SEO 2023/2024: Die große Rankingfaktor-Checkliste (Teil 7)

Echte und unechte Rankingfaktoren: Welche Aspekte solltet ihr bei der Suchmaschinen-Optimierung wirklich beherzigen? Das englischsprachige SEO-Portal "Search Engine Journal" prüfte rund 80 diskutierte Aspekte. Dieser siebte und vorletzte Teil meiner SEO-Artikelreihe beleuchtet die Faktoren 61-70.


Symbolbild Checkliste
Dieses Bild erstellte das KI-Tool Craiyon.


Die bisherigen Teile 1-6 meiner SEO-Blog-Serie analysierten unter anderem folgende (echte und unechte) Rankingfaktoren:

301-Weiterleitungen, 404-Fehler, Alt-Texte, Anker-Texte, Breadcrumb-Navigation, Klick-Tiefe, Click-Through-Rate, Content, Core Web Vitals, direkter Traffic, Domain-Historie, E-E-A-T-Werte, Bullet Points, Heading-Tags, HTTPS-Verschlüsselung, Backlinks, interne Verlinkung, Keyword-Dichte, Meta-Descriptions, Meta-Keywords, Mobiloptimierung, Seitenladezeiten.

Dieser vorliegende siebte Teil untersucht die Faktoren 61-70 (von rund 80):

  • Lesefreundlichkeit
  • Reconsideration Requests (Anträge auf erneute Prüfung)
  • Relevanz, Entfernung, Bekanntheit (lokales SEO)
  • Strukturierte Daten (Schema-Markup)
  • Rechtschreibung und Grammatik
  • Search Quality Rater Guidelines
  • Sitewide Links 
  • Social Signals
  • Subdomain vs. Verzeichnis 
  • Content-Syndication

Das Search-Engine-Journal-Bewertungssystem auf einen Blick:

  • bestätigter Rankingfaktor (offiziell durch Google verifiziert)
  • wahrscheinlicher Rankingfaktor (aber nicht offiziell bestätigt)
  • möglicher Rankingfaktor (aber nicht offiziell bestätigt)
  • unwahrscheinlicher Rankingfaktor
  • kein Rankingfaktor mehr (war früher einer)
  • definitiv kein Rankingfaktor (war nie einer)


Und der bekannte Hinweis: Nur Google weiß definitiv, was ein Rankingfaktor ist und was nicht. Bestätigt der Suchmaschinenriese einen Faktor nicht offiziell, bleibt dieser diskussionswürdig.

Hier kommen die Ergebnisse für die Faktoren 61-70 (von rund 80):

SEO: Was ein Rankingfaktor ist – und was nicht (Teil 7)

61. Lesefreundlichkeit: definitiv kein Rankingfaktor

Ist die Lesefreundlichkeit eurer Webseiten-Texte ein Rankingfaktor? Laut Search Engine Journal gibt es hier keinen Zusammenhang.

Dennoch solltet ihr aus UX-Sicht dringend darauf achten, euren Content leicht rezipierbar zu gestalten: Die Lesbarkeit beeinflusst massiv das Besucherverhalten. Sind Conversions (Käufe, Kontaktdaten-Abgabe, Downloads, Abos, etc.) das erklärte Ziel eurer Website, ist die textliche Gestaltung eurer Inhalte kriegsentscheidend.

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62. Reconsideration Requests (Anträge auf erneute Prüfung): definitiv kein Rankingfaktor (euer Blogger relativiert)

Haben Google-Mitarbeiter*innen eure Webseiten in den Rankings abstürzen lassen, weil ihr gegen die Richtlinien des Suchmaschinenbetreibers verstoßt (Manipulation, Spam, Malware), könnt ihr das wiedergutmachen: Beseitigt das Problem (zum Beispiel Malware auf euren Seiten, zu viele Keywords oder gekaufte Backlinks) und stellt dann einen Reconsideration Request – einen Antrag auf erneute Prüfung.

Google wird bei positivem Entscheid die Sanktion aufheben (und den Rankingverlust rückgängig machen).

