Digitale Transformation: So bleiben Unternehmen wettbewerbsfähig
Kunden, Mitbewerber, Daten, Innovation, Wertschöpfung: David L. Rogers zeigt in seinem hervorragenden Buch "Digitale Transformation – das Playbook", wie sich Unternehmen faktisch und erfolgreich digitalisieren können.
Der Autor nennt fünf Grundpfeiler der digitalen Transformation:
Hinzu kommt die enorme Reichweitenstärke eines jeden Einzelnen: Wer schlechte Erfahrungen mit einem Produkt oder einem Service macht, kann dies via Social Media öffentlich kundtun.
Heißt: Unternehmen müssen ihren Zielgruppen den Dialog auf Augenhöhe anbieten. Arrogante Abschottung rächt sich massiv.
➧ Früher: Kunden als "Zielscheibe".
➧ Jetzt: Kunden als Partner innerhalb eines dynamischen Netzwerkes.
➧ Früher: Unternehmen beschallt Zielgruppe mit Werbung.
➧ Jetzt: Dialog zwischen Unternehmen und Zielgruppe.
➧ Früher: Unternehmen als Influencer.
➧ Jetzt: Kunden als Influencer.
Stichwort Disintermediation: Die Digitalisierung macht Zwischeninstanzen (Intermediäre) überflüssig. Ehemalige Geschäftspartner können Konkurrenten werden, indem sie am Unternehmen vorbei direkt dessen Zielgruppe ansprechen (z. B. Direktverkauf über das Web statt über den stationären Handel).
Freund-Feind-Kategorien werden flexibel: Disruption und Innovation führen dazu, dass Konkurrenten zu Partnern werden. Etabliert hat sich der englische Begriff Co-opetition (Cooperation + Competition).
So scheute Microsoft jahrzehntelang Open-Source-Initiativen wie der Teufel das Weihwasser. Mittlerweile begrüßt der Konzern diese offenen Quellcode-Ansätze, die den Bauplan einer Software-Lösung für jeden einsehbar machen.
Weiteres Beispiel: Für einen Händler, der auf Amazon seine Waren anbietet, ist die Plattform gleichzeitig Partner und Konkurrent.
➧ Früher: Wettbewerb findet in definierten Branchengrenzen statt.
➧ Jetzt: Wettbewerb über Branchengrenzen hinweg.
➧ Früher: klar definierte Partner-Konkurrent-Rollen.
➧ Jetzt: fließende Übergänge zwischen Partner- und Konkurrenten-Rolle (Co-opetition).
➧ Früher: Vermögenswerte bleiben im Unternehmen.
➧ Jetzt: Vermögenswerte befinden sich in externen Netzwerken.
➧ Früher: Daten zu erheben ist aufwendig.
➧ Jetzt: Daten entstehen permanent.
➧ Früher: Daten befinden sich isoliert in Unternehmens-Silos.
➧ Jetzt: Daten werden abteilungsübergreifend verbunden.
➧ Früher: Daten werden isoliert betrachtet.
➧ Jetzt: Daten sind ein Grundpfeiler der Wertschöpfung des Unternehmens.
➧ Früher: Experimente sind die Ausnahme.
➧ Jetzt: Unternehmen experimentieren permanent.
➧ Früher: Fehler müssen vermieden werden.
➧ Jetzt: Unternehmen sehen (kostenschonende) Fehler als Chance.
➧ Früher: Unternehmen fokussieren das fertige Produkt.
➧ Jetzt: Unternehmen fokussieren Minimum Viable Products (minimal ausgestattete Prototypen), die sie nach der Einführung stetig verbessern.
Im Digital-Zeitalter muss jedes Unternehmen jeder Größe sich permanent neu erfinden.
➧ Früher: Unternehmen klammern sich an ein Wertversprechen.
➧ Jetzt: Unternehmen suchen permanent nach neuen Kundenwerten.
➧ Früher: Das bestehende Geschäftsmodell wird innerhalb vorgegebener Grenzen langfristig optimiert.
➧ Jetzt: Das Geschäftsmodell wird permanent grundlegend weiterentwickelt.
➧ Früher: Erfolgreiche Unternehmen ruhen sich aus.
➧ Jetzt: "Nur die Paranoiden überleben".
Und er zeigt erneut: Digitalisierung ist vorrangig kein technologischer Ansatz, sondern ein Mind-Set, eine Geisteshaltung. Deshalb erneut eine ganz dicke Lese-Empfehlung meinerseits.
Quelle & Link-Tipp:
(Digitalisierung unter CC0 1.0) |
Der Autor nennt fünf Grundpfeiler der digitalen Transformation:
- Kunden (Netzwerke nutzen)
- Wettbewerb (Plattformen entwickeln, statt nur Produkte anzubieten)
- Daten (in Vermögenswerte verwandeln)
- Innovation (dank schnellem Experimentieren)
- Wertschöpfung (eigenes Wertversprechen anpassen)
#1 Die Kunden
Wir leben im Zeitalter des Kunden (Age of customer): Die Zielgruppe kann online recherchieren und vergleichen, wodurch sie aufgeklärter denn je ist. Statt glattgebügelter Werbung vertrauen zu müssen, informieren sich User objektiv, fragen ihr Netzwerk und lesen Kundenmeinungen.Hinzu kommt die enorme Reichweitenstärke eines jeden Einzelnen: Wer schlechte Erfahrungen mit einem Produkt oder einem Service macht, kann dies via Social Media öffentlich kundtun.
