SEO: Die idealen Keywords für eure Optimierung
Suchvolumen und SEO-Wettbewerb: Wie ihr anhand dieser Kennzahlen die optimalen Suchbegriffe für eure Suchmaschinen-Optimierung identifiziert, habe ich für euch zusammengefasst.
(SEO / Pixabay-Lizenz) |
Keywords in Texten zu platzieren, trägt immer noch viel zu folgenden Punkten bei:
➤ Die Suchmaschine kann so besser einschätzen, um was es auf euren Seiten geht und diese entsprechend ranken,
➤ und eure User erkennen auf euren Seiten sofort, ob hier ihre Suchanfrage thematisiert wird.
Bei all dem aber bitte beachten: Vermeidet es, eure Texte mit Keywords vollzustopfen. Das hat den gegenteiligen Effekt von SEO, da Google euch dann wegen "Keyword-Stuffing" abstraft und ihr in der unbezahlten Google-Suche unsichtbar bleibt.
Die Dosis macht das Gift: Setzt die Keywords, zu denen ihr ranken wollt, wohldosiert an den entscheidenden Stellen. Zuvor solltet ihr herausfinden, was die für euren Online-Auftritt idealen Keywords und Keyword-Kombinationen sind.
Schritt 1 von 4: Keyword-Ideen sammeln
Was googeln Menschen, die das suchen, was eure Webseiten bieten? Das sollte bei der Keyword-Analyse stets eure Leitfrage sein. Hier ist Recherche gefordert:
➤ Fragt eure Bestandskunden, was diese googeln würden, würden sie euch nicht kennen und das suchen, was ihr bietet.
➤ Sprecht mit den Bereichen eures Unternehmens, die nah an eurer Zielgruppe sind. Das sind zum Beispiel Vertrieb und Kundenservice. Diese Kollegen:innen können euch Stichworte für eure Keyword-Sammlung geben und später gegenchecken, ob eure finale Keyword-Wahl zielgruppentauglich ist.
Bringt all diese Keyword-Ideen in eine Excel-Tabelle, die gerne sehr groß ausfallen darf. Indem ihr Suchvolumina und den SEO-Wettbewerb eines jeden Keywords analysiert, wird eure Liste zusehends überschaubarer.
Schritt 2 von 4: Das Suchvolumen bestimmen
Das Suchvolumen fragt: Wie oft pro Monat googeln User ein bestimmtes Keyword? Vorsicht: Nur, weil ein Suchbegriff sehr oft gegoogelt wird, macht das diesen nicht zwangsläufig zu eurem Favoriten.
Wichtig ist, dass ihr Streuverluste vermeidet: Diese treten auf, wenn ihr eure Webseiten auf Begriffe optimiert, die zwar häufig gegoogelt werden, dies aber von vielen Menschen, die nicht zu eurer Zielgruppe gehören.
Ein Beispiel: Ihr betreibt ein Café in Nürnberg und wollt über eure Website mögliche Besucher auf eure Location aufmerksam machen.
Der Suchbegriff "cafe" wird monatlich in Deutschland knapp 2 Millionen Mal gegoogelt. Darunter werden sehr viele Menschen sein, die a) gar kein Café besuchen wollen (sondern etwas anderes zum Thema Café wissen wollen) und b) gar nicht in eurer Stadt leben.
Würdet ihr nun versuchen, euren Online-Auftritt einzig auf den Begriff "cafe" zu optimieren, wäre das verschwendete SEO-Liebesmüh. Erst eine Optimierung in Richtung "cafe + euer Ort" wäre zielführend und entsprechend interessant aus Sicht des Suchvolumens.
