Künstliche Intelligenz: Ist Europa digitalwirtschaftlich zweitklassig?
Machine Learning, Deep Learning, Robotik & Co: Künstliche Intelligenz (KI) wird sich als bedeutender Wirtschaftsfaktor etablieren. 2019 setzen sich einige Länder an die weltweite KI-Spitze – andere hinken deutlich hinterher.
Eine Studie der McKinsey-Berater von 2019 zeigt, dass Europa immer stärker seine global-digitale Wettbewerbsfähigkeit einbüßt:
➧ Ende 2017 beheimatete Europa kein einziges der weltweit zehn größten Internet-Unternehmen. Nur zehn Prozent aller digitalen Einhörner (Tech-Startups, die mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet werden) haben ihren Sitz in Europa. Die USA beheimaten über 50 Prozent, China über 20 Prozent.
➧ Während 2017 in den USA pro Kopf 220 Euro in Start-ups investiert wurden, waren es in Italien drei, in Finnland 58 und beim europäischen Spitzenreiter Schweden 123 Euro.
➧ Summen, welche die Europäische Kommission gesamt (!) in die Themen KI und Robotik investieren will, steckt China in einen einzigen städtischen KI-Technologiepark.
McKinsey rät Europa zu folgenden Maßnahmen: Es muss ein dynamisches europäisches KI- und Tech-Ökosystem entstehen. Weiterhin müssen digitale Transformationen und KI-Innovationen schneller vonstattengehen. Schließlich müssen Forschung, Bildung und praktische Fähigkeiten im digitalen Bereich massiv gefördert werden.
Doch alle politischen Initiativen bringen wenig, wenn die Wirtschaft nicht mitzieht.
➧ Nur vier Prozent der Unternehmen in Deutschland nutzen KI-Technologien.
➧ 17 Prozent planen oder testen den KI-Einsatz.
➧ 28 Prozent erachten KI als wichtig, wollen aber dennoch darauf verzichten.
➧ 48 Prozent halten KI bezogen auf ihr Unternehmen für irrelevant.
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Zu einem etwas besseren, aber immer noch nachdenklich stimmenden Ergebnis kommt laut Handelsblatt eine Studie der Boston Consulting Group: Demnach nutzten 20 Prozent aller deutschen Unternehmen bereits KI-Technologie.
Nicht nur die USA und China ziehen in Sachen KI gerade an uns vorbei: Auch Länder wie Kanada, Südkorea und sogar das gebeutelte Japan machen beachtliche Fortschritte.
Was also braucht es in Europa? Meiner Meinung nach die richtige Einstellung: Nur eine europäische Union im Wortsinne, welche die Digitalisierung bejaht, als Chance begreift und konstruktiv gestaltet, wird wirtschaftlich bestehen können.
Lasst es mich wissen: Wie schätzt ihr das Thema künstliche Intelligenz als Wirtschaftsfaktor ein?
Link-Tipps:
(Digital / Pixabay-Lizenz) |
Eine Studie der McKinsey-Berater von 2019 zeigt, dass Europa immer stärker seine global-digitale Wettbewerbsfähigkeit einbüßt:
➧ Ende 2017 beheimatete Europa kein einziges der weltweit zehn größten Internet-Unternehmen. Nur zehn Prozent aller digitalen Einhörner (Tech-Startups, die mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet werden) haben ihren Sitz in Europa. Die USA beheimaten über 50 Prozent, China über 20 Prozent.
➧ Während 2017 in den USA pro Kopf 220 Euro in Start-ups investiert wurden, waren es in Italien drei, in Finnland 58 und beim europäischen Spitzenreiter Schweden 123 Euro.
➧ Summen, welche die Europäische Kommission gesamt (!) in die Themen KI und Robotik investieren will, steckt China in einen einzigen städtischen KI-Technologiepark.
McKinsey rät Europa zu folgenden Maßnahmen: Es muss ein dynamisches europäisches KI- und Tech-Ökosystem entstehen. Weiterhin müssen digitale Transformationen und KI-Innovationen schneller vonstattengehen. Schließlich müssen Forschung, Bildung und praktische Fähigkeiten im digitalen Bereich massiv gefördert werden.
KI: Was plant die Bundesregierung?
Das Handelsblatt berichtete Ende 2018: Mit drei Milliarden Euro will Deutschland das Thema künstliche Intelligenz (Forschung und Anwendung) bis 2025 unterstützen. Es soll ein Netz aus über einem Dutzend KI-Forschungszentren sowie 100 KI-Professuren an Hochschulen entstehen.Doch alle politischen Initiativen bringen wenig, wenn die Wirtschaft nicht mitzieht.
Deutsche Unternehmen im KI-Tiefschlaf?
Wie FAZ.net Anfang 2019 mit Verweis auf eine aktuelle Studie der Berater von PwC berichtet, will hierzulande jeder zweite (!) Unternehmer auf künstliche Intelligenz verzichten:➧ Nur vier Prozent der Unternehmen in Deutschland nutzen KI-Technologien.
➧ 17 Prozent planen oder testen den KI-Einsatz.
➧ 28 Prozent erachten KI als wichtig, wollen aber dennoch darauf verzichten.
➧ 48 Prozent halten KI bezogen auf ihr Unternehmen für irrelevant.
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Zu einem etwas besseren, aber immer noch nachdenklich stimmenden Ergebnis kommt laut Handelsblatt eine Studie der Boston Consulting Group: Demnach nutzten 20 Prozent aller deutschen Unternehmen bereits KI-Technologie.
KI: Sehenden Auges in die Wettbewerbs-Unfähigkeit?
Es ist müßig, darüber zu diskutieren, wie aussagekräftig Studien im Detail sind. Losgelöst von der Lesart ist die Tendenz eindeutig: Europa im Allgemeinen und Deutschland im Speziellen scheinen digitalwirtschaftlich in die Zweitklassigkeit abzurutschen.Nicht nur die USA und China ziehen in Sachen KI gerade an uns vorbei: Auch Länder wie Kanada, Südkorea und sogar das gebeutelte Japan machen beachtliche Fortschritte.
Was also braucht es in Europa? Meiner Meinung nach die richtige Einstellung: Nur eine europäische Union im Wortsinne, welche die Digitalisierung bejaht, als Chance begreift und konstruktiv gestaltet, wird wirtschaftlich bestehen können.
Lasst es mich wissen: Wie schätzt ihr das Thema künstliche Intelligenz als Wirtschaftsfaktor ein?
Link-Tipps:
- Künstliche Intelligenz: Das Wichtigste auf einen Blick
- Wie nutzen deutsche Unternehmen KI 2018?
- Künstliche Intelligenz 2018: Sechs Praxis-Beispiele auf einen Blick
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