Digitalisierung der Wirtschaft (1): Worüber reden wir eigentlich?
Internet der Dinge – Industrie 4.0 – Big Data: Begriffe rund um das Thema Digitalisierung sind allgegenwärtig. Wofür stehen sie und wie verändern sie Wirtschaft, Unternehmen und Arbeitswelt? Ein erster Überblick.
Zugegeben: Das Thema Digitalisierung taugt zum Buzzword-Bingo. Es wird mit Schlagworten um sich geworfen, die oft abstrakte Worthülsen bleiben – und bei vielen Menschen Fragezeichen hinterlassen.
Kommt dann noch die Phrase "Paradigmenwechsel" ins Spiel, wird manch Unternehmer(in) nervös: Es wird suggeriert, ein Ungetüm namens digitale Transformation würde wirtschaftliche Existenzen überrennen. Dabei bietet die Digitalisierung in den Augen eures Bloggers weitaus mehr Chancen als Risiken.
Aber der Reihe nach: In diesem ersten Teil meiner losen Artikelreihe zum Thema Digitalisierung sorgen wir zunächst für definitorische Klarheit.
digitalisieren
So weit, so allgemein: Demnach ist auch das Einscannen eines DIN A4 Blattes faktisch eine Digitalisierung.
In unserem Kontext meint Digitalisierung jedoch etwas viel, viel Größeres. Der Terminus befindet sich in direkter Nachbarschaft zu folgenden fünf Begriffen:
I. Internet der Dinge (engl. Internet of Things/IoT):
Fast unsichtbare Kleinstcomputer arbeiten onlinebasiert unter anderem in Alltagsgegenständen. Beispiel: Sensoren in Kleidungsstücken messen den Blutzuckerspiegel oder die Herzfrequenz und senden die Daten an eine Gesundheits-App auf dem Smartphone.
Grundlage des Internets der Dinge ist RFID (Radio-Frequency Identification): Eine Technologie für Sender-Empfänger-Systeme, die mittels Radiowellen berührungslos Objekte und Lebewesen identifiziert und lokalisiert.
II. Industrie 4.0:
➧ Die erste fand Ende des 18. Jh. statt (mechanische Produktionsanlagen mit Wasser- und Dampfkraft),
➧ die zweite Ende des 19. Jh. (Fließbandproduktion)
➧ und die dritte um 1970 (Automatisierung der Produktion durch Elektronik und IT).
Ein zu Industrie 4.0 gehöriges Schlagwort ist Smart Factory ("intelligente Fabrik"):
➧ Werkzeuge, Maschinen und Produkte vernetzen sich und tauschen permanent digital Informationen miteinander aus.
➧ Sie sind mit Kleinstcomputern sowie Sensoren bestückt und bilden gemeinsam ein cyber-physisches System.
➧ Da sie permanent online sind, können sie auch permanent mit neuen Daten versorgt werden.
➧ Produktionsprozesse werden flexibler sowie effizienter und laufen voll automatisiert.
➧ Bereits heute gibt es automatisierte Produktionsstätten, in denen kein Mensch mehr Material bewegt.
III. Digitale Transformation / Digital Business Transformation:
Um diese Veränderung erfolgreich zu meistern, braucht es in Unternehmen eine digitale Transformation.
Digital Business Transformation geht noch einen Schritt weiter: Unternehmen müssen früher oder später neue (digitale) Geschäftsmodelle entwickeln, um überlebens- und wettbewerbsfähig zu bleiben.
IV. Big Data:
Big Data ist eine logische Folge der Digitalisierung von Unternehmen, weil diese immer mehr Daten in Unternehmen entstehen lässt.
Gleichzeitig bezeichnet Big Data auch die Technologien, mit denen Massendaten verarbeitet werden können.
V. Smart Home:
Unter anderem Heizung, Beleuchtung, Rollläden, HiFi-Anlage oder Klima-Anlage steuert der Bewohner per Smartphone-App vom Sofa und von unterwegs.
Daran anknüpfend sorgen Smart Meter ("intelligente Zähler") für einen sparsamen, da optimierten Verbrauch von Strom, Wasser, etc.
Dieser Beitrag war der Auftakt zu einer losen Artikelreihe: Künftig will ich weitere Aspekte der Digitalisierung von Wirtschaft und Unternehmen beleuchten.
Fragen, Anregungen, Ergänzungen? Ich freue mich auf euer (digitales) Feedback! ;-)
Link-Tipps:
Digitalisierung der Wirtschaft: Definitionen & Beispiele. (Big_Data_Prob von KamiPhuc unter CC BY 2.0) |
Zugegeben: Das Thema Digitalisierung taugt zum Buzzword-Bingo. Es wird mit Schlagworten um sich geworfen, die oft abstrakte Worthülsen bleiben – und bei vielen Menschen Fragezeichen hinterlassen.
