Social Media Marketing: Welche Plattform ist die richtige?
Die Web-Welt wächst weiter und mit ihr die Zahl der Social Media Netzwerke. Auf welchen Plattformen sich ein Marketing-Engagement lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab. Ein paar Antworten.
Social Media Marketing ist längst den Kinderschuhen entwachsen und gehört in jeden ernstzunehmenden Online-Marketing-Mix. Dennoch treffe ich immer noch Unternehmensvertreter, die Facebook & Co. als Praktikanten-Job ansehen. Ich frage sie dann gerne, ob sie einen Praktikanten auch zum Pressesprecher machen würden...
Zugegeben: In der Social Media Welt gibt es viele Hypes, unreflektierte Jubelszenarien und blinden Aktionismus. Deshalb solltet ihr die Spreu vom Weizen trennen. Schauen wir uns die Fakten an.
Social Media Nutzung in Deutschland:
Die Großstudie "Best for Planning" (B4P) bietet neueste Zahlen für Deutschland (Quelle: horizont.net):
Abstinenzler: 51 Prozent der Deutschen über 14 Jahre nutzen weder privat noch beruflich Social Media. Bitte beachten: Ihre Zahl sinkt kontinuierlich.
Facebook ist das am weitesten verbreitete Netzwerk, seine Nutzerquote liegt bei rund 41 %, Tendenz steigend. Auf Platz 2 folgt Googles Videoportal YouTube: Seine Nutzerquote liegt bei rund 38 %, Tendenz steigend.
Auf Platz 3 folgt Google+ (das Netzwerk des Suchmaschinenriesen, nicht die Suchmaschine selbst) mit einer Nutzerquote von knapp 18 %. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus (!) von rund 8 %.
Auf Platz 4 folgt der Kurznachrichtendienst Twitter, dessen Nutzerquote von rund 14 % auf 15,0 % stieg, Tendenz ebenfalls steigend.
Soweit der Stand bei den Social Media Platzhirschen. Wie sieht es in der zweiten Reihe aus?
Social Media Nutzung in Deutschland:
Die Nutzerquoten der kleinen Wettbewerber liegen deutlich unter zehn Prozent:
➧ Der Foto- und Video-Sharing-Dienst Instagram erreicht 5 % (gegenüber 3,3 % im Vorjahr).
➧ Die Bilder-Plattform Pinterest erreicht 2,4 % (gegenüber 1,9 % im Vorjahr).
Ebenfalls geringe Nutzerquoten erreichen momentan
➧ Was will mein Unternehmen mit Social Media Marketing erreichen?
➧ Wie kann ich Fortschritte und Erfolge aussagekräftig (!) messen?
➧ Ist mein Unternehmen willens, in den permanenten Dialog mit Usern, Fans, Kunden und Kritikern zu treten – und zwar auf Augenhöhe?
➧ Ist mein Unternehmen bereit, Social Media Marketing professionell zu betreiben?
➧ Ist mein Unternehmen bereit, sich negativer Kritik konstruktiv, kommunikativ und dialogisch zu stellen?
➧ Hat mein Unternehmen den langen Atem, um Social Media Marketing langfristig, hochwertig und leidenschaftlich zu betreiben?
Erst wenn solch grundlegenden Fragen erschöpfend beantwortet sind, kann ein Unternehmen sich überlegen, auf welchen Plattformen es aktiv werden will.
Natürlich ist es verlockend, sich einfach auf die Platzhirsche mit vielen Nutzern zu konzentrieren. Das wäre aber zu kurzsichtig. Hier solltet ihr unter anderem folgende Fragen klären:
➧ Welche Zielgruppe will ich erreichen und auf welchen Plattformen finde ich sie?
➧ Welche Plattformen passen zu meinem Unternehmen?
➧ Welche Plattformen könnten künftig bedeutsamer werden?
➧ Wie viele Ressourcen kann ich für das Social Media Marketing bereitstellen?
Und hier ein paar Beispiele, warum ihr bei der Plattform-Wahl nicht nur isoliert die Nutzerzahlen betrachten solltet:
Stichwort Employer Branding: Ein Hersteller von elektrischen Widerständen wird mit seinen Themen vielleicht die Facebook-Mehrheit nicht begeistern können. Sucht er aber Nachwuchsfachkräfte, kann FB doch die richtige Wahl sein.
Eine Plattform wie Pinterest ist momentan noch ein kleiner Fisch, bietet aber eine Besonderheit: 80 Prozent seiner Nutzer sind Frauen. Habt ihr eine rein weibliche Zielgruppe, kann Pinterest interessant für euch werden.
YouTube ist per Definition ein Videoportal. Es ist aber auch die zweitgrößte Suchmaschine der Welt: Nur auf Google werden weltweit mehr Suchanfragen gestartet.
Google+ ist als "digitale Geisterstadt" verschrien – es kann aber euer Unternehmen in den Google-Trefferlisten sichtbarer machen (sekundärer SEO-Effekt).
Zwei Tipps/Links habe ich für euch:
➧ Bleibt in Sachen Social Media up to date mit den besten Medien- und Marketing-Newslettern.
➧ Messt von Anfang an den Erfolg eures Social Media Marketings mit aussagekräftigen KPI.
Viel Erfolg! ;-)
Social Media Marketing ist längst den Kinderschuhen entwachsen und gehört in jeden ernstzunehmenden Online-Marketing-Mix. Dennoch treffe ich immer noch Unternehmensvertreter, die Facebook & Co. als Praktikanten-Job ansehen. Ich frage sie dann gerne, ob sie einen Praktikanten auch zum Pressesprecher machen würden...