Eine Suchvolumen-Gegenüberstellung (deutschlandweite Suchanfragen):
- cafe: 1,8 Millionen Suchanfragen monatlich
- cafe nürnberg: 7.000
- cafe nürnberg innenstadt: 1.000
- veganes cafe nürnberg: 500
- cafe nürnberg altstadt: 100
- bio cafe nürnberg: 30
- hipster cafe nürnberg: 30
- kinderfreundliches cafe nürnberg: 30
Betreibt ihr ein Café in der Nürnberger Altstadt und wünscht euch kinderreiche Gäste, die der Hipster- und Bio-Szene angehören? Dann sind die entsprechenden Keyword-Kombinationen für eure Suchmaschinen-Optimierung sehr interessant, trotz augenscheinlich niedrigerer Suchvolumina.
Ein ideales Keyword kombiniert ein nicht zu geringes Suchvolumen mit einer klaren Suchabsicht.
Einige SEO-Tools, mit denen ihr Google-Suchvolumina bestimmen könnt:
Bitte beachten: Manche Suchanfragen schwanken saisonal sehr stark. Der Moment eurer Suchvolumen-Analyse muss nicht repräsentativ für das ganzjährige Suchvolumen sein. Deshalb solltet ihr gegebenenfalls einen Gegencheck mit dem Tool Google Trends durchführen (versucht es mal mit dem Keyword "lebkuchen").
Schritt 3 von 4: Den SEO-Wettbewerb analysieren
Wie viele andere Online-Auftritte kämpfen um gute Google-Rankings zu den Keywords, zu denen auch ihr gut ranken wollt? Je mehr Wettbewerb, desto schwieriger wird es, in der unbezahlten Google-Suche ganz oben zu erscheinen.
Die Logik funktioniert auch andersherum: Je schwächer der SEO-Wettbewerb, desto leichter werdet ihr es auf Seite 1 der unbezahlten Google-Suche zu dem entsprechenden Keyword schaffen.
Hier bietet sich an, eure SEO-Strategie aufzufächern: Optimiert eure Seiten auf hart umkämpfte Keywords und Keyword-Kombinationen ebenso wie auf solche mit schwachem Wettbewerb. In welcher Gewichtung ihr dies tut, hängt von folgenden Faktoren ab:
- eurer Keyword-Auswahl
- eurem Geschäftsmodell
- und euren Ressourcen, um entsprechenden Content erstellen zu können.
Ihr könnt SEO mit einer intelligenten Wertpapieranlage vergleichen: Je breiter ihr euch bei euren Content- und SEO-Investments aufstellt, desto unwahrscheinlicher wird ein Klumpenrisiko, bei dem eure Sichtbarkeit in der unbezahlten Google-Suche abschmieren könnte.
Mit den unter Schritt 2 genannten Tools könnt ihr auch die SEO-Wettbewerbsintensität von Keywords analysieren.
Schritt 4 von 4: Keywords festlegen und platzieren
Nun solltet ihr über eine Excel-Tabelle verfügen, die viele Keywords und Keyword-Kombinationen entlang des Suchverhaltens eurer Zielgruppe enthält. Dies angereichert mit Kennzahlen zu monatlichen Suchvolumina und SEO-Wettbewerbsintensität.
Aus dieser losen Sammlung solltet ihr nun ein fixes Set machen, indem ihr diejenigen Keywords auswählt, welche a) am ehesten von eurer Zielgruppe gegoogelt werden, b) zu denen gute Rankings realistisch sind und c) welche eine Conversion-Wahrscheinlichkeit auf eurer Website mitbringen (z. B. Kontaktaufnahme, Newsletter-Abonnement, Kauf, Download, etc.).
Ideal ist ein Keyword, wenn es
➤ monatlich nicht zu selten von eurer Zielgruppe gegoogelt wird,
➤ nicht zu stark umkämpft ist,
➤ und relativ genau beschreibt, was der Suchende will (Such-Intention).
