4 Facetten datengetriebener Unternehmen: Teil II – Datenkultur

Datenstrategie, Datenkultur, Technologie, Data Governance: Diese vier Dimensionen sollte ein Unternehmen meistern, wenn es eine datengetriebene Organisation werden will. Was ist eine Datenkultur und wie können Unternehmen sie erfolgreich etablieren? Das schildere ich in diesem zweiten Teil meiner Blog-Serie.


Bild einer Mitarbeiterin, die datenbasiert arbeitet
Dieses Bild erstellte das KI-Tool Craiyon anhand des Prompts "employees using data".

Meine Quellen, um den Begriff Datenkultur greifbarer zu machen, sind:

  • zwei Ratgeber-Artikel des Datenvisualisierungstool-Anbieters Tableau,
  • ein Fachbeitrag des Wirtschaftsmagazins Forbes
  • sowie ein Fachbeitrag des Wirtschaftsmagazins Harvard Business Review.

Auf geht's:

Was ist eine Datenkultur?

➤ Tableau definiert eine Datenkultur in einer Organisation als 

  • gemeinschaftliches Denken und Handeln von Personen,
  • die gerne und bereitwillig Daten nutzen, 
  • um besser entscheiden zu können.

Entsteht eine optimale Datenkultur, sind Daten fest eingebunden in die Prozesse, Denkweisen und in die Identität des Unternehmens. 

Alle Mitarbeiter*innen fühlen sich als Teil einer gemeinsamen, datenbasierten Mission, um sich und das Unternehmen stetig zu verbessern.

Wie die Angestellten denken und fühlen ist dabei wichtiger als die Frage, wie viel Technologie vorhanden ist: Die leistungsstärkste Software bringt nichts, wenn sie keine motivierten Nutzer*innen hat.

Wie können Unternehmen eine Datenkultur etablieren?

Um eine wertschöpfende Datenkultur erfolgreich im Unternehmen zu verankern, sind folgende vier Punkte entscheidend:

  1. Datenkultur als Dienstleistungskultur begreifen
  2. Datenzugang ermöglichen
  3. Datenkompetenz aufbauen
  4. fachliche Team-Diversität anstreben

Im Detail:

Der Forbes-Fachartikel empfiehlt, das Thema (1) Datenkultur als Dienstleistungskultur zu begreifen. Ziel ist es, den Stakeholdern des Unternehmens (Mitarbeiter, Kunden, Geschäftspartner) die Werte des datenbasierten Arbeitens zu vermitteln und Vertrauen aufzubauen.

Wichtig: Die oberste Führungsebene des Unternehmens muss die Datenkultur glaubhaft vorleben. Nur dann werden die Stakeholder bereit sein, selbst datengetrieben zu denken und zu handeln. Entsprechend müssen auch C-Level-Entscheidungen datenbasiert begründet sein.

Jede Person im Unternehmen, die Daten nutzt (bzw. nutzen soll), muss als interner Kunde gesehen werden.

Harvard Business Review weist darauf hin, dass der (2) Datenzugang entscheidend ist, um eine Datenkultur aufzubauen. Daten-Silos (siehe erster Teil meiner Artikelreihe, Link unten) müssen aufgelöst werden.

Weiterhin muss das Unternehmen sicherstellen, dass seine Stakeholder über die nötige (3) Datenkompetenz (Data Literacy) verfügen. Wikipedia definiert diese als "Fähigkeit, Daten auf kritische Art und Weise zu sammeln, zu managen, zu bewerten und anzuwenden".

Oder wie es das Statistische Bundesamt ausdrückt: "Wer datenkompetent ('data literate') ist, kann die Zuverlässigkeit von Datenquellen beurteilen, Daten zielgerichtet aufbereiten und einordnen sowie sinnvolle Schlüsse aus diesen Daten ziehen."

Harvard Business Review betont außerdem, wie wichtig (4) fachliche Team-Diversität für die Datenkultur ist: Die Daten-Wissenschaftler*innen des Unternehmens müssen eng mit den Nicht-IT-Fach- und Führungskräften zusammenarbeiten.

"Culture eats strategy for breakfast" …

… sagte einst der österreichisch-amerikanische Ökonom Peter Drucker (1909-2005).

Das gilt auch für das Thema Datenkultur: Die durchdachteste Datenstrategie verdorrt wirkungslos, wenn sie im Unternehmen nicht auf einen kulturell-fruchtbaren Boden fällt. 

Dies bitte nicht unterschätzen: Das dafür benötigte Change Management ist ein echter Brocken. Studien zeigen, dass zirka 75 Prozent aller Change-Vorhaben in Unternehmen scheitern. Der Hauptgrund sind Widerstände in der Belegschaft, resultierend aus Angst vor dem Unbekannten und vor Freiheitsverlust. Eine mangelhafte interne Kommunikation tut ihr Übriges dazu.

Deshalb: kommunizieren, befähigen, vorleben und Menschen zusammenbringen. Eine akzeptierte und gelebte Datenkultur befähigt ein Unternehmen bestmöglich, im disruptiven Zeitalter der Digitalisierung zu bestehen.

Soweit ein Überblick zum Thema Datenkultur in Unternehmen. Der dritte Teil von "4 Facetten datengetriebener Unternehmen" dreht sich um das Thema Technologie.
   

Quellen: 

Link-Tipps:

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