Das Universum der Social Media Plattformen. (Social Media Prisma von ethority unter CC BY-SA) |
Social Media Nutzung in Deutschland:
Die großen Plattformen
Die Großstudie "Best for Planning" (B4P) bietet neueste Zahlen für Deutschland (Quelle: horizont.net):Abstinenzler: 51 Prozent der Deutschen über 14 Jahre nutzen weder privat noch beruflich Social Media. Bitte beachten: Ihre Zahl sinkt kontinuierlich.
Facebook ist das am weitesten verbreitete Netzwerk, seine Nutzerquote liegt bei rund 41 %, Tendenz steigend. Auf Platz 2 folgt Googles Videoportal YouTube: Seine Nutzerquote liegt bei rund 38 %, Tendenz steigend.
Auf Platz 3 folgt Google+ (das Netzwerk des Suchmaschinenriesen, nicht die Suchmaschine selbst) mit einer Nutzerquote von knapp 18 %. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus (!) von rund 8 %.
Auf Platz 4 folgt der Kurznachrichtendienst Twitter, dessen Nutzerquote von rund 14 % auf 15,0 % stieg, Tendenz ebenfalls steigend.
Soweit der Stand bei den Social Media Platzhirschen. Wie sieht es in der zweiten Reihe aus?
Social Media Nutzung in Deutschland:
Die kleinen Plattformen
Die Nutzerquoten der kleinen Wettbewerber liegen deutlich unter zehn Prozent:➧ Der Foto- und Video-Sharing-Dienst Instagram erreicht 5 % (gegenüber 3,3 % im Vorjahr).
➧ Die Bilder-Plattform Pinterest erreicht 2,4 % (gegenüber 1,9 % im Vorjahr).
Ebenfalls geringe Nutzerquoten erreichen momentan
- die Musik-Plattform Myspace,
- der Web-Lesezeichen-Dienst Delicious,
- der Web-Lesezeichen-Dienst Digg,
- das Bewertungs- und Empfehlungsportal Yelp,
- die Video-Plattform Vimeo,
- das standortbezogene Netzwerk Foursquare,
- die Audio- und Musikerplattform Soundcloud
- und das Freunde-Netzwerk Jappy.
(Compass Study von Calsidyrose unter CC BY 2.0) |
Social Media Marketing: Erst Kurs festlegen, dann Segel setzen
Blinden Social Media Aktionismus solltet ihr vermeiden: Bevor ihr für euer Marketing auch nur ein einziges Plattform-Profil erstellt, müsst ihr unter anderem folgende Fragen für euch beantworten:➧ Was will mein Unternehmen mit Social Media Marketing erreichen?
➧ Wie kann ich Fortschritte und Erfolge aussagekräftig (!) messen?
➧ Ist mein Unternehmen willens, in den permanenten Dialog mit Usern, Fans, Kunden und Kritikern zu treten – und zwar auf Augenhöhe?
➧ Ist mein Unternehmen bereit, Social Media Marketing professionell zu betreiben?
➧ Ist mein Unternehmen bereit, sich negativer Kritik konstruktiv, kommunikativ und dialogisch zu stellen?
➧ Hat mein Unternehmen den langen Atem, um Social Media Marketing langfristig, hochwertig und leidenschaftlich zu betreiben?
Erst wenn solch grundlegenden Fragen erschöpfend beantwortet sind, kann ein Unternehmen sich überlegen, auf welchen Plattformen es aktiv werden will.
Natürlich ist es verlockend, sich einfach auf die Platzhirsche mit vielen Nutzern zu konzentrieren. Das wäre aber zu kurzsichtig. Hier solltet ihr unter anderem folgende Fragen klären:
➧ Welche Zielgruppe will ich erreichen und auf welchen Plattformen finde ich sie?
➧ Welche Plattformen passen zu meinem Unternehmen?
➧ Welche Plattformen könnten künftig bedeutsamer werden?
➧ Wie viele Ressourcen kann ich für das Social Media Marketing bereitstellen?
Und hier ein paar Beispiele, warum ihr bei der Plattform-Wahl nicht nur isoliert die Nutzerzahlen betrachten solltet:
Stichwort Employer Branding: Ein Hersteller von elektrischen Widerständen wird mit seinen Themen vielleicht die Facebook-Mehrheit nicht begeistern können. Sucht er aber Nachwuchsfachkräfte, kann FB doch die richtige Wahl sein.
Eine Plattform wie Pinterest ist momentan noch ein kleiner Fisch, bietet aber eine Besonderheit: 80 Prozent seiner Nutzer sind Frauen. Habt ihr eine rein weibliche Zielgruppe, kann Pinterest interessant für euch werden.
YouTube ist per Definition ein Videoportal. Es ist aber auch die zweitgrößte Suchmaschine der Welt: Nur auf Google werden weltweit mehr Suchanfragen gestartet.
Google+ ist als "digitale Geisterstadt" verschrien – es kann aber euer Unternehmen in den Google-Trefferlisten sichtbarer machen (sekundärer SEO-Effekt).
...gilt auch für das Social Media Marketing. ;-) (Some thoughts about ROI von Cambodia4kids.org unter CC BY 2.0) |
Welche Social Media Plattform ihr nutzen solltet...
...ist also eine Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt. Wenn ihr euer Social Media Marketing aber vorab konzeptionell und strategisch plant, wird es ein mächtiges Tool in eurem Online-Marketing-Mix sein.Zwei Tipps/Links habe ich für euch:
➧ Bleibt in Sachen Social Media up to date mit den besten Medien- und Marketing-Newslettern.
➧ Messt von Anfang an den Erfolg eures Social Media Marketings mit aussagekräftigen KPI.
Viel Erfolg! ;-)
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