Leserfreundlicher Content: Absätze retten Leben!

Lesen am Bildschirm ist anstrengender als auf Papier. Deshalb solltet ihr es euren Website-Besuchern und Mail-Empfängern so leicht wie möglich machen. Ein probates Mittel, das leider zu selten genutzt wird, sind Textabsätze.


Text mit Absätzen
Textabsätze sind leserfreundlich.

Zunächst die Frage: Warum ist das Lesen am Bildschirm anstrengender als auf Papier? Spiegel.de sagt dazu: 

➤ Unsere Augen sind nicht dafür gemacht, in eine hintergrundbeleuchtete Lichtquelle hineinzublicken. Wenn wir auf einen Bildschirm oder Smartphone-Screen schauen, tun wir aber genau das.

➤ Lesen am Bildschirm verbraucht das Sehpigment Rhodopsin (Sehpurpur), welches für das Hell-Dunkel-Sehen verantwortlich ist. Wird unsere Netzhaut beim Bildschirmlesen stark beansprucht, kann nicht genügend Sehpurpur nachgebildet werden.

➤ Darüber hinaus blinzeln wir beim Lesen am Bildschirm deutlich seltener, was die Augen trocken werden lässt.

Die Folge dieser Erschwernisse: Statt Online-Texte gründlich zu lesen, überfliegen wir sie nur (sogenanntes Scanning bzw. Skimming).

Online-Content: Wie ihr es euren Lesern leichter macht

Ob Webseite oder Mail – wenn ihr möchtet, dass sich eure Leser bereitwillig mit euren Texten beschäftigen, solltet ihr diese lesefreundlich gestalten:

  • passende Schriftgröße (14-16 Pixel)
  • optimale Zeilenlänge (inkl. Leerzeichen): 50-80 Zeichen / 10 Wörter (Desktop/Laptop) bzw. 30-40 Zeichen / 6-8 Wörter (Smartphone)
  • immer Flattersatz (unterschiedlich lange Zeilenlängen), niemals Blocksatz (jede Zeile hätte die gleiche Länge)

Und: regelmäßige Absätze und Zwischenüberschriften.

Was Textabsätze und Zwischenüberschriften bewirken

Unser Gehirn arbeitet nach wie vor im Steinzeit-Modus: Es will Anstrengung vermeiden, um genug Energie für überlebenswichtige Dinge zu haben. Unsere Denkzentrale priorisiert das Lesen von Texten entsprechend niedrig. 

Hinzu kommt: Die Schrift wurde spät in der Menschheitsgeschichte erfunden. Unser Oberstübchen kann bildliche Informationen sehr viel schneller verarbeiten als textliche.

Heißt: Bevor eure Leser sich mit dem Text eurer Webseite oder E-Mail beschäftigen, scannen sie ihn. Das Gehirn des Betrachters fragt sich unbewusst in Bruchteilen von Sekunden: "Will ich mich damit beschäftigen oder verbraucht das zu viel Energie, die ich für überlebenswichtige Dinge brauche?"

Sieht die Formatierung eures Textes auf den ersten Blick wie folgt aus, sagt das Gehirn des Betrachters: "Das wird anstrengend. Da habe ich jetzt keinen Bock drauf."

Text ohne Absätze

Wählt ihr dagegen Absätze und achtet auf eine leserfreundliche Zeilenlänge, sagt das Gehirn des Betrachters: "Das ist überschaubar, das kann ich energiesparend packen": ↓

Text mit Absätzen

Faustregel: Macht lieber zu viele Absätze als zu wenige und achtet auf eine leserfreundliche Zeilenlänge. Verpackt euren Content in leicht verdauliche Happen.

Ob Absätze tatsächlich Leben retten …

… ist natürlich nicht überliefert. Aber wenn unser Gehirn sich vorrangig mit überlebenswichtigen Dinge beschäftigen will, ist das doch eine klickstarke Headline. ;-)

Textabsätze machen eure Online-Kommunikation leserfreundlicher, was auf eine gute User Experience einzahlt und somit eure gewünschte Conversion unterstützt (User-Aktion auf eurer Website oder im Newsletter, Antwort auf eure E-Mail).

Also: Öfter mal die Return-Taste doppelt drücken. Eure Leser werden es euch danken.

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