Von SEO zu GEO: Optimierung der Sichtbarkeit in KI-Antwortmaschinen

Ob ChatGPT, Google Gemini, Perplexity oder AI Overviews in der klassischen Google-Suche: Wie können Webseiten als verlinkte Quellen in KI-Antwortmaschinen sichtbar werden? Das SEO-Fachportal "Search Engine Land" (USA) beschäftigte sich jüngst mit dieser Frage. Einige der spannenden Tipps habe ich für euch zusammengefasst.


SEO und KI-Antwortmaschinen-Optimierung: die Gemeinsamkeiten
SEO und KI-Antwortmaschinen-Optimierung: die Gemeinsamkeiten

Die Autorin nutzt in ihrem Artikel auf searchengineland.com die Abkürzung GEO für "generative engine optimization" (zu Deutsch sinngemäß "KI-Antwortmaschinen-Optimierung"). Schauen wir uns das Grundprinzip genauer an:

Online-Suche: Wie arbeiten generative KI-Antwortmaschinen? 

Generative KI-Bots wie ChatGPT, Google Gemini oder Perplexity verarbeiten mittels maschinellen Lernens natürliche Sprache. So können sie zusammenhängende Antworten ausspielen. 

Klassische Suchmaschinen listen bei einer Suchanfrage Webseiten auf. Generative KI-Maschinen dagegen versuchen, die Suchanfrage direkt, dialogisch und differenziert zu beantworten.

Der Artikel von Search Engine Journal beschreibt die Arbeitsweise von KI-Antwortmaschinen in fünf Schritten:

1. Daten sammeln: Das KI-Programm hortet sehr große Datenmengen aus verschiedenen Online-Quellen, um eine umfassende Wissensbasis aufzubauen.

2. Daten aufbereiten: Die gesammelten Daten werden bereinigt und formatiert, um für das Modell-Training bereit zu sein.

3. Modell-Training: Modelle für maschinelles Lernen werden auf diesen vorverarbeiteten Daten trainiert, um natürliche Sprache zu verstehen und zu verarbeiten. Dabei wird dem Modell beigebracht, Muster zu erkennen, den Kontext (Zusammenhang) zu verstehen und Sprache zu interpretieren. 

4. Inhalte erstellen: Die KI-Engine nutzt das trainierte Modell, um Antworten auf Benutzeranfragen zu formulieren. Sie zieht Informationen aus ihrer Wissensbasis, verknüpft relevante Datenpunkte, setzt sie in einen Kontext und formt umfassende Antworten. Das Ergebnis soll eine gut strukturierte, dialogorientierte Antwort sein, die direkt auf die Frage des Nutzers eingeht. 

5. Antworten bewerten und optimieren: Der erstellte Inhalt wird hinsichtlich Qualität und Relevanz geprüft. Das Feedback wird verwendet, um zukünftige Antworten zu verbessern.

Vergleichen wir im nächsten Schritt die klassische Suchmaschinen-Optimierung mit der Optimierung für generative KI-Antwortmaschinen.

SEO und GEO (KI-Antwortmaschinen-Optimierung): Die Gemeinsamkeiten 

Unter anderem diese sechs Gemeinsamkeiten von klassischer SEO und KI-Antwortmaschinen-Optimierung nennt der Search-Engine-Land-Artikel:

1. Keyword-Strategie: Wenn Menschen online suchen, denken sie in Suchbegriffen (Keywords). Eine klassische Keyword-Analyse ist auch für die Sichtbarkeit in AI Overviews, ChatGPT, Google Gemini, Perplexity & Co. essenziell. 

2. Content-Qualität & inhaltliche Relevanz: Um von KI-Antwortmaschinen als Quelle berücksichtigt zu werden, braucht es Inhalte, die das Informationsbedürfnis der Zielgruppe bestmöglich bedienen. 

3. Technische Optimierung: Je leichter der jeweilige Bot die Webseiten-Inhalte crawlen (erfassen) kann, desto eher wird er diese als Suchergebnis berücksichtigen.

4. E-E-A-T: Diese offiziell von Google ausgegebene Formel soll die Qualität von Webseiten-Inhalten beurteilen. Der Ansatz ist laut "Search Engine Land" übertragbar auf KI-Antwortmaschinen: Je besser es euch gelingt, Erfahrung (Experience), Fachkenntnis (Expertise), Glaubwürdigkeit/Reputation (Authoritativeness) und vor allem Vertrauenswürdigkeit (Trustworthiness) zu zeigen, desto sichtbarer werden eure Inhalte sein.

5. Erfolgskontrolle: Sowohl die klassische Suchmaschinen-Optimierung (SEO) als auch die KI-Antwortmaschinen-Optimierung fragt, wie viele Website-Besucher*innen über die Suche gewonnen werden konnten. Weitere Gemeinsamkeit: So wie klassische SEO fragt, welche und wie viele andere Online-Auftritte auf die eigenen Webseiten verlinken (Offpage-Optimierung), achtet die Optimierung für die KI-Suche darauf, wie oft die eigenen Webseiten als (verlinkte) Quelle in der KI-Antwort erscheinen.

