KI im Content-Marketing: Inhalte erstellen mit ChatGPT & Co. [Teil 2]

Text, Bild, Audio: Wie können KI-Tools im Alltag helfen, hochwertigen Content für das Marketing zu erstellen? Ein E-Book der beiden US-Softwareanbieter Jasper und HubSpot gibt spannende Tipps: Einige anschauliche Anwendungsfälle habe ich für euch zusammengefasst und mit meinen eigenen Beispielen angereichert.


Symbolbild "KI-generierter Text"
Dieses Bild wurde erstellt mit dem KI-Tool Stable Diffusion

Teil 1 meines Beitrages "KI im Content-Marketing: Inhalte erstellen mit ChatGPT & Co." (Link am Ende dieses Beitrages) blickte auf folgende Punkte:

➤ Content-Marketing: Als Werbung "unwerblich" wurde

➤ KI-Content: Ein Marketing-Mitarbeiter namens ChatGPT

➤ Diskriminative vs. generative Künstliche Intelligenz

Im vorliegenden zweiten Teil schildere ich, wie ihr generative KI-Tools (zum Beispiel ChatGPT) nutzen könnt, um hochwertigen Content zu erstellen. Das E-Book von Jasper und HubSpot nennt folgende Anwendungsfälle, die ich mit meinen eigenen Beispielen veranschauliche:

  • Content-Ideen sammeln
  • Texte kürzen / redigieren
  • Bildmaterial erstellen
  • Ergebnisse zusammenfassen
  • Schreibblockaden überwinden
  • Content für eine Kampagne aufbereiten

Schauen wir uns detailliert an, wie Künstliche Intelligenz euer Content-Marketing unterstützen kann:

So unterstützt KI euer Content-Marketing

(1) Content-Ideen mit KI sammeln ↓

Für dieses Beispiel bat ich ChatGPT um Stichpunkte für ein Whitepaper zum Thema "Die digitale Transformation mittelständischer B2B-Unternehmen" (für eine größere Ansicht bitte in das Bild klicken bzw. Smartphone querhalten): 

Beispiel-Screenshot: Content-Ideen mit KI sammeln
Eine beeindruckende Antwort von ChatGPT, wie ich finde.

(2) Texte mit KI kürzen / redigieren ↓

In diesem Beispiel gab ich ChatGPT einen von mir erstellten "Thomas-Mann-Satz" (gekennzeichnet durch einen verschachtelten und äußerst umständlichen Stil, für den der deutsche Autor berühmt-berüchtigt war). Meine Bitte an das Tool: redigieren und in eine lesefreundliche Version verwandeln (für eine größere Ansicht bitte in das Bild klicken bzw. Smartphone querhalten).

Beispiel-Screenshot: Texte mit KI kürzen / redigieren

Ich ziehe meinen Hut vor der generativen KI: Das war solide Textarbeit. Dennoch eine Manöverkritik meinerseits an dieser Stelle:

➤ Zwei Sätze daraus machen (ein Punkt nach "verringern") ...

➤ ... und anschließend den Nominalstil "Einbeziehung" folgendermaßen umgehen: "Fachlich weniger versierte Personen einzubeziehen, könnte andernfalls die Ergebnisse ...". 

(3) Bildmaterial mit KI erstellen ↓

Für das Aufmacher-Bild dieses Blog-Beitrages (siehe ganz oben) wählte ich den kostenlosen Text-zu-Bild-Generator Stable Diffusion. 

Auf hubspot.de findet ihr eine Übersicht zu Anbietern von Text-zu-Bild-Generatoren.

(4) Ergebnisse mit KI zusammenfassen ↓

Ihr möchtet anlässlich einer Content-Marketing-Kampagne eine Studie mit Umfrage-Ergebnissen erstellen und gegen Lead-Abgabe zum Download anbieten? Dann könnt ihr ein generatives KI-Tool mit der Datengrundlage füttern, sodass es die Ergebnisse für euch zusammenfasst.

(5) Schreibblockaden mit KI überwinden ↓

Ich habe ChatGPT gefragt, ob es mir bei der Einleitung zu einem Blog-Beitrag helfen kann. Dies war seine Antwort (für eine größere Ansicht bitte in das Bild klicken bzw. Smartphone querhalten):

Beispiel-Screenshot: Schreibblockaden mit KI überwinden


(6) Content mit KI für verschiedene Medien aufbereiten ↓

Ihr habt einen umfangreichen Blog-Beitrag oder eine Blog-Beitragsserie zu einem Thema verfasst und wollt eine Content-Kampagne daraus erstellen?

