Data Analytics (Teil 2): Tools für den datenbasierten Unternehmenserfolg

Aus Massendaten strukturierte Erkenntnisse gewinnen, um Prozesse, Produkte und Services zu optimieren: Data-Analytics-Tools wollen Unternehmen helfen, im Zeitalter der Digitalisierung wettbewerbsfähig zu bleiben. In Teil 2 unter der Lupe: Qlik, SAP und Tableau.

Data-Analytics-Tools: Qlik, SAP und Tableau
(Grafik / Pixabay-Lizenz)

In Teil 1 dieses Beitrages blickten wir auf die Lösungen (#1) Board, (#2) Google Data Studio und (#3) Microsoft Power BI. Hier kommen drei weitere Kandidaten:

Data-Analytics-Tool #4: Qlik

Das in Schweden gegründete und mittlerweile in den USA ansässige Software-Unternehmen QlikTech will (Zitat) "multi-cloudbasierte End-to-End-Lösungen für Datenintegration und Analyse" bieten, um "aus Rohdaten überzeugende Ergebnisse" zu machen.

Fokus-Branchen von Qlik (der Name spricht sich "Klick", nicht "Kju-Lick"):
  • Gesundheitswesen
  • Finanzdienstleistungen
  • Einzelhandel
  • Fertigung
  • Hightech
  • Öffentlicher Sektor
  • Energie und Versorgung
  • Kommunikation
  • Life Sciences
  • Verbraucherprodukte
Einen ersten Einblick bietet dieses Kurz-Video des Anbieters:


Auf qlik.com gibt es einen Überblick zu den Kosten sowie eine Gratis-Test-Version.

Data-Analytics-Tool #5: SAP

Der baden-württembergische Software-Riese SAP bietet mit "Analytics" ein dreigeteiltes Angebot:
  • Data Warehousing: sämtliche Daten-Typen verwalten.
  • Business Intelligence: auf Daten-Analyse-Tools zugreifen.
  • Kooperative Unternehmensplanung: Geschäftsbereichen die Zusammenarbeit in Echtzeit ermöglichen, Daten-Silos eliminieren, Pläne vereinheitlichen und Prozesse aufeinander abstimmen.
Das verspricht die Data-Analytics-Lösung von SAP:
  • Mit Daten Geschäftswert erzeugen
  • Analyseprozesse optimieren
  • weitergehende Erkenntnisse gewinnen
  • aus Erkenntnissen Aktionen ableiten
  • Entscheidungen visualisieren
Im Video des Anbieters sieht das so aus:


Vorteile der SAP-Welt: Viele Unternehmen nutzen bereits SAP-Produkte, was die Kompatibilität (= verschiedene Software-Lösungen lassen sich verknüpfen...) und die Interoperabilität (= ...und arbeiten dann auch zusammen) erleichtert.

Nachteile der SAP-Welt: In Sachen Benutzerfreundlichkeit gewinnt das Walldorfer Unternehmen selten Preise. Auch ist die Produkt-Kommunikation äußerst holprig: Während es dem US-Konkurrenten Microsoft gut gelingt, seine Produktwelt knackig zu benennen und integriert zu beschreiben ("Microsoft Dynamics 365"), wirkt das SAP-Angebot oft wie ein Sammelsurium unübersichtlicher und sperrig klingender Einzellösungen, die den Charme einer Steuererklärung versprühen (R/3, S/4HANA).

Preisangaben konnte ich keine auf der Website finden. Die Erfahrung zeigt: Günstig wird es bei SAP nicht.

Taugt die Analytics-Lösungen von SAP? Findet es selbst heraus, einen Blick wert ist sie definitiv. Auf sap.com könnt ihr ein Demo anfordern.

Data-Analytics-Tool #6: Tableau

Tableau Software ist ein US-Software-Anbieter von Visualisierungs-Tools. Das Unternehmen wurde 2003 aus der Stanford University ausgegründet.

2019 übernahm Salesforce (weltweiter Marktführer im Bereich Kundenbeziehungsmanagement-Software) das Unternehmen.

