Content-Marketing: So gestaltet ihr lange Web-Texte knackig

Wer seine Zielgruppe und Google überzeugen will, braucht hochwertige und relevante Inhalte. Ganzheitlicher Content führt aber nur dann zu Leads und Käufen, wenn er lesefreundlich strukturiert und formatiert ist. Wie das geht, zeigen die UX-Berater der Nielsen Norman Group in einem englischsprachigen Beitrag. Die Tipps habe ich für euch zusammengefasst.


Symbolbild Webseiten-Content
Dieses Bild erstellte das KI-Tool Craiyon.


Die Hirnforschung sagt:
Unser Denkorgan will unnötige Arbeit vermeiden. Geht es nicht um Leben und Tod, will es keine Extra-Energien aufbringen. Das gilt auch online: Das Lesen von Web-Texten ist seltenst überlebenswichtig. Entsprechend wenden sich Website-Besucher:innen ab, wenn sie sich von Texten überfordert fühlen – weil ihr Gehirn die dafür benötigte Mehrarbeit nicht leisten will.

Strukturierte und formatierte Web-Texte sind also entscheidend, wenn ihr eure Zielgruppe erreichen und überzeugen wollt. Wie sie gelingen, schildern die UX-Consultants der Nielsen Norman Group in einem Fachbeitrag. Vorab aber die Frage: Warum ist Online-Content textlich besonders herausfordernd?

Menschen lesen online nicht – sie scannen

Unsere Augen sind nicht dafür gemacht, länger in eine Lichtquelle zu blicken. Deshalb ist das Lesen am Bildschirm anstrengender als auf Papier. Folge: User überfliegen Web-Texte nur (statt sie aufmerksam zu lesen).

Hinzu kommt: Surfen im Web ist flüchtig. User wollen schnelle Antworten und schnelle Ergebnisse.

Wenig Energie und noch weniger Geduld – das bedeutet: Längere Online-Texte müssen so leicht erfassbar wie möglich gestaltet sein.

So optimiert ihr eure Texte für das Web

Was macht längere Web-Texte lesefreundlich? Dazu interviewte die Nielsen Norman Group in einer 2023er-Studie Userinnen und User. Die UX-Berater empfehlen zwei Optimierungs-Schritte:

Schritt 1 von 2: Strukturiert eure Inhalte

Die folgenden Leitfragen helfen euch dabei:

  • Ist euer Inhalt für eure Zielgruppe relevant?
  • Ist euer Inhalt sinnvoll untergliedert?
  • Könnt ihr den Inhalt kürzen?
  • Könnt ihr den Inhalt einfacher oder klarer formulieren?

Daraus ergeben sich folgende Strukturierungs-Tipps für längere Web-Texte:

➧ Bietet ein Inhaltsverzeichnis auf der Seite.

➧ Bietet leichtverdauliche "Content-Häppchen" auf der Seite (z. B. in Form von Zwischenüberschriften, Absätzen und Info-Boxen – sie unterstützen das Scanning).

➧ Bietet Sprungmarken zu den einzelnen Text-Abschnitten innerhalb der Seite.

Nachdem ihr eure Texte strukturiert habt, folgt die Formatierung:

Schritt 2 von 2: Formatiert eure Texte

➧ Zusammenfassungen: Nennt darin kurz und knackig die Haupt-Erkenntnisse eures Textes. So können User:innen entscheiden, ob der Inhalt für sie interessant ist. Und sie können die wichtigsten Infos mitnehmen, ohne den ganzen Text lesen zu müssen.

Zusammenfassungen sollten sich optisch vom Haupt-Content der Seite abheben. Ihr könnt sie an folgenden Stellen platzieren:

  • zu Beginn des Textes,
  • oder am Ende eines jeden Abschnitts (bei besonders langen Texten),
  • oder am Text-Ende (z. B. als Fazit).

➧ Textfettungen und Hervorhebungen: Mit ihnen könnt ihr wichtige Informationen auf den ersten Blick kenntlich machen. Aber Vorsicht: Verwendet Fettungen und Hervorhebungen sparsam. Wird's zu viel, wird das Schriftbild unruhig. 

➧ Aufzählungspunkte (Bullet Points): Sie unterstützen das Scannen und heben wichtige Informationen hervor.

➧ Textboxen: User identifizieren sie als leicht scannbare Information.

➧ Info-Grafiken und Bilder: Das menschliche Gehirn ist ursprünglich darauf ausgelegt, visuelle Informationen zu verarbeiten. Text bzw. das Lesen tauchten dagegen erst spät in der Menschheitsgeschichte auf. Entsprechend sind Info-Grafiken und erklärende Bilder leichter für unser Gehirn erfassbar – und sie lockern Textwände auf.

Rein dekorative Bilder solltet ihr dagegen nur minimal nutzen: Sie bieten keine Information und verlängern Seiten unnötig. Die Untersuchungen der Nielsen Norman Group zeigen außerdem: Passen dekorative Bilder stilistisch nicht zum textlichen Inhalt, empfinden User sie als ablenkend und negativ.

Online-Content: Bietet Inhalte zum Scannen

Je leichter erfassbar eure Texte sind, desto besser. Die Tipps der Nielsen Norman Group zeigen, dass dies auch und gerade für längere Web-Texte wunderbar funktioniert.

Ich wünsche euch viel Erfolg beim Umsetzen. :-) 

Quelle:

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