SEO: Wie wichtig sind Bindestriche bei der Keyword-Optimierung?
Zusammengeschrieben ("Suchmaschinenoptimierung"), mit Bindestrich ("Suchmaschinen-Optimierung") oder auseinandergeschrieben ohne Bindestrich ("Suchmaschinen Optimierung")? Die deutsche Sprache kennt mehrere Schreibweisen für gekoppelte Begriffe. Bleibt die Frage: Versteht Google darunter immer denselben Begriff? Oder verschenkt man Rankings, wenn man eine Schreibweise ignoriert?
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| (SEO / Pixabay-Lizenz) |
Vorneweg: Die Forschungslage zu diesem Thema ist nicht eindeutig. Offizielle Aussagen von Google bleiben verschwommen und auch die SEO-Szene scheint dazu keine eindeutige Meinung zu haben.
Schauen wir uns ein offizielles Google-Statement aus dem Jahr 2021 an:
"No, by default we don't ignore hyphens in words. Sometimes we learn they're synonyms, sometimes we learn that they're not."
Zu Deutsch:
"Nein, standardmäßig ignorieren wir Bindestriche in Wörtern nicht. Manchmal lernen wir, dass sie Synonyme sind, manchmal lernen wir, dass sie es nicht sind."
Heißt: Bindestriche können relevant für eure Keyword-Optimierung
sein.
Keyword-Optimierung: So findet ihr die optimale Schreibweise
Nehmen wir an, euer Unternehmen bietet eine Software-Lösung für Reiseveranstalter an. Ihr wollt mit eurem Angebot in der unbezahlten Google-Suche gefunden werden und habt "Reiseveranstaltersoftware" als wichtigstes Keyword identifiziert.
➤ Schritt 1: Wie oft wird das Keyword in welcher Schreibweise gegoogelt?
Diese Frage beantworten euch Keyword-Analyse-Tools:
- der Google Keyword-Planer
- eine SEO-Suite wie Xovi oder Sistrix
- ein kostenloses (aber limitiertes Tool) wie Ubersuggest
- und viele weitere Keyword-Analyse-Tools
Mit ihnen überprüft ihr, ob sich die Schreibweisen "zusammengeschrieben" und "auseinandergeschrieben" in der monatlichen Suchhäufigkeit (= Suchvolumen) unterscheiden.
Am Beispiel unseres Keywords "Reiseveranstaltersoftware" sieht das im Tool von Ubersuggest so aus:
Die zusammengeschriebene Variante:
Heißt: Mit "Reiseveranstalter Software" fahrt ihr bei eurer Keyword-Optimierung besser als mit "Reiseveranstaltersoftware".
➤ Schritt 2: Sieht Google in "Reiseveranstalter-Software" (mit Bindestrich) ein Synonym zu "Reiseveranstalter Software" (ohne Bindestrich) – oder einen davon losgelösten Suchbegriff?
Das prüft ihr über eine Rankingabfrage. Als Tool-Tipp empfehle ich euch startpage.com, da dieser Suchmaschinenbetreiber die Google-Engine nutzt, dabei jedoch die Suchergebnisse von individuellen User-Aspekten wie Standort oder Suchhistorie bereinigt. Ihr bekommt ein möglichst objektives Ranking-Bild.
Das Ergebnis: Die Seite-1-Ergebnisse sind für "reiseveranstalter software" und "reiseveranstalter-software" identisch. Und auch der Google Keyword Planer (quasi die Primärquelle für Keyword-Analysen) spielt bei der Bindestrich-Version als Ergebnis nur die Version ohne Bindestrich aus.
Bedeutet: Google sieht höchstwahrscheinlich in "Reiseveranstalter Software" und "Reiseveranstalter-Software" denselben Begriff. Somit eignen sich beide Schreibweisen für die Keyword-Optimierung.
➤ Schritt 3: Ihr wählt euren Favoriten und optimiert eure Seiten auf diese Schreibvariante.
Bitte beachten: Der Duden regelt das Thema "Schreibweise von
gekoppelten Begriffen" sehr eindeutig. Orthografisch korrekt sind demnach
nur die Varianten "zusammengeschrieben" oder "mit Bindestrich". Die
Schreibweise "Reiseveranstalter Software" (ohne Bindestrich) ist streng
genommen ein Rechtschreibfehler.
Keyword-Optimierung: Solltet ihr verschiedene Schreibweisen mischen?
Einer gewissen SEO-Logik folgend könntet ihr nun sagen: "Ich packe einfach alle Schreibweisen desselben Begriffs in meinen Text und bin so auf der sicheren Seite".
Nope, das würde ich euch nicht empfehlen, aus zwei Gründen:
1. Ihr solltet eure Webseiten-Texte vorrangig immer für menschliche Nutzer schreiben, nicht für Suchmaschinen. Begegnet einem Leser derselbe Begriff in einem Text mehrfach in unterschiedlicher Schreibweise, wird er euren Text, damit euren Online-Auftritt und schließlich euer Unternehmen nicht als professionell einstufen.
2. Google wird dank maschinellem Lernen immer besser darin werden, Synonyme trotz unterschiedlicher Schreibweisen zu erkennen. Es wird eines Tages irrelevant für eure Rankings sein, ob ihr denselben gekoppelten Begriff zusammen, getrennt mit oder getrennt ohne Bindestrich schreibt.
Im Jahr 2022 empfehle ich euch aber, euch am Suchvolumen zu orientieren. Nutzt also die Schreibweise in euren Texten, die User mehrheitlich googeln, und prüft bei gekoppelten Wörtern die Bindestrich-Option.
Viel Erfolg!
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