Heißt: Unternehmen müssen ihren Zielgruppen den Dialog auf Augenhöhe anbieten. Arrogante Abschottung rächt sich massiv.
➧ Früher: Kunden als "Zielscheibe".
➧ Jetzt: Kunden als Partner innerhalb eines dynamischen Netzwerkes.
➧ Früher: Unternehmen beschallt Zielgruppe mit Werbung.
➧ Jetzt: Dialog zwischen Unternehmen und Zielgruppe.
➧ Früher: Unternehmen als Influencer.
➧ Jetzt: Kunden als Influencer.
#2 Der Wettbewerb
Branchen waren früher klar abgegrenzt, heute gibt es asymmetrische Wettbewerber: Branchenfremde Unternehmen, die ihre Markt- und Datenmacht auf neue Gebiete ausweiten. Beispiele sind Amazon in der Logistik oder Google/Apple im Payment-Sektor.Stichwort Disintermediation: Die Digitalisierung macht Zwischeninstanzen (Intermediäre) überflüssig. Ehemalige Geschäftspartner können Konkurrenten werden, indem sie am Unternehmen vorbei direkt dessen Zielgruppe ansprechen (z. B. Direktverkauf über das Web statt über den stationären Handel).
Freund-Feind-Kategorien werden flexibel: Disruption und Innovation führen dazu, dass Konkurrenten zu Partnern werden. Etabliert hat sich der englische Begriff Co-opetition (Cooperation + Competition).
So scheute Microsoft jahrzehntelang Open-Source-Initiativen wie der Teufel das Weihwasser. Mittlerweile begrüßt der Konzern diese offenen Quellcode-Ansätze, die den Bauplan einer Software-Lösung für jeden einsehbar machen.
Weiteres Beispiel: Für einen Händler, der auf Amazon seine Waren anbietet, ist die Plattform gleichzeitig Partner und Konkurrent.
➧ Früher: Wettbewerb findet in definierten Branchengrenzen statt.
➧ Jetzt: Wettbewerb über Branchengrenzen hinweg.
➧ Früher: klar definierte Partner-Konkurrent-Rollen.
➧ Jetzt: fließende Übergänge zwischen Partner- und Konkurrenten-Rolle (Co-opetition).
➧ Früher: Vermögenswerte bleiben im Unternehmen.
➧ Jetzt: Vermögenswerte befinden sich in externen Netzwerken.
(Kugel unter CC0 1.0) |
#3 Die Daten
Business-Software, Cloud-Computing, Social Media, Website, Sensoren: Mittlerweile verfügt jedes Unternehmen über Big-Data-Quellen.➧ Früher: Daten zu erheben ist aufwendig.
➧ Jetzt: Daten entstehen permanent.
➧ Früher: Daten befinden sich isoliert in Unternehmens-Silos.
➧ Jetzt: Daten werden abteilungsübergreifend verbunden.
➧ Früher: Daten werden isoliert betrachtet.
➧ Jetzt: Daten sind ein Grundpfeiler der Wertschöpfung des Unternehmens.
#4 Die Innovation
Bislang beschränkten Unternehmen innovative Ansätze auf das fertige Produkt. Dank der Digitalisierung, kostengünstigen Tools und direktem Zugang zur Zielgruppe (Social Media, Website, E-Mail-Marketing, Umfragetools etc.) kann jedes Unternehmen permanent experimentieren und lernen.➧ Früher: Experimente sind die Ausnahme.
➧ Jetzt: Unternehmen experimentieren permanent.
➧ Früher: Fehler müssen vermieden werden.
➧ Jetzt: Unternehmen sehen (kostenschonende) Fehler als Chance.
➧ Früher: Unternehmen fokussieren das fertige Produkt.
➧ Jetzt: Unternehmen fokussieren Minimum Viable Products (minimal ausgestattete Prototypen), die sie nach der Einführung stetig verbessern.
#5 Die Wertschöpfung
Ein Wertversprechen, welches etabliert ist und nur noch innerhalb festgelegter Grenzen verbessert wird? Das rächt sich im Digital-Zeitalter: Wer so vorgeht, fordert disruptive Start-ups geradezu heraus.Im Digital-Zeitalter muss jedes Unternehmen jeder Größe sich permanent neu erfinden.
➧ Früher: Unternehmen klammern sich an ein Wertversprechen.
➧ Jetzt: Unternehmen suchen permanent nach neuen Kundenwerten.
➧ Früher: Das bestehende Geschäftsmodell wird innerhalb vorgegebener Grenzen langfristig optimiert.
➧ Jetzt: Das Geschäftsmodell wird permanent grundlegend weiterentwickelt.
➧ Früher: Erfolgreiche Unternehmen ruhen sich aus.
➧ Jetzt: "Nur die Paranoiden überleben".
Pragmatische Digitalisierung!
Der Ansatz von David L. Rogers holt das Thema digitale Transformation aus der Phrasendrescher-Wolke: Konkrete, greifbare und umsetzbare Tipps, die jedes Unternehmen direkt anpacken kann.Und er zeigt erneut: Digitalisierung ist vorrangig kein technologischer Ansatz, sondern ein Mind-Set, eine Geisteshaltung. Deshalb erneut eine ganz dicke Lese-Empfehlung meinerseits.
Quelle & Link-Tipp:
- Buchtipp: Digitale Transformation – das Playbook
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