Web-Suche 2021: Google entfacht das KI-Feuer

Unter dem Titel "Search On" äußerte sich der Suchmaschinenriese jüngst zum Thema "Zukunft der Web-Suche". Ein zentraler Aspekt dabei: künstliche Intelligenz (KI). Einige der auch aus SEO-Sicht interessanten Informationen auf einen Blick.


So nutzt Google künstliche Intelligenz für seine Suchtechnologie
AI steht für "artifical intelligence" (Denken / Pixabay-Lizenz)

Bessere Suchergebnisse dank künstlicher Intelligenz

Unter dem Titel "How AI is powering a more helpful Google" veröffentlichte der Head of Search des Suchmaschinenbetreibers, Prabhakar Raghavan, Mitte Oktober 2020 einen Blogbeitrag:

Darin betont er, dass Google dank KI in den letzten Monaten größere Suchtechnologie-Fortschritte gemacht habe als im gesamten letzten Jahrzehnt. Ziel sei dabei immer, Usern relevante und hochwertige Ergebnisse für ihre Suchanfragen zu liefern.

So nutzt Google KI-Technologien 

Rechtschreibung bei Suchanfragen: Google werde laut Raghavan immer besser darin, falsch geschriebene Suchbegriffe richtig zu verstehen. Ein neuer Rechtschreib-Algorithmus nutze dafür ein künstliches neuronales Netz, um Fehlschreibungen zu entschlüsseln. Diese KI-basierte Verbesserung habe mehr gebracht als alle Rechtschreib-Optimierungen in den vergangenen fünf Jahren zusammen. So sei es möglich geworden, auch bei falsch geschriebenen Suchbegriffen in weniger als drei Millisekunden passende Ergebnisse auszuspielen.

Text-Passagen als Suchergebnisse: Mitunter kann der eine Satz, der die Suchanfrage eines Users beantwortet, in sehr viel Text "versteckt" sein. Deshalb könne Google mittlerweile neben ganzen Webseiten auch einzelne Text-Passagen der jeweiligen Seite indexieren. So sei bei einer Suchanfrage die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen auffindbar.

Vielfältige Suchergebnisse bei breitgefächerten Themen: Google nutze neuronale Netze, um die Unterthemen zu einem Interessengebiet zu identifizieren. Dies solle sicherstellen, vielfältige Inhalte bei thematisch weiter gefassten Suchanfragen als Ergebnisse liefern zu können.

Inhalts-Kapitel bei Videos: Mittels KI will Google die tiefere Bedeutungsebene von Videos verstehen und dadurch einzelne inhaltliche Sinnabschnitte innerhalb des Videos definieren. So soll es dem User möglich sein, durch ein Video wie durch ein Buch zu navigieren.

Statistiken als Suchergebnisse: Manchmal sei das beste Suchergebnis eine Statistik, so Google-Mitarbeiter Raghavan in seinem Blog-Beitrag. Diese Statistiken verbergen sich jedoch mitunter in riesigen Datenbergen und seien deshalb schwer zugänglich. Seit 2018 arbeite Google deshalb am Projekt "Data Commons", einer offenen Statistik-Datenbank. Sie soll statistisches Wissen über die Google-Suche leichter zugänglich machen.

Qualitäts-Journalismus unterstützen: Anlässlich des Google-Projekts "Journalist Studio" will der Suchmaschinenbetreiber Journalisten dabei unterstützen, effizienter, sicherer und kreativer zu arbeiten. Das Tool "Pinpoint" soll Redakteuren und Reportern helfen, tausende Dokumente zu durchsuchen, um Personen, Organisationen und Orte identifizieren zu können.

Web-Suche 2021: Googles Video-Botschaft

Parallel zu dem oben genannten Blog-Beitrag veröffentlichte Google ein Video mit weiteren spannenden Informationen. Hier ein Auszug:

➔ 15 % der täglichen Suchanfragen seien für Google völlig neu. Um diesen Informationsbedarf zu decken, teste man ständig neue Technologien, um zu verstehen, wonach User suchen.

➔ Zwei Technologien seien besonders hervorzuheben: das natürliche Sprachverständnis und die strenge Auswertung der Suchergebnisse.

➔ Bereits 2019 führte Google das Modell BERT ein: Diese "Bidirektionalen Encoder-Repräsentationen von Transformatoren" untersuchen die Wörter, die vor und nach einem Such-Wort erscheinen. Dies erleichtere es zu verstehen, was die Absicht der Suchanfrage ist, da der Kontext betrachtet würde und nicht nur isolierte Einzelbegriffe.

➔ Um hochwertige Suchergebnisse liefern zu können, sei auch ein strenger Bewertungsprozess erforderlich: Jährlich führe Google äußerst viele Tests und Experimente durch, um die Qualität der Suchergebnisse zu messen.

➔ Ein weiterer Aspekt sei die Sicherheit: Die Google-Suche verschlüssele jede Suchanfrage und kämpfe permanent gegen böswillige Online-Akteure. So will der Suchmaschinenriese User vor Malware und vor gefälschten Websites schützen, die darauf abzielen, persönlichen Daten zu stehlen.

Was bedeutet das alles für eure Suchmaschinen-Optimierung?

Soweit die wichtigsten offiziellen Infos Googles zum Thema "KI @ Search". Für eure Website-Gestaltung bedeutet dies mehr denn je: Nur mit hochwertigen Inhalten, welche die Suchanfragen eurer Zielgruppe relevant beantworten, wird euer Online-Auftritt bei Google sichtbar sein.

Kurzum: Euer Online-Auftritt muss kontinuierlich Inhalte bieten, die von Sachkenntnis, Ansehen und Vertrauenswürdigkeit zeugen.

Quellen & Link-Tipps:

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