Online-Content barrierefrei gestalten: Die 9-Punkte-Checkliste

Stichwort Inklusion: LinkedIn schildert in einem englischsprachigen Beitrag, wie Online-Content bei der Zielgruppen-Ansprache auch Menschen mit Behinderung erreicht. Die hilfreichen Tipps habe ich für euch zusammengefasst.

Ob Beeinträchtigungen der Sinne (hören, sehen, tasten) oder des Körpers (Skelettsystem, Gliedmaßen, Zentralnervensystem): Laut Statistischem Bundesamt leben rund zehn Prozent der deutschen Bevölkerung mit einer Schwerbehinderung. Weltweit gibt es laut LinkedIn rund eine Milliarde Menschen, die sich mit einer Behinderung arrangieren müssen.

Diese Zahlen zeigen: In der Zielgruppe eures Unternehmens (Neukunden, Bestandskunden, Job-Bewerber) befinden sich immer auch Menschen mit Behinderung. Der LinkedIn-Beitrag gibt folgende Tipps, damit euer Online-Content für diese User:innen leicht zugänglich ist.

So gestaltet ihr Online-Content barrierefrei

1. Nutzt Alt-Texte: Alt-Texte werden unsichtbar bei Bildern hinterlegt und beschreiben diese ("Alt" steht für "Alternativ"). Da sehbehinderte Menschen sich Webseiten-Inhalte per Screenreader vorlesen lassen, wird so auch der Bild-Inhalt beschrieben. Aus SEO-Sicht sind Alt-Texte ebenfalls wichtig: Es handelt sich um einen durch Google bestätigten Rankingfaktor.

2. Bietet einstellbare Schriftgrößen: Dieses Feature erleichtert es sehbehinderten Menschen, die Texte eurer Website bei Bedarf benutzerfreundlich zu vergrößern.

3. Vermeidet dünne Schriftarten und nutzt starke Farbkontraste: Sehbehinderten Menschen fällt es so leichter, eure Inhalte zu erkennen.

4. Bietet eine Tastatur-Steuerung: Hauptwerkzeug bei der Keyboard-Steuerung einer Webseite ist die Tabulator-Taste (die Taste mit den beiden entgegengesetzten Pfeilen links oben auf dem Keyboard). Eingeschränkte User:innen nutzen sie, um auf einer Webseite geradlinig von Element zu Element zu navigieren. Ist ein Webseiten-Element erreicht, sollte dieses optisch hervorgehoben sein (z. B. in Form eines Rahmens). Die Return-Taste löst dann die Aktion aus (z. B. den Klick).

5. Bietet informative Seitentitel: So verstehen User:innen (mit und ohne Behinderung) leichter, worum es auf euren Seiten geht. Best-Practice-Beispiel: Statt die Seite "Über uns" zu nennen, wäre ein Titel wie "Lerne Firma XY kennen: Ursprung, Werte, Vision" aufschlussreicher.  

6. Nutzt aussagekräftige (Zwischen-)Überschriften in euren Texten: Sie strukturieren eure Inhalte und fassen den anschließenden Absatz zusammen.

7. Gestaltet Link-Texte selbsterklärend: So geben sie Usern einen Hinweis, wohin der Link führt. No-Gos sind Link-Texte wie "mehr" oder "hier klicken". SEO-Parallele: Link-Texte sind ein von Google offiziell bestätigter Rankingfaktor.

8. Gestaltet euren Video-Content barrierefrei: Sehbehinderten User:innen solltet ihr eine Audio-Beschreibung des gezeigten Inhalts bieten. Hörbehinderte Menschen brauchen aussagekräftige Untertitel. 

9. Gestaltet euren textlichen Content klar und treffend: Je verständlicher eure Texte sind, desto besser. Nutzt kurze, klare Sätze und Absätze sowie Aufzählungspunkte. Vermeidet komplexe Begriffe und Schachtelsätze. Stichwort "Leichte Sprache" (Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat):

  • Wortebene: einfach, konkret, bekannt.
  • Satzebene: kurz und aktiv, nur eine Aussage pro Satz, Genitiv und Konjunktiv vermeiden.
  • Textebene: persönliche Ansprache, klare Gliederung, Beispiele und Erklärungen

Was ihr in Sachen barrierefreier Website-Gestaltung tut, …

… macht euren Online-Auftritt prinzipiell benutzerfreundlicher. Abschließend noch zwei Tool-Tipps, um die Barrierefreiheit eurer Webseiten zu testen:

Ich wünsche euch viel Erfolg bei der barrierefreien Gestaltung eures Online-Auftritts.

Quelle:

Link-Tipps:

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