server separat? Das Hosting-Paket umfasst meist auch E-Mail-Konten des Unternehmens. Sind beide Server getrennt und einer fällt aus, bleibt ihr über einen Weg (Website oder Mail) weiterhin erreichbar.
4. Ist das Hosting-Paket DSGVO-konform? Wählt einen Anbieter, dessen Rechenzentren in Deutschland stehen. So seid ihr in Sachen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) auf der sicheren Seite.
5. Ist euer Hosting-Paket noch optimal? Alle zwei Jahre solltet ihr prüfen, ob ihr für das gleiche oder gar weniger Geld mehr Leistung bekommt.
6. Ist das HTTP/2-Netzwerkprotokoll im Einsatz? HTTP/2 lässt Webseiten schneller laden als HTTP/1.x.
Gute Websites brauchen einen guten Motor
Eine gute SEO-OnPage-Optimierung sowie eine zielführende User Experience lassen eure Website hochwertig werden. Jedoch nur, wenn auch der technische Unterbau eures Online-Auftritts überzeugend performt.
Deshalb: Ein kritischer Blick auf das Thema Web-Hosting lohnt sich immer.
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