Ab aufs Lesesofa: Diese E-Books bereichern 2023 eure Feiertage

Weihnachten steht vor der Tür und das heißt für euren Blogger: Zeit, euch mit neuen Buchtipps zu versorgen! Ob als E-Book oder gedruckt: Hier kommen meine sechs Buchempfehlungen zum Versinken, Nachdenken, Gruseln und Mitfühlen.


Mit dem Kindle vorm (virtuellen) Kamin
Mit dem Kindle vorm (virtuellen) Kamin

Meine Literatur-Playlist für euch:

  1. Stefanie Stahl: Wer wir sind
  2. Michael Robotham: Der Erstgeborene
  3. Bram Stoker: Dracula
  4. Martta Kaukonen: Therapiert
  5. S. K. Tremayne: Schwarzes Wasser
  6. Martina Rink, Simon Usifo: People of Deutschland

Vorhang auf:

#1 – Stefanie Stahl: Wer wir sind (2022)

Das Cover des Buches "Wer wir sind" von Stefanie Stahl
Das Cover des Buches "Wer wir sind" von Stefanie Stahl

Untertitel: Wie wir wahrnehmen, fühlen und lieben. Alles, was Sie über Psychologie wissen sollten.

Nein, weder Esoterik noch "heilpraktische Fragwürdigkeiten": Stefanie Stahl (*1963 in Hamburg) ist studierte Psychologin und arbeitet als ausgebildete Psychotherapeutin. Entsprechend wissenschaftlich fundiert sind ihre Ausführungen – gleichzeitig aber wohltuend leicht verständlich.

Wenn ihr wissen wollt, was unsere Seele (aka Psyche) im Innersten zusammenhält, und ihr euch sowie eure Mitmenschen besser verstehen möchtet, dann empfehle ich euch ausdrücklich dieses Buch.

Und immer daran denken: Wir alle (ja: alle) agieren und entscheiden mehrheitlich unbewusst (die Theorie des stets rational handelnden Menschen könnt ihr getrost knicken).

#2 – Michael Robotham: Der Erstgeborene (2022)

Das Cover des Buches "Der Erstgeborene" von Michael Robotham
Das Cover des Buches "Der Erstgeborene" von Michael Robotham

Michael Robotham (*1960 in Australien) ist ein Garant für sehr gute Thriller. Als Teil seiner Cyrus-Haven-Reihe veröffentlichte er letztes Jahr "Der Erstgeborene": 

Der Polizei-Psychologe Cyrus Haven erlebte in jungen Jahren Traumatisches: Sein psychisch kranker Bruder ermordete die gesamte Familie, nur Cyrus überlebte. Nach 20 Jahren wird sein Bruder aus der Sicherheitsverwahrung entlassen und gilt als zurechnungsfähig. Er kommt in Cyrus' Obhut. Dieser ermittelt parallel in einem Mordfall, als sich die Geschehnisse in seinem Leben äußerst intensiv miteinander verbinden.

Robotham schreibt im besten Sinne "australisch": Er schafft eine "bodenständige Hollywood-Atmosphäre", spannend und down-to-earth zugleich. Absolut lesenswert!

#3 – Bram Stoker: Dracula (1897)

Das Cover des Buches "Dracula" von Bram Stoker
Das Cover des Buches "Dracula" von Bram Stoker

Ein Klassiker der Schauerliteratur – weit entfernt von plakativem Horror. 1992 gab es eine Verfilmung von Francis Ford Coppola ("Der Pate", "Apocalypse Now") namens "Bram Stoker's Dracula": Darin zu sehen sind ein grandioser Anthony Hopkins, ein brillanter Gary Oldman, eine wie immer bezaubernde und starke Winona Ryder – sowie ein völlig nichtssagender Keanu Reeves (letzterer war eine eklatante Fehlbesetzung).

Aber bleiben wir bei der Literaturvorlage von 1897: Der Londoner Rechtsanwalt Jonathan Harker reist nach Transsylvanien, da ein Graf namens Dracula in der englischen Hauptstadt ein Grundstück kaufen will. Im gottverlassenen transsylvanischen Anwesen des obskuren Auftraggebers versinkt Harker immer tiefer in einer unheimlichen Welt aus Dunkelheit und unnatürlichen Vorgängen – bis er begreift, dass er ein Gefangener ist.

Die beste Freundin seiner Verlobten Mina durchläuft derweil in England eine erschreckende Metamorphose. Es wird deutlich, dass der untote Graf mit diabolischer Absicht Bösartiges einfädelt, was den Professor und Experten für dunkle Mächte, Abraham van Helsing, auf den Plan ruft. Gemeinsam mit Harker, dessen Verlobten Mina und weiteren Verbündeten versucht er, den dämonischen Blutsauger aufzuhalten.