Search Engine Journal liegt richtig damit, dass es sich um keinen algorithmischen Rankingfaktor handelt: Ein Reconsideration Request funktioniert nur bezogen auf eine manuell getriggerte Google-Strafe. Trotzdem sollte es stets eure Priorität sein, einen Antrag auf erneute Prüfung gar nicht erst beanspruchen zu müssen.

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63. Relevanz, Entfernung, Bekanntheit (lokales SEO): bestätigter Rankingfaktor

Ist es für euer Unternehmen wichtig, lokal gefunden zu werden? Dann werdet ihr ein Google-Unternehmensprofil nutzen, um bei lokalen Suchanfragen kombiniert mit einer Google-Maps-Darstellung in den Suchergebnissen zu erscheinen.

Google sagt offiziell dazu:

"Ausschlaggebend für das Ranking in lokalen Suchergebnissen sind in erster Linie Relevanz, Entfernung und Bekanntheit [...]. 

Der Begriff "Relevanz" bezieht sich darauf, inwieweit ein lokales Unternehmensprofil mit dem Gesuchten übereinstimmt. [...].

Entfernung: Hier wird berücksichtigt, wie weit ein potenzielles Suchergebnis von dem in der Suchanfrage genannten Ort entfernt ist. [...].

Bekanntheit: [...]. So erscheinen beispielsweise berühmte Museen oder Hotels oder auch Handelsmarken, die vielen Nutzern ein Begriff sind, mit großer Wahrscheinlichkeit weit oben in den lokalen Suchergebnissen.

[...]. Auch Google-Rezensionen fließen (mit Anzahl und Bewertungsstufe) in das Ranking in lokalen Suchergebnissen mit ein: Je mehr Rezensionen und positive Bewertungen Ihr Unternehmen erhält, desto besser kann das Ranking ausfallen. Außerdem spielt die Position Ihrer Onlinepräsenz in den Websuchergebnissen eine Rolle. Die Best Practices für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) gelten also auch hier."

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64. Strukturierte Daten (Schema-Markup): definitiv kein Rankingfaktor (aber ein Klick-Faktor)

Schema.org bietet eine sogenannte Markup-Sprache, mit der ihr Bestandteile im Quelltext eurer Webseite auszeichnen (genauer beschreiben) könnt.

Das ermöglicht es Suchmaschinen, Inhalte besser zu verstehen und infolgedessen Suchtreffer angereichert darzustellen (sog. Rich Snippets): zum Beispiel mit Bildern, Terminen oder Bewertungssternen.

Der Einsatz von strukturierten Daten hilft zwar, einen Suchtreffer bestmöglich zu präsentieren, ist aber kein Rankingfaktor. Anders formuliert: Nutzt ihr keine strukturierte Daten auf euren Seiten, habt ihr keinen Rankingnachteil.

Auch ist nicht garantiert, dass Google vorhandene strukturierte Daten stets in einen angereicherten Suchtreffer verwandelt.

Rich Snippets können aber ein großer Vorteil bei der Frage sein, wer den Klick bekommt: Angereicherte Suchtreffer fallen auf – entsprechend erhöht sich die Klickwahrscheinlichkeit.

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65. Rechtschreibung und Grammatik: möglicher Rankingfaktor

Laut Search Engine Journal gibt es dokumentierte Hinweise, dass Google auf Rechtschreibung und Grammatik achtet – jedoch spricht der Suchmaschinenbetreiber nicht ausdrücklich von einem Rankingfaktor.

Losgelöst von SEO-Aspekten: Wollt ihr bei euren Zielgruppen den bestmöglichen Eindruck hinterlassen, gehört eine einwandfreie Orthografie definitiv dazu.

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66. Search Quality Rater Guidelines: definitiv kein Rankingfaktor (euer Blogger relativiert)

Weltweit beschäftigt Google rund 10.000 Menschen, die für den Suchmaschinenbetreiber als "Search Quality Raters" tätig sind: Entlang eines sehr umfangreichen Leitfadens (Guidelines) bewerten sie manuell Webseiten.

Die Ergebnisse nutzt Google als Datengrundlage, um seine Algorithmen zu schärfen.

