SEO & HTML-Tags: So optimiert ihr euren Quellcode für Google

Dank Content-Management-Systemen (CMS) müssen Website-Betreiber kaum noch auf Quellcode-Ebene arbeiten, wenn sie Webseiten-Inhalte erstellen oder bearbeiten. Dennoch solltet ihr prüfen, ob das HTML eurer Website für Google optimiert ist. Hier kommen einige Tipps und Fallstricke, die ihr beachten solltet.


Symbolbild HTML-Code
Dieses Bild erstellte das KI-Tool Craiyon anhand des Prompts "html code".

Was versteht die Informatik unter dem Begriff "Tag"? Wikipedia, übernehmen Sie:

"Ein Tag (ausgesprochen [tæg]; aus englisch tag entlehnt, für Etikett, [...]) [...] ist eine Auszeichnung eines Datenbestandes mit zusätzlichen Informationen. [...] In [...] HTML, bezeichnet Tags die Auszeichnungsmarkierungen [...] für Elemente in den Dokumenten.

<Elementname> – ein Starttag [...] für den Beginn
</Elementname> – ein Endtag [...] für das Ende einer Auszeichnung"

Soweit die Wikipedia-Definition. Meine obige Einleitung dieses Blog-Beitrages sieht auf Code-Ebene wie folgt aus. Hier seht ihr die Elementnamen <p> als Starttag und </p> als Endtag (für eine größere Ansicht bitte in das Bild klicken):

p-Tags im Quellcode
<p>-Tags im Quellcode.

Um es übersichtlicher zu halten, nenne ich im Folgenden nur das Starttag. Jedes Tag braucht aber natürlich auch immer das entsprechende Endtag. Schauen wir uns einige aus SEO-Sicht relevante HTML-Tags an:

<p>: Das Paragraph-Element

Das <p>-Tag definiert in HTML einzelne Absätze. Google achtet auf <p>-Tags, um zu verstehen, in welche Sinnabschnitte euer Text unterteilt ist.

Diese Tags befinden sich im Quellcode eurer Seiten und sind für User unsichtbar. Am Beispiel meines Blogs habe ich sie mithilfe des Browser-Add-ons "Web Developer" für euch visualisiert (für eine größere Ansicht bitte in das Bild klicken):

p-Tags auf einer Webseite
<p>-Tags einer Webseite.

Heißt für eure redaktionelle Arbeit: Nutzt Absätze (Enter-Taste), um eure Texte bestmöglich inhaltlich zu gliedern. Auch aus Usability-Sicht gilt: Lieber zu viele Absätze als zu wenige, da das Lesen am Bildschirm für das menschliche Auge deutlich anstrengender ist als auf Papier. Folge: Wir scannen Bildschirm-Texte eher, als dass wir sie gründlich lesen. Absätze sind leichter erfassbar als durchgängige "Text-Wände".

Bitte beachten: Ein <p>-Tag sollte stets einen Sinnabschnitt umfassen. Wollt ihr innerhalb eines Sinnabschnittes einen optischen Absatz machen, so solltet ihr das <br>-Tag (Shift + Enter-Taste) für einen Zeilenumbruch ("line break") nutzen.

Außerdem wichtig: Am schlüssigsten sind <p>-Tags für Google, wenn sie mit Heading-Tags einhergehen (Überschriften-Formatierungen, die den jeweiligen Sinnabschnitt passend betiteln). Zu denen kommen wir jetzt:

<h1> bis <h6>: Die Heading-Tags

Heading-Tags klassifizieren die Überschriften eurer Texte. Sie sind aus SEO-Sicht sehr relevant, um Keywords zu platzieren.

<h1> ist die wichtigste Headline-Klasse, gefolgt von (hierarchisch abgestuft) <h2> bis <h6>.

Auch Heading-Tags sind für eure Besucher*innen unsichtbar. Am Beispiel meines Blogs habe ich ein <h1>-Tag mithilfe des Browser-Add-ons "Web Developer" sichtbar gemacht:

h1-Tag in einer Überschrift
<h1>-Tag in einer Überschrift.

<h1> solltet ihr nur einmal auf einer Seite setzen, auch wenn Google laut offizieller Aussage die Häufigkeit entspannt sieht.

Nutzt Heading-Tags, um kombiniert mit <p>-Tags (siehe oben) Google zu verdeutlichen, aus welchen Sinnabschnitten eure Webseiten-Texte bestehen.

Gängige CMS arbeiten mit Heading-Tags, die in Schriftgröße und -art vorformatiert sind. Das Erscheinungsbild eines Heading-Tags ist jedoch unabhängig von seiner HTML-Elementklasse veränderbar. Über die Gestaltungssprache CSS könnt ihr die Optik anpassen, ohne dass sich dadurch die Heading-Tag-Klasse ändert. Auf Code-Ebene sähe das zum Beispiel so aus:

<html>
<head>
<style>
h1 {
font-size: 16pt;
line-height: 12pt;
font-family: verdana, arial, helvetica, sans-serif;
margin-bottom: 1px;
margin-top: 1px;
}
</style>
</head>
<body>
<h1>Das ist eine H1-Überschrift</h1>
</body>
</html>

➤ Über die Attribute ...