Kommt dann noch die Phrase "Paradigmenwechsel" ins Spiel, wird manch Unternehmer(in) nervös: Es wird suggeriert, ein Ungetüm namens digitale Transformation würde wirtschaftliche Existenzen überrennen. Dabei bietet die Digitalisierung in den Augen eures Bloggers weitaus mehr Chancen als Risiken.
Aber der Reihe nach: In diesem ersten Teil meiner losen Artikelreihe zum Thema Digitalisierung sorgen wir zunächst für definitorische Klarheit.
Was bedeutet "Digitalisierung der Wirtschaft"?
Duden, übernehmen Sie:digitalisieren
- Wortart: schwaches Verb
- Gebrauch: EDV
- Bedeutung: (1) Daten und Informationen digital darstellen, (2) ein analoges Signal in ein digitales umwandeln
So weit, so allgemein: Demnach ist auch das Einscannen eines DIN A4 Blattes faktisch eine Digitalisierung.
In unserem Kontext meint Digitalisierung jedoch etwas viel, viel Größeres. Der Terminus befindet sich in direkter Nachbarschaft zu folgenden fünf Begriffen:
I. Internet der Dinge (engl. Internet of Things/IoT):
Fast unsichtbare Kleinstcomputer arbeiten onlinebasiert unter anderem in Alltagsgegenständen. Beispiel: Sensoren in Kleidungsstücken messen den Blutzuckerspiegel oder die Herzfrequenz und senden die Daten an eine Gesundheits-App auf dem Smartphone.
Grundlage des Internets der Dinge ist RFID (Radio-Frequency Identification): Eine Technologie für Sender-Empfänger-Systeme, die mittels Radiowellen berührungslos Objekte und Lebewesen identifiziert und lokalisiert.
(RFID logo von Christiaan Colen unter CC BY-SA 2.0) |
II. Industrie 4.0:
➧ Die erste fand Ende des 18. Jh. statt (mechanische Produktionsanlagen mit Wasser- und Dampfkraft),
➧ die zweite Ende des 19. Jh. (Fließbandproduktion)
➧ und die dritte um 1970 (Automatisierung der Produktion durch Elektronik und IT).
Ein zu Industrie 4.0 gehöriges Schlagwort ist Smart Factory ("intelligente Fabrik"):
➧ Werkzeuge, Maschinen und Produkte vernetzen sich und tauschen permanent digital Informationen miteinander aus.
➧ Sie sind mit Kleinstcomputern sowie Sensoren bestückt und bilden gemeinsam ein cyber-physisches System.
➧ Da sie permanent online sind, können sie auch permanent mit neuen Daten versorgt werden.
➧ Produktionsprozesse werden flexibler sowie effizienter und laufen voll automatisiert.
➧ Bereits heute gibt es automatisierte Produktionsstätten, in denen kein Mensch mehr Material bewegt.
III. Digitale Transformation / Digital Business Transformation:
Um diese Veränderung erfolgreich zu meistern, braucht es in Unternehmen eine digitale Transformation.
Digital Business Transformation geht noch einen Schritt weiter: Unternehmen müssen früher oder später neue (digitale) Geschäftsmodelle entwickeln, um überlebens- und wettbewerbsfähig zu bleiben.
IV. Big Data:
Big Data ist eine logische Folge der Digitalisierung von Unternehmen, weil diese immer mehr Daten in Unternehmen entstehen lässt.
Gleichzeitig bezeichnet Big Data auch die Technologien, mit denen Massendaten verarbeitet werden können.
Big Data: Die Digitalisierung lässt in Unternehmen immer mehr Daten entstehen. (Cloud Solutions von NEC Corporation of America unter CC BY 2.0) |
V. Smart Home:
Unter anderem Heizung, Beleuchtung, Rollläden, HiFi-Anlage oder Klima-Anlage steuert der Bewohner per Smartphone-App vom Sofa und von unterwegs.
Daran anknüpfend sorgen Smart Meter ("intelligente Zähler") für einen sparsamen, da optimierten Verbrauch von Strom, Wasser, etc.
Digitalisierung von Wirtschaft und Unternehmen: Ende Teil 1
Bitte einmal (analog) tief durchatmen! Ich hoffe, ich konnte etwas Durchblick in den Begriffsdschungel rund um das Thema Digitalisierung bringen.Dieser Beitrag war der Auftakt zu einer losen Artikelreihe: Künftig will ich weitere Aspekte der Digitalisierung von Wirtschaft und Unternehmen beleuchten.
Fragen, Anregungen, Ergänzungen? Ich freue mich auf euer (digitales) Feedback! ;-)
Link-Tipps:
- Digitalisierung der Wirtschaft – Teil 2: Das Internet der Dinge
- Digitalisierung der Wirtschaft – Teil 3: Was ist die digitale Transformation?
- Digitalisierung der Wirtschaft – Teil 4: Was ist Industrie 4.0?
- Digitalisierung der Wirtschaft – Teil 5: Die Risiken
- Digitalisierung der Wirtschaft – Teil 6: Die Chancen
- Digitalisierung der Wirtschaft – Teil 7: Der Buchtipp!
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