Search Engine Journal liegt richtig damit, dass die in diesem Leitfaden genannten Aspekte keine direkten Rankingfaktoren sind. Aber: Sie geben wertvollste Hinweise darauf, wann Content in den Augen der Suchmaschine hochwertig bzw. minderwertig ist.

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67. Sitewide Links: möglicher (negativer) Rankingfaktor

Ein websiteweiter Link (Sitewide Link) ist eine Verlinkung, die auf jeder Seite eures Online-Auftritts erscheint. Das kann ein Hauptnavigations-Punkt im Header sein oder der Impressum-/AGB-Link im Footer.

Das offizielle Google-Statement zu Sitewide Links lautet: Sie sind kein negatives Rankingsignal, wenn sie natürlich sind. Unnatürlich werden websiteweite Verlinkungen, wenn ihr es mit Keyword-Platzierungen übertreibt.

Beispiel: Kritisch sind Link-Texte im Footer wie "Impressum Ihres Spezialisten für [Keyword]", "Die AGB Ihres Spezialisten für [Keyword]" oder in der Navigation wie "Services Ihres Spezialisten für [Keyword]", "Produkte Ihres Spezialisten für [Keyword]": Das könnte euch Google als manipulatives Keyword-Stuffing auslegen.

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68. Social Signals: definitiv kein Rankingfaktor

Beeinflussen Aktivitäten auf Facebook, Instagram, LinkedIn & Co. das Ranking in der unbezahlten Google-Suche?

Ob Google diese sogenannten Social Signals auswertet, ist seit jeher in der SEO-Szene umstritten. Statistisch muss man unterscheiden zwischen Kausalität (Das eine verursacht das andere) und Korrelation (Das eine steht in Beziehung zum anderen, verursacht es aber nicht): 

Je sichtbarer eine Webseite in der unbezahlten Google-Suche ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie auf Social-Media-Plattformen geteilt wird. Das heißt aber nicht, dass die Seite gut bei Google rankt, weil sie häufig in sozialen Medien geteilt oder gelikt wird.

Seit Jahren verneint Google die Frage, ob Social Signals ein Rankingfaktor sind.

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69. Subdomain vs. Verzeichnis: unwahrscheinlicher Rankingfaktor

Wenn ihr euren Online-Auftritt in Sektionen unterteilen wollt, habt ihr zwei Möglichkeiten:

Entweder nutzt ihr Verzeichnisse (Ordner): www.beispiel.de/sektion

Oder ihr nutzt Subdomains: sektion.beispiel.de

Google sagt offiziell, dass beide Varianten aus SEO-Sicht ok sind. Welche Variante für euren Online-Auftritt besser geeignet ist, hängt von der gewünschten Architektur eurer Website ab, welche sich wiederum an eurer Unternehmens-Strategie orientieren sollte.

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70. Content-Syndication: möglicher (negativer) Rankingfaktor

Content-Syndication bedeutet, denselben Inhalt auf mehreren Online-Auftritten zu veröffentlichen.

Mitunter wurde Content-Syndication als probates Mittel empfohlen, um Inhalte reichweitenstärker zu machen. Beispiel: Euer Blog-Beitrag erscheint bei euch sowie wortgleich auf anderen Online-Auftritten. Um Duplicate-Content-Irritationen zu vermeiden, setzen die "Zweitverwerter" aus dem Beitrag heraus einen Canonical-Link auf eure Version, um diese gegenüber Google als "Original" zu deklarieren.

Kurzum: Der Aufwand lohnt sich nicht – sondern schadet euch schlimmstenfalls, weil Google euch diese Vorgehensweise trotz Vorsichtsmaßnahmen (Canonical-Link, Noindex-Tag) als Webspam (Manipulationsversuch) auslegen könnte.

Google-Rankingfaktoren 2023/2024: Das war Teil 7

Das war Teil 7, im achten und letzten Teil von "SEO 2023/2024: Die große Rankingfaktor-Checkliste" schauen wir uns die letzten zehn der insgesamt 80 Faktoren an. 

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