Am Ende solltet ihr ein fixes Set von Keywords haben, die ihr in die Texte eurer Webseiten integriert:
- in Title-Tag und ggf. Meta-Description,
- in Überschriften (vor allem als Heading Tags)
- im Fließtext
- im Pfad der URL
Aber Vorsicht: Wenn ihr das jeweilige Keyword zu oft pro Seite nennt, straft euch Google ab. Sogenanntes Keyword-Stuffing, um manipulativ gute Rankings zu ergattern, wertet Google als Webspam und somit als Täuschungsversuch.
Keyword-Analyse: Nach der Optimierung ist vor der Optimierung
Ihr habt eure Keywords definiert und an ihnen entlang eure Webseiten und Beiträge optimiert? Dann wollt ihr natürlich wissen, ob das bessere Rankings in der unbezahlten Google-Suche gebracht hat.
In SEO-Suiten wie Xovi oder Sistrix ist ein automatisches Ranking-Monitoring inklusive Mitbewerbervergleich möglich. Weiterhin informiert euch die kostenlose Google Search Console, wie ihr in der unbezahlten Google-Suche performt (allerdings ohne Mitbewerber-Vergleich).
Wenn ihr dieses Monitoring stattdessen händisch durchführen wollt, solltet ihr das nicht direkt in Google tun, da bei eurer Abfrage euer Standort und eure Suchhistorie berücksichtigt werden. Das in eurer individuellen Suche gezeigte Ranking ist deshalb nicht repräsentativ. Nutzt ihr dagegen startpage.com, bekommt ihr ein unverzerrtes Ranking-Bild, da diese Suchmaschine die Google-Engine nutzt, eure Suche aber komplett anonymisiert.
Warum sich SEO lohnt
Wenn ihr euch nun denkt: "Lieber Gott, ist SEO anstrengend!", dann wäre das zu kurz gedacht. Zwar könntet ihr alternativ permanent in klassische Werbung investieren, was aber verglichen mit SEO einem kurzlebigen Strohfeuer gleichkommt.
Zwei entscheidende Vorteile von SEO auf einen Blick:
➤ 1. Einem hohen Initialaufwand folgt eine lang anhaltende und somit sehr kosteneffiziente Sichtbarkeit bei eurer Zielgruppe. Für diese Sichtbarkeit in der organischen Google-Suche müsst ihr kein Geld "nachwerfen".
➤ 2. Inhalte in der unbezahlten Google-Suche erscheinen dann, wenn eure Zielgruppe von sich aus Interesse bekundet (= wenn sie googelt). Deshalb werden eure Suchtreffer wohlwollend wahrgenommen und nicht wie klassische Werbung als störend oder aufdringlich.
Wichtig: SEO braucht hochwertige, umfassende Inhalte und keine marktschreierische Kurzprosa. Wenn ihr ganzheitlich und hochklassig auf euren Webseiten informiert, wird euer Unternehmen genauso wahrgenommen. In SEO zu investieren bedeutet, euer Unternehmen in den Augen eurer Zielgruppe bekannter, sichtbarer und relevanter zu machen – und das langfristig und nachhaltig.
Oder mit den Worten des Tech- und Marketing-Gurus Guy Kawasaki:
"Wenn Sie mehr Geld als Verstand haben, sollten Sie sich auf Outbound-Marketing (= klassische Werbung) konzentrieren. Wenn Sie mehr Verstand als Geld haben, sollten Sie sich auf Inbound-Marketing (= u.a. SEO) konzentrieren."Ich wünsche euch viel Erfolg!
Link-Tipps:
- Performance Marketing: Was ist die härteste SEO-Kennzahl?
- Wie wichtig sind Bindestriche bei der Keyword-Optimierung?
- So bewertet Google eure Webseiten
- Was ihr über die Google-Updates wissen solltet
- Search intent – So googelt eure Zielgruppe
- Wie (un)gerecht ist Google?
- Google: Wann sind Inhalte für die Suchmaschine optimiert?
- SEO, WDF*IDF und KEI: Kann gut rankender Content berechnet werden?
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