SEO: Was ihr über die Google-Updates wissen solltet

Google veröffentlichte Ende 2022 einige spannende Insights zu seinen regelmäßigen Suchalgorithmus-Updates. Was das für eure Suchmaschinen-Optimierung bedeutet, habe ich für euch zusammengefasst.

Was sind Google-Updates und warum gibt es sie?

Google schraubt permanent an seinen Such-Algorithmen, um Usern das optimale Sucherlebnis zu bieten: Nur, wenn wir als Suchende das Gefühl haben, auf Google die besten Ergebnisse angezeigt zu bekommen, werden wir die Suchmaschine weiter nutzen.

Und das ist die Grundvoraussetzung für Googles Geschäftsmodell: Je mehr Menschen Google nutzen, desto attraktiver ist die Suchmaschine für werbende Unternehmen.

➤ 2021 machte Googles Mutterkonzern Alphabet Inc. einen Umsatz von knapp 260 Milliarden US-Dollar.

➤ Davon entfielen rund 70 % auf die Google-Produkte als Werbeträger (darunter die Google-Suche, z. B. in Form von bezahlten Suchanzeigen).

Alles, was Google tut, um die Qualität seiner Suchergebnisse zu verbessern, unterstützt gleichzeitig sein daran gekoppeltes Geschäftsmodell.

Was versteht Google unter grundlegenden Suchalgorithmus-Updates?

Mehrfach jährlich ändert Google seine Suchalgorithmen und Systeme fundamental. Dies geschieht immer enger verzahnt mit Methoden der Künstlichen Intelligenz, hier vor allem dem maschinellen Lernen. 

Für Website-Betreiber und Suchmaschinen-Optimierer wird es spannend, wenn Google eine neue Algorithmusveränderung ankündigt: Diese Updates schütteln mitunter die unbezahlten Google-Rankings kräftig durch. Manche Webseiten stürzen ab, andere machen Plätze gut, für wieder andere ändern sich die Rankings nicht.

Google betont dabei stets: Wenn eine Webseite nach einem Update schlechter rankt, muss sie deswegen nicht fehlerhaft oder minderwertig sein. Das schlechtere Ranking bedeute nicht zwangsläufig, dass man gegen Google-Richtlinien verstoßen hat und nun abgestraft wird. 

Tatsächlich sollen solche Updates bewirken, dass bessere Inhalte weiter oben in der Google-Suche erscheinen. Verliert man also Rankings, dann häufig deshalb, weil andere Webseiten vorbeigezogen sind. Genauso kann man aber auch zu den Profiteuren gehören und mit den eigenen Seiten nach einem Update deutlich besser ranken.

SEO: Was tun, wenn man Google-Rankings verliert?

Google wiederholt gebetsmühlenartig, dass Website-Betreiber stets in die Qualität ihrer Inhalte investieren sollen. Nur, wer dauerhaft hochwertigen und für die jeweilige Zielgruppe relevanten Content anbietet, könne gute Rankings erreichen und halten.

Sollten eure Webseiten nach einem Google-Update in den Suchergebnissen abschmieren, müsst ihr überprüfen, ob ihr Googles Content-Qualitätskriterien tatsächlich erfüllt.

Wann sind Inhalte in Googles Augen hochwertig?

Der Suchmaschinenriese hat dazu eine Contentqualitäts-Checkliste veröffentlicht. Eine Auswahl der Prüf-Kriterien:

➤ Beschreiben eure Webseiten ein Thema umfassend?

➤ Gibt es eine Hauptüberschrift und einen Seitentitel auf euren Seiten und fassen diese den Inhalt zusammen?

➤ Wirken die Informationen auf euren Webseiten vertrauenerweckend?

➤ Stammen die Inhalte eurer Seiten von einem Experten bzw. kompetenten Laien?

➤ Gibt es auf euren Webseiten sachliche, orthografische oder stilistische Fehler?

➤ Befindet sich auf euren Seiten zu viel Werbung?

➤ Werden eure Seiteninhalte auch auf Smartphones optimal dargestellt?

➤ Adressieren eure Inhalte menschliche User oder zielen die Inhalte einzig darauf ab, gut in Suchmaschinen zu ranken? 

SEO: Wann bringen verbesserte Inhalte auch bessere Google-Rankings?