Generative KI-Tools wie ChatGPT können euch helfen, aus dieser Content-Grundlage Text-Varianten zu entwerfen für:

  • Social-Media-Beiträge
  • E-Books / Whitepaper
  • Mailings
  • Landingpages
  • Werbe-Anzeigen

Screenshots würden hier den Rahmen sprengen, deshalb: Testet es selbst. Auch hier sind die Ergebnisse, welche ChatGPT liefert, brauchbar bis beeindruckend.

Generative KI-Tools: Was sie können – und wo ihre Grenzen liegen

Soweit einige Beispiele, wie KI-Tools euer Content-Marketing unterstützen können. Ich wiederhole mich: Es ist beeindruckend. Vor allem angesichts der Tatsache, dass sich diese Tools im Jahr 2023 noch in einem Quasi-Prototypen-Status befinden.

Diese Performance birgt jedoch gleichzeitig ein großes Risiko ...

... deshalb folgender wichtiger Rat: Vermeidet es unbedingt, euch blindlings auf generative KI-Tools zu verlassen. Es braucht immer (!) eine kompetente menschliche Instanz, die eine Qualitätssicherung durchführt. Andernfalls produziert ihr automatisiert Content, der zwar formal hochwertig wirkt, inhaltlich aber schlimmstenfalls fehlerhaft, verzerrt, diskriminierend oder schlicht falsch ist.

Eine KI hat weder ein Gewissen noch das Weltwissen eines menschlichen Gehirns. Sie ist ein mathematischer Algorithmus, der bei der Texterstellung stur berechnet, welches Wort wie wahrscheinlich einem anderen Wort folgen könnte. Und das tut sie anhand einer Datengrundlage, die wiederum fehlerhaft oder veraltet sein kann.

Diesbezüglich muss ich immer an einen Dialog aus dem Film "Terminator 2" mit Arnold Schwarzenegger denken: In einer Szene stellt der jugendliche Protagonist schockiert fest, dass die menschenähnliche KI-Maschine einen Menschen umbringen will. Darauf bemerkt der Android lapidar: "Natürlich. Ich bin ein Terminator".

Was zunächst klingt wie ein typischer Hollywood-Arnie-Einzeiler, birgt sehr viel KI-Wahrheit: Das "Selbstverständnis" eines Algorithmus ist es, sich selbst auszuführen. Unhinterfragt und unreflektiert. Eine KI verfügt über keinerlei "Ressourcen", um sich selbst moralisch infrage zu stellen. Sie führt stur mathematisch das aus, worauf sie programmiert wurde. Sei es, einen Text zu erstellen – oder Schaden anzurichten.

KI im Marketing 2023: Das ist erst der Anfang

Bleiben wir bei einem friedlich-konstruktiven KI-Einsatz: Ich bin überzeugt davon, dass wir in den nächsten Jahren immense KI-Entwicklungen in allen Lebensbereichen erleben werden. In der Arbeitswelt im Allgemeinen und im Marketing im Speziellen werden immer mehr Prozesse automatisiert werden und sich deutlich beschleunigen.

Definitiv wird sich das auch auf Arbeitsplätze auswirken: Es wird weiterhin menschliche Texter und Designer brauchen – aber weniger als bisher. Dasselbe gilt für Buchhalter, Mathematiker und Programmierer (eine Übersicht bietet zdf.de unter dem Titel "Welche Jobs durch KI bedroht sind").

Es werden neue Jobs entstehen. Meine Prognose: Vermehrt wird es darum gehen, souverän mit KI-Tools umzugehen und eine Qualitätssicherung von KI-Ergebnissen sicherzustellen. Im textlichen Bereich könnte der altgediente Job-Titel "Schlussredakteur" ein echtes Revival erleben.

Wie immer plädiere ich dafür, die "German Angst" beiseite zu legen und die Chancen zu sehen, die in diesen Entwicklungen stecken. Gleichzeitig aber ihre Risiken stets im Blick zu behalten.

Quelle:

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