Die Produktpalette von Tableau Software:
  • "tableau Desktop" und "tableau Public" verknüpfen Daten per Drag & Drop.
  • Auswertungen können in Dashboards zusammengestellt und miteinander verknüpft werden. 
  • Das browserbasierte "tableau Server" ermöglicht es integriert in das Data-Warehouse, große Datenmengen zu analysieren.
Die Software-Lösungen von Tableau greifen zu auf:
Fokus-Branchen von Tableau:
  • Kommunikation, Medien und Technologie
  • Energie und Ressourcen
  • Finanzdienstleistungen
  • Gesundheitswesen und Biowissenschaften
  • Fertigung
  • Öffentlicher Sektor
  • Einzelhandel und Konsumgüter
  • Dienstleistungen
  • Touristik und Verkehrswesen
Mehr im Kurz-Video des Anbieters:


Aktuell (2020) verknüpft Tableau seine Tools mit dem Salesforce-Angebot, um KI-Funktionalitäten anbieten zu können.

Auf tableau.com gibt es einen Preis-Überblick sowie eine kostenlose Test-Version.

Data-Analytics-Tools: Wie finde ich das passende Produkt?

Soweit eine kleine Auswahl an Software-Lösungen zur Daten-Analyse. Das Angebot ist groß und wird weiter wachsen. Wie findet ihr heraus, welche Lösung für euer Unternehmen optimal ist?

Tipp 1: Stellt sicher, dass es in eurem Unternehmen eine entwickelte Daten-Strategie und Daten-Analyse-Kompetenz gibt. Ist das nicht der Fall, wäre der Kauf einer Data-Analytics-Lösung gleichbedeutend mit dem Stechen in See ohne Nautik-Kenntnisse und ohne Kompass (Chaos-Reise oder gar Schiffbruch vorprogrammiert).

Tipp 2: Checkt einzelne Data-Analytics-Lösungen hinsichtlich der Frage, ob sie Expertise in eurer Branche besitzen. Weiterhin wichtig: Sind Anbieter und Lösung so aufgestellt, dass es sie voraussichtlich auch noch in zehn Jahren gibt – und können sie auch technologische Trends und Datenschutz-Kriterien berücksichtigen (z. B. Software-as-a-Service-Betrieb, Künstliche Intelligenz, DSGVO-Konformität)?

Tipp 3: Prüft vorab, ob eure engere Auswahl an Data-Analytics-Tools mit der bestehenden Software-Architektur eures Unternehmens kompatibel und interoperabel ist. Kompatibilität bedeutet, dass verschiedene Software-Lösungen miteinander verknüpfbar sind. Interoperabilität bedeutet, dass die verknüpften Software-Lösungen auch reibungslos miteinander arbeiten. 

In vielen Unternehmen herrscht eine so genannte Legacy-IT, eine über Jahrzehnte gewachsene Architektur aus Software-Elementen. Eine Data-Analytics-Lösung muss fähig sein, hier problemlos andocken zu können.

Tipp 4: Berücksichtigt bei all euren Überlegungen stets die Personen, die innerhalb eures Unternehmens mit dem Data-Analytics-Tool arbeiten sollen. Die funktional tollste Lösung bringt nichts, wenn die Zielgruppe (= Anwender in eurem Unternehmen) nicht damit arbeiten will oder kann.

Tipp 5: Nutzt intensiv und ausgiebig kostenlose Demo-Versionen der Anbieter, um ein Gefühl für die Lösung zu bekommen. Sammelt hierbei auch das Feedback eurer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein.

Tipp 6: Trefft eine Vorauswahl passender IT-Dienstleister, die euch dabei unterstützen können, das Data-Analytics-Tool eurer Wahl in eurem Unternehmen a) einzuführen, b) zu betreiben und c) zu nutzen. Neben fachlicher Kompetenz und bezahlbaren Preisen ist hier auch das Zwischenmenschliche entscheidend: Projekte scheitern selten an fachlich-methodischen oder technischen Turbulenzen, häufig aber an kommunikativen Problemen.

Soweit meine Tipps rund um das Thema "Einführung einer Data-Analytics-Lösung". Ihr habt bereits Erfahrungen damit sammeln können? Dann teilt sie bitte in den Kommentaren.

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