Wer seinen Content entlang dieser Checkliste optimiert, muss sich gedulden: Ob es mit den Rankings dann (wieder) deutlich aufwärts geht, zeigt sich mitunter erst nach einigen Monaten (wenn das nächste große Google-Update kommt).

Kleine Verbesserungen sind aber bereits früher möglich, da Google auch viele Mini-Updates fährt, die nicht öffentlich kommuniziert werden.

Eine Garantie auf bessere Ranking nach einer Content-Optimierung gibt es allerdings nicht.

2022: Das Hilfreiche-Inhalte-Update (Helpful Content)

Mit dem 2022 ausgerollten Helpful-Content-Update will Google KI-basiert die Spreu vom Weizen trennen: Webseiten, die klar menschliche Nutzer adressieren und hilfreich informieren, sollen deutlich besser ranken als Inhalte, die vorrangig für Suchmaschinen-Rankings erstellt wurden.

Im O-Ton schreibt Google:

"Sinn und Zweck des Hilfreiche-Inhalte-Updates ist es, die Inhalte stärker zu belohnen, mit denen Besucher zufrieden sind – alle Inhalte, die die Erwartungen der Besucher nicht erfüllen, werden schlechter bewertet."

Es handelt sich um ein websiteweites Signal: Google betrachtet nicht nur eine einzelne Seite, sondern prüft den gesamten Online-Auftritt darauf, ob er prinzipiell hilfreiche Inhalte anbietet.

Je mehr hilfreiche Inhalte ein Online-Auftritt insgesamt bereithält, desto besser ranken seine einzelnen Seiten in der Google-Suche. Die Logik greift auch andersherum: Je mehr nicht-hilfreiche Inhalte ein Online-Auftritt bietet, desto schlechter ranken seine einzelnen Seiten. 

Dennoch, so Google, können auch einzelne hilfreiche Seiten eines ansonsten wenig hilfreichen Gesamt-Online-Auftrittes gut ranken, wenn andere Signale positiv sind.

Es wird aber deutlich: Wer in die Content-Qualität seines gesamten Auftrittes investiert, hat es leichter in der unbezahlten Google-Suche.

Wie arbeiten Googles Anti-Spam-Updates?

Unter Webspam versteht Google manipulative Maßnahmen von Website-Betreibern: Dazu gehören alle Versuche, den Google-Algorithmus auszutricksen, um bessere Rankings zu bekommen.

"Klassiker" sind zum Beispiel das Keyword-Stuffing (das Vollstopfen von Texten mit dem Keyword, zu dem man ranken will) oder der Kauf von vermeintlich hochwertigen Rückverlinkungen anderer Online-Auftritte (Link-Spam).

Googles KI-basiertes Spam-Prävention-System heißt SpamBrain. Wer als Website-Betreiber sauber bleiben will, sollte stets die Google-Richtlinien beherzigen.

SEO = hochwertiger und relevanter Content

Googles algorithmische Marschrichtung ist klar: Der Suchmaschinenbetreiber versucht, die Qualität von Webseiten algorithmisch so einschätzen zu können, wie es ein durchschnittlicher User als Mensch tun würde.

Der KI-Ansatz des maschinellen Lernens (ML) ist die entsprechende Technologie. Beispiel Bilderkennung: Je öfter man einem ML-System Bilder von Katzen zeigt, desto besser wird dieses System darin, eigenständig Katzen erkennen zu können.

Das funktioniert auch für die Qualität von Inhalten: Je öfter ein System mit guten bzw. schlechten Inhalten konfrontiert wird, desto besser wird es darin, diese künftig selbständig zu erkennen.

2022/2023 sind der Künstlichen Intelligenz hier aber noch Grenzen gesetzt: Humor, Ironie, ein gutes Schriftdeutsch – so wie ein Kind sich schwer damit tut, diese Dinge eindeutig auf einer Website erkennen zu können, stolpert mitunter auch noch die KI.

Jedoch besteht die Perspektive, dass mit jedem KI-Fortschritt auch Google immer besser darin wird, hochwertige und relevante Inhalte von minderwertigen unterscheiden zu können.

Für Website-Betreiber heißt das: Wer gut in der unbezahlten Google-Suche ranken will, muss auf seinen Webseiten Inhalte erstellen, die den Informations- und Handlungsbedarf seiner Zielgruppe bestmöglich bedienen.

Quellen & Link-Tipps:

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