6. Permanente Optimierung: Ob KI-Bot oder klassische Google-Suche – Algorithmen wandeln sich stetig, immer mit dem Ziel, bestmögliche Suchergebnisse zu liefern. Heißt: Nach der Optimierung ist vor der Optimierung.

Soweit die Gemeinsamkeiten von SEO und KI-Antwortmaschinen-Optimierung. Was könnt ihr tun, um künftig mit eurem Online-Auftritt in den Ergebnissen von KI-Antwortmaschinen sichtbar zu sein?

Sichtbarkeit in der KI-Online-Suche: Die 9-Punkte-Checkliste

Bitte beachten: Zum jetzigen Zeitpunkt (August 2024) stecken die Marktanteile der KI-basierten Online-Suche noch in den Kinderschuhen. ChatGPT, Perplexity, Google Gemini & Co. fallen bei der Online-Suche weit hinter der klassischen Google-Suche zurück – auch was die Vertrauenswürdigkeit der Antworten betrifft (siehe meinen unten verlinkten Beitrag zum Online-Suchverhalten der Deutschen 2024). 

Gleichzeitig startet aktuell Google damit, KI-basierte Antworten in seine Suche zu integrieren (AI Overviews).

Heißt: Momentan dienen die folgenden Tipps dazu, sich für das Thema "Zukunft der Online-Suche" zu sensibilisieren. Wie diese tatsächlich aussehen wird, wird sich in den kommenden Monaten und Jahren immer genauer abzeichnen. Deshalb ist es aus Online-Marketing-Sicht äußerst wichtig, die Entwicklungen genau zu verfolgen und in Sachen Content-Strategie vorausschauend zu planen.

9 vorausschauende Tipps, um euren Content fit für KI-Antwortmaschinen zu machen: 

1. Antwortverhalten der KI-Bots untersuchen: 

  • Wie sieht die Antwort-Struktur der KI-Antworten aus?
  • Welche Quellen werden zitiert?
  • Wie bereiten diese zitierten Quellen das Thema inhaltlich und formal auf?

2. Content optimieren: Ausgehend von den Ergebnissen aus Punkt 1 solltet ihr Inhalte erstellen, die den von KI-Antwortmaschinen bevorzugten Formaten entsprechen. 

3. Umfassende Antworten bieten: Je passgenauer und umfänglicher euer Content die Suchanfragen eurer Zielgruppe adressiert, desto besser. KI-Antwortmaschinen werden hochwertige Inhalte mit tiefgehender Information bevorzugen. 

4. E-E-A-T beherzigen: Siehe oben. Diese Google'sche Marschroute für hochwertige Inhalte funktioniert auch für die algorithmische Logik von KI-Antwortmaschinen. Bietet also Profi-Content – immer.

5. Strukturierte Daten nutzen: Sie werden in den Webseiten-Quellcode eingebaut und helfen Suchmaschinen sowie KI-Antwortmaschinen, Inhalte besser zu verstehen. Beispiel: Eine Zahlenfolge kann so als Telefonnummer oder Kalorienangabe gekennzeichnet werden. Kleine gelbe Sterne können als Bewertungsergebnis (für zum Beispiel Produkte oder Restaurants) kenntlich gemacht werden. 

6. Inhalte lesefreundlich formatieren: Aussagekräftige Überschriften, sinnvolle Absätze, Aufzählungspunkte, Hervorhebungen – was es menschlichen Nutzer*innen erleichtert, Inhalte zu erfassen und zu verstehen, hilft auch Such- und Antwortmaschinen. 

7. Markenbeständigkeit sicherstellen: Ob Website, Social-Media-Auftritte oder andere Online-Plattformen – stellt sicher, dass euer Markenauftritt übergreifend einheitlich ist. Das macht eure Inhalte in den Augen von Such- und KI-Antwortmaschinen glaubwürdiger. 

8. Technische SEO-Standards einhalten: Sie gelten auch für KI-Antwortmaschinen. Einen Überblick bietet mein unten verlinkter Beitrag "Technical SEO auf einen Blick: Die 15-Punkte-Checkliste".

9. Erfolgskontrolle & Monitoring durchführen: Der Aufstieg der KI-Antwortmaschinen wird auch die SEO-Tool-Anbieter fordern. Es wird Tools brauchen, welche die Sichtbarkeit von Webseiten in den Antworten von AI Overviews, ChatGPT, Google Gemini & Co. messen.

Die Zukunft der Online-Suche: Es wird spannend

Aktuell (Sommer 2024) erleben wir den langsamen Beginn massiver Umbrüche in der Welt der Online-Suche. Was dagegen unverändert bleibt: Unternehmen müssen mit ihrem Angebot in der Online-Sphäre sicht- und auffindbar sein.

Hochwertiger, für die jeweilige Zielgruppe relevanter Content wird der Königsweg bleiben. Ebenso die klassische Suchmaschinen-Optimierung. Eine neue Disziplin dagegen wird sein, künftig auch in fertigen KI-Antworten sichtbar zu werden.

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