Das Buch "Dracula" verspricht vergnüglich-schaurige Lesestunden, hat aber zwei große Schwächen: Das Ende zieht sich (100 Seiten weniger hätten es auch getan) und an einer sehr kurzen Stelle (ohne Relevanz für die Handlung) ist das Buch antisemitisch-diskriminierend, was einfach nur ärgerlich ist (und in den Augen eures Bloggers asap aus dem sonst sehr guten Buch gestrichen werden sollte).

#4 – Martta Kaukonen: Therapiert (2023)

Das Cover des Buches "Therapiert" von Martta Kaukonen
Das Cover des Buches "Therapiert" von Martta Kaukonen

Autorin Martta Kaukonen (*1976 in Finnland) arbeitet als Filmkritikerin in Helsinki. Ihr Debüt(!)-Roman "Therapiert" ist eine Wucht:

Die Star-Therapeutin Clarissa Virtanen nimmt die junge Ira in Behandlung. Das Mädchen scheint kurz davor, sich das Leben zu nehmen, was bei der Psychologin eine alte Wunde aufreißt. 

Die Dinge nehmen überraschende Wendungen, als die gutbürgerliche Fassade des "Establishments" Stück für Stück bröckelt. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Kurzum: lesen! Wann kommt neuer Stoff dieser tollen neuen Autorin?

#5 – S. K. Tremayne: Schwarzes Wasser (2022)

Das Cover des Buches "Schwarzes Wasser" von S. K. Tremayne
Das Cover des Buches "Schwarzes Wasser" von S. K. Tremayne

Er gehört zu den Lieblingsautoren eures Bloggers: S. K. Tremayne heißt eigentlich Sean Thomas (*1963 in England) und ist der für mich ungeschlagene Meister des maximal-intensiven Psychothrillers (das Buch "Eisige Schwestern" von 2016 ist ein absolutes Must-read).

Mit "Schwarzes Wasser" blicken Leser*innen erneut tief in die Seele eines Menschen, der sich hart am Rande der Psychose bewegt (die Grenze aber nie komplett überschreitet): 

Die junge Hotel-Managerin Hannah arbeitet in einer großen Luxus-Unterkunft auf einer einsamen Insel im englischen Wild-Fluss Blackwater. Nach einem schrecklichen Erlebnis während einer Hotel-Feier, bei der mehrere Gäste ertrinken, entwickelte sie eine massive Phobie vor Wasser.

Seitdem kann (bzw. will) sie die Insel nicht mehr verlassen. Als sich das Hotel mit Wintereinbruch leert, sieht sie sich mit der Stille und Einsamkeit des Gebäudes und der unwirtlichen Gegend konfrontiert. Immer tiefer taucht sie in die Abgründe dessen ab, was damals während des Unglücks wirklich geschah.

Mir sind kein Autor und keine Autorin bekannt, die derart brillant das Beste von Edgar Allan Poe, Alfred Hitchcock und Stephen King in ihrem Storytelling vereinen. Wichtig: Das hier ist kein Horror-Roman. In jeder Sekunde bleibt das Geschehen in der Realität. Der unglaublich intensive Trip entsteht durch den tiefen Blick in die intrapsychischen Vorgänge der Protagonistin. Es erwartet euch eine bombastisch spannende Gratwanderung zwischen Wahn und Wirklichkeit.

#6 – People of Deutschland (2023)

Das Cover des Buches "People of Deutschland"

Untertitel: 45 Menschen, 45 Geschichten. Über Rassismus im Alltag und wie wir unser Land verändern wollen.

Rassismus ist in Deutschland allgegenwärtig – sowohl offensichtlich als auch verborgen hinter alltäglichen, gedankenlosen Äußerungen ("Wo kommst du wirklich her?").

"People of Deutschland" lässt Menschen zu Wort kommen, die aufgrund ihrer Hautfarbe täglich rassistischem Verhalten ausgesetzt sind – ob bei der Wohnungssuche, in Job-Interviews oder bei der Fahrkartenkontrolle.

Die Herausgeber und Kreativ-Tätigen Martina Rink und Simon Usifo zeigen gemeinsam mit Fotograf Sammy Hart persönliche Geschichten von 45 deutschen People of Color – und schildern, wie diese mit Ausgrenzung, Diskriminierung und Entwertung umgehen.

Es ist und bleibt unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für Diversität und gegen Diskriminierung jeglicher Art einzutreten. 

Lesen, reflektieren, empathischer werden – repeat.

2023: That's a wrap

Das waren zum Jahresende meine Buchtipps für euch. Taucht ein, es lohnt sich. 

Derweil verbleibe ich auch dieses Jahr mit einem ganz wundervollen Zitat des französischen Philosophen und Schriftstellers Voltaire (1694-1778):

"Lesen stärkt die Seele"


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