  • font-size (Schriftgröße), 
  • line-height (Zeilenhöhe), 
  • font-family (Schriftart), 
  • margin-bottom (unterer Außenabstand) 
  • und margin-top (oberer Außenabstand)
... passt ihr das Aussehen der <h1>-Überschrift an, ohne dass sich dabei die <h1>-Klassifizierung ändert.

<ul>, <ol>, <li>: Die Aufzählungs-Formate

Google achtet sehr auf Aufzählungen innerhalb eines Textes. Es gewichtet den dort präsentierten Inhalt höher als im Fließtext. Auch hier treffen sich SEO und Usability: Aufzählungspunkte machen es Usern leichter, den Inhalt einer Webseite zu erfassen.

Es gibt zwei HTML-Aufzählungsformate, die ihr nutzen könnt:

➤ Das <ul>-Tag ("unordered list") erstellt eine unsortierte Liste mit Aufzählungspunkten, aber ohne Zahlen. Ein Beispiel aus einem meiner Blog-Beiträge:

HTML-Tag ul: Beispiel einer "unordered list"
HTML-Tag <ul>: Beispiel einer "unordered list".

➤ Das <ol>-Tag ("ordered list") erstellt eine sortierte Liste mit Zahlen. Auch hierzu ein Beispiel aus einem meiner Blog-Beiträge:

HTML-Tag ol: Beispiel einer "ordered list".
HTML-Tag <ol>: Beispiel einer "ordered list".

Die einzelnen Aufzählungspunkte innerhalb eines <ul>- oder <ol>-Elements werden jeweils durch <li>-Tags ("list item") repräsentiert.

Bitte beachten: <ul> und <ol> sind aus SEO-Sicht gleichwertig.

<strong>, <b>, <i>, <u>: Die Textformatierungs-Tags

Mittels Textformatierungs-Tags könnt ihr (bzw. euer CMS) Wörter und Textstellen hervorheben:

Die Tags <strong> und <b> ("bold") fetten Textstellen. Aus SEO-Sicht sind beide Varianten gleichwertig.

Das <i>-Tag ("italic") setzt Texte kursiv.

Das <u>-Tag ("underline") unterstreicht Wörter. Hier aus Usability-Sicht bitte beachten: Unterstrichene Wörter interpretieren User*innen als klickbaren Link (und sind entsprechend irritiert, wenn das unterstrichene Wort nicht klickbar ist).

Es stellt sich die Frage: Warum werden solche optischen Hervorhebungen über die textbasierte Auszeichnungssprache HTML umgesetzt und nicht über die Gestaltungssprache CSS?

Tatsächlich ließe sich zum Beispiel eine Text-Fettung auch über ein CSS-Element verwirklichen, was auf Code-Ebene wie folgt aussehen würde:
<style>
    .fett {
      font-weight: bold;
    }
  </style>
</head>
<body>
  <p>
    Dies ist ein mittels CSS <span class="fett">gefetteter Text</span>.
  </p>

In der reinen HTML-Variante sieht der Code dagegen so aus:
<p>Dies ist ein mittels HTML <b>gefetteter Text</b>.</p>

Beide Varianten produzieren optisch dasselbe Ergebnis: "Dies ist ein [...] gefetteter Text."

Von der erstgenannten CSS-Variante ist aus SEO-Sicht jedoch abzuraten: Suchmaschinen wie Google indexieren CSS-Textformatierungen nicht.

<a>-Tags für Links

Google achtet auf <a>-Tags ("anchor") für Links und liest diese aus, weshalb ihr Verlinkungen stets textbasiert gestalten solltet und niemals als Bild. Ein Beispiel:

Beispiel eines textbasierten <a>-Tags für Verlinkungen
Beispiel eines textbasierten <a>-Tags für Verlinkungen.

Das gilt auch für die Navigations-Punkte: Diese sollten stets textbasierte Links sein, da Google sie als verlinkte Bilder textlich nicht erfassen kann. 

Weiterer Tipp: Nutzt für die Navigation das HTML5-Tag <nav>, um der Suchmaschine zu verdeutlichen, was auf einer Webseite die Navigation ist und wo der Haupt-Inhalt beginnt.

HTML-Elemente & SEO: Ein Check lohnt sich

Soweit ein Überblick zur SEO-Bedeutung gängiger HTML-Elemente. Prüft mit eurem/r Web-Entwickler*in, ob euer Online-Auftritt diesbezüglich im grünen Bereich ist. 

Wie für alle technischen SEO-Aspekte gilt auch für die Tag-Optimierung: Je leichter es Google fällt, eure Inhalte zu "verstehen", desto wahrscheinlicher werden gute Rankings in der unbezahlten Suche. Es lohnt sich sicherzustellen, dass euer Quellcode für die Suchmaschine optimiert ist.

Link-Tipp:

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