Website-Relaunch: So umgeht ihr die SEO-Stolperfallen
Eine neue Website, eventuell ein neues CMS, auf jeden Fall eine neue URL-Struktur: Aus technischer SEO-Sicht gibt es einiges zu beachten, wenn ihr Trust und Sichtbarkeit eures alten Online-Auftritts auf eure neue Website übertragen wollt. Hier kommen meine Tipps.
Zwei Beispiele für Website-Migrationsprojekte, die aus SEO-Sicht kritisch sind:
➤ 1. Ihr ändert den Domain-Namen eures Online-Auftritts:
- meine-website.com zu meine-website.de
oder auch:
-
meinewebsite.com zu
meine-website.com
➤ 2. Eure Domain bleibt gleich, aber eure URL-Pfade ändern sich:
- meine-website.com/data-analytics zu meine-website.com/service/data-analytics
Warum ist es wichtig, dass Google diese Änderungen begreift und
nachvollziehen kann?
Die Suchmaschine muss zweifelsfrei verstehen, dass euer neuer Online-Auftritt euren alten Online-Auftritt fortführt. Andernfalls droht ein Super-GAU in Sachen SEO:
Erkennt Google diese Fortführung nicht, behandelt es euren neuen
Online-Auftritt wie eine völlig neue Website ohne Historie. Ob
Google-Sichtbarkeit oder -Trust: Alles, was ihr mit eurem alten
Online-Auftritt SEO-seitig erarbeitet habt, wäre weg. Ihr würdet in der
unbezahlten Google-Suche quasi bei null anfangen.
Relaunch & Website-Umzug: Die SEO-Checkliste
Wenn ihr einen Relaunch eurer Website durchführt und sich dabei die URL-Struktur ändert, solltet ihr folgendes im Blick behalten:
➤ Arbeitet bei Domain- und/oder URL-Änderungen unbedingt mit permanenten Weiterleitungen (301-Redirects), um das Google-Standing eurer alten Seiten auf die neuen zu übertragen. Meinen Blog-Artikel zum Thema "301-Weiterleitungen" findet ihr am Ende dieses Beitrages.
➤ Informiert die Suchmaschine über euren Website-Umzug in der Google Search Console: Letztere (nicht zu verwechseln mit Google Analytics) ist euer direkter Draht zum Googlebot. Hier könnt ihr euren neuen Online-Auftritt als neue Property anmelden und überprüfen, ob Google mit dem Dreischritt "Crawlen-Indexieren-Ranken" zurechtkommt.
➤ Rechnet mit vorübergehenden Ranking-Schwankungen (maximal 3 Monate): Der Googlebot muss jede Seite eures neuen Online-Auftritts komplett neu crawlen (erfassen) und indexieren (in sein Verzeichnis bringen). Tipp: Arbeitet mit einer XML-Sitemap, um den Prozess zu beschleunigen.
➤ Checkt außerdem in der Google-Search-Console, ob es
manuelle Maßnahmen gegen euren Online-Auftritt gab: Sollten
Google-Mitarbeiter*innen eure Website als Spam einstufen, seht ihr hier eine
Meldung.
SEO: So überprüft ihr den Erfolg eurer Website-Migration
➤ Blickt in euer Web-Controlling-Tool (Google Analytics, Matomo, etc.): Wenn euer Website-Umzug glattläuft, verringert sich der Traffic auf eurer alten Website, während er auf der neuen ansteigt.
➤ Prüft für euren neuen Online-Auftritt in der Google Search Console den
Bereich "Indexierung > Seiten" sowie dessen Unterpunkt
"Warum Seiten nicht indexiert werden": Hier seht ihr, ob Google eure
neuen Seiten reibungslos in sein Such-Verzeichnis aufnimmt (indexiert).
Website-Relaunch: Vermeidet diese häufigen SEO-Fehler
➤ Falscher Einsatz des noindex-Tags und/oder der robots.txt-Datei:
Ein noindex-Tag im Head-Bereich einer einzelnen Seite sagt Google, dass es diese Seite nicht in sein Such-Verzeichnis aufnehmen soll. Ob ihr noindex versehentlich gesetzt habt, sagt euch zum Beispiel das Tool Screaming Frog SEO Spider.
Über die robots.txt-Datei sagt ihr Google, welche Bereiche eures
Online-Auftritts es crawlen darf und welche nicht. Falsche Einstellungen
können dazu führen, dass die Suchmaschine eure Webseiten ignoriert. Meinen
Blog-Beitrag zum Thema robots.txt findet ihr am Ende dieses Beitrages.
➤ Falsche Redirects (Weiterleitungen):
Checkt zum Beispiel mit dem Tool Screaming Frog SEO, ob die Redirects von
euren alten auf eure neuen Seiten korrekt implementiert sind.
➤ Unzureichende Server-Kapazität:
Nach eurem Website-Umzug crawlt Google euren neuen Online-Auftritt intensiv.
Diesen Traffic-Anstieg muss euer Server wuppen können.
Website-Umzug: Vorsicht bei Googles "Tool zur Adressänderung"
Google bietet mit dem "Tool zur Adressänderung" ein Werkzeug, mit dem ihr den Suchmaschinenriesen über die Adressänderung eures Online-Auftritts informieren könnt. Eure Google-Suchergebnisse werden so migriert.
Aber Vorsicht – nutzen sollt ihr dieses Tool einzig und allein, wenn euer Website-Umzug mit einem Domain-Wechsel einhergeht:
- meine-website.de zu meine-website.com
oder
-
meinewebsite.de zu meine-website.de
Ausdrücklich nicht verwenden sollt ihr dieses Tool in folgenden Fällen:
➤ Bei Adressänderung auf Protokoll-Ebene von HTTP zu HTTPS.
➤ Bei Pfadverschiebungen ohne Domain-Änderung, zum Beispiel von:
- meine-website.de/pfad/… zu meine-website.de/neuer-pfad/…
➤ Bei Verschiebungen von Website-Varianten mit und ohne www in derselben Domain, zum Beispiel von:
- www.meine-website.de zu meine-website.de
In diesen Fällen sind die oben genannten Hebel Google Search Console,
Weiterleitungen, eventuell Canonical-Links und XML-Sitemaps ausreichend.
Website-Umzug: Bleibt in Sachen SEO auf der sicheren Seite
Soweit meine SEO-Tipps für eure Website-Migration. Leider werden nach wie vor Website-Relaunches im Hauruck-Verfahren durchgeboxt, ohne dabei sicherzustellen, dass Google den neuen Online-Auftritt als Fortsetzung des alten erkennt.
Entsprechend groß ist der Katzenjammer, wenn anschließend sicher geglaubte Rankings in der unbezahlten Google-Suche verschwunden sind.
Deshalb: Stellt technisch unbedingt sicher, dass eure neue Website die Google-Sichtbarkeit eures alten Online-Auftritts erbt.
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