War for talent: Was IT-Fachkräfte wirklich wollen

Der Fachkräftemangel fegt den Arbeitsmarkt leer. Besonders heiß begehrt: IT-Experten. Wie erreicht man Programmierer, System-Administratoren, Data Scientists & Co.? Worauf achten diese bei einem Job-Angebot? Die Antworten liefert dieser Beitrag.

Welche IT-Fachkräfte sind am stärksten nachgefragt?

Laut dem ITK-Branchenverband Bitkom sind dies die im Jahr 2022 meistgesuchten IT-Spezialisten:

  1. Programmierer (Java, nodeJS, C, C++, C#, PHP, SQL, iOS, Android)
  2. IT-Administratoren
  3. IT-Projektmanager
  4. Data Scientists
  5. Datenschutz-Experten mit IT-Background
  6. IT-Sicherheitsexperten
     

Was wünschen sich IT-Fachkräfte beruflich?

Keine klassische Karriere: Laut personalwissen.de wollen IT-Fachkräfte verglichen mit anderen Berufsgruppen deutlich seltener Führungskraft werden.

Stattdessen wollen sie sich auf ein IT-Fachgebiet spezialisieren, um sich dort fachlich und persönlich zu entwickeln.

Eine 2020er Umfrage der Entwickler-Community "Stack Overflow" definiert die wichtigsten Job-Faktoren für IT-Fachkräfte wie folgt:

  1. Verwendete Programmiersprachen & Technologien
  2. Unternehmenskultur, Arbeitsumfeld
  3. Gleitzeit, flexible Arbeitszeiten
  4. berufliche Weiterentwicklung
  5. Remote Work, Home-Office

Vor allem deutschen IT-Fachkräften scheint es wichtig zu sein, Job und Privatleben vereinbaren zu können. Was aber nicht für diese Berufsgruppe funktioniert, ist eine starre 9-to-5-Mentalität: Flexible Arbeitszeitmodelle sind ein Muss.

Weiterbildungs-Angebote sind besonders wichtig, da IT-Fachkräfte überdurchschnittlich stark intrinsisch motiviert sind (= aus eigenem Antrieb heraus erfolgreich sein wollen).

Und: IT-Spezialisten sehnen sich nach einer ruhigen Arbeitsumgebung (was für Home-Office-Optionen spricht).

IT-Recruiting: Active Sourcing statt klassische Stellenanzeige

Laut personalwissen.de ist das Design einer Stellenanzeige für die meisten IT-Fachkräfte unwichtig. Ebenso wenig interessieren sie sich für ausufernde Stellenbeschreibungen oder Selbstdarstellungen des Arbeitgebers.

Stattdessen achten IT-Fachkräfte bei Stellenanzeigen auf Folgendes:

  • Fakten
  • stichhaltige Daten
  • Zahlen

Tatsächlich sollten Arbeitgeber bezogen auf das IT-Recruiting klassische Stellenanzeigen infrage stellen. Eine 2019er Studie der IT-Job-Börse get-in-it.de sagt dazu:

➤ Über 60 Prozent der IT-Fachkräfte wollen sich nicht über Stellenanzeigen bei einem Unternehmen bewerben. 

➤ Stattdessen erwarten sie, aktiv und direkt von Unternehmen angesprochen zu werden. 

Active Sourcing bedeutet, dass Recruiter mögliche Job-Kandidaten recherchieren und "ungefragt" kontaktieren. Es ist ein Gegenentwurf zur klassischen Recruiting-Methode, bei der Unternehmen Stellenangebote veröffentlichen und passiv auf Bewerbungen warten. 

Das Active Sourcing gelingt auf Plattformen wie LinkedIn und Xing sowie in den unten genannten IT-Communitys. Eine weitere Erkenntnis: IT-Fachkräfte wollen beim Erstkontakt schriftlich angesprochen werden. Die mündliche Kommunikation via Telefon mögen sie weniger.

Wo lassen sich IT-Fachkräfte am besten rekrutieren?

Laut personalwissen.de sollten Recruiter ihr Glück vor allem auf den folgenden IT-Plattformen und IT-Job-Börsen versuchen:

Recruiting: Warum sagen IT-Fachkräfte ab?

Das Karriere-Netzwerk e-fellows.net nennt folgende Punkte als häufigste Gründe, warum IT-Fachkräfte in einem bereits laufenden Recruiting-Prozess ein Job-Angebot ablehnen:

1. Der künftige Vorgesetzte macht keinen guten Eindruck.
2. Das Gehalt entspricht nicht den Erwartungen.
3. Der Arbeitsplatz und das Unternehmen waren nicht ehrlich beschrieben.

IT-Recruiting: Warum Remote Work & Home-Office wichtig sind

Laut der Recruiting-Plattform talention.de würden weniger als zehn Prozent der deutschen IT-Fachkräfte für einen Job umziehen. 

Heißt für Arbeitgeber: Der Job muss zum Bewerber kommen. Unternehmen, die sich dogmatisch an eine Vor-Ort-Präsenz klammern, dezimieren den Pool ihrer potenziellen IT-Job-Kandidaten beträchtlich.

IT-Fachkräfte verstehen

Soweit die spannenden Insights zum Thema IT-Recruiting. Was deutlich wird: Die klassische IT-Fachkraft ist introvertiert und erwartet von einem Arbeitgeber weder übertriebene Bauchpinselei noch funkelnden Budenzauber.

Stattdessen scheint überzeugende Handwerkskunst wichtiger zu sein als Titel, Ränge und ähnliches Brimborium. 

Für rekrutierende Unternehmen heißt das: Wuchert mit euren technologischen Pfunden, bietet attraktive Remote-Work-Möglichkeiten und geht in die aktive (schriftliche, nicht telefonische) Ansprache.

Quellen & Link-Tipps:

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