IT-Consulting-Studie: Der Siegeszug der Data Analytics (Teil 6)
Sechster und letzter Teil meiner Serie über die 2023er-Lünendonk-Studie "Der Markt für Data & Analytics Services in Deutschland": In welcher Data-Analytics-Situation befinden sich Anwenderunternehmen und was erwarten sie von Berater*innen? Hier kommen die Antworten.
|
Dieses Bild erstellte das KI-Tool Craiyon anhand des Prompts "business intelligence". |
Teil 1 meiner Artikelreihe (Link am Beitragsende) schilderte, warum
Anwenderunternehmen Data-Analytics-Knowhow aufbauen und wie sie die
Datenanalyse organisieren.
Teil 2 (Link unten) drehte sich um die Themen datenbasierte Kundenzentrierung, Data-Analytics-Technologien, Datendemokratisierung in Organisationen sowie die vier Dimensionen des datengetriebenen Unternehmens.
Teil 3 (Link unten) zeigte, welche Data-Analytics-Dienstleister in Deutschland führend sind und was Anwenderunternehmen von ihnen erwarten.
Teil 4 (Link unten) beleuchtete die Data-Analytics-Kundenbranchen, den Beratungsbedarf in Abteilungen sowie die Entscheider*innen in Anwenderunternehmen.
Teil 5 (Link unten) beschäftigte sich mit Data-Analytics-Kompetenzfeldern und Technologie-Partnerschaften.
Der vorliegende sechste und letzte Teil beschreibt, in welcher
Data-Analytics-Situation sich Anwenderunternehmen befinden und was sie von
Berater*innen erwarten.
Die Data-Analytics-Situation von Anwenderunternehmen
Die Ausgangslage 2023: 85 % der von Lünendonk befragten Anwenderunternehmen ist es wichtig, zu einer datengetriebenen Organisation zu werden. Gleichzeitig besitzen aber nur 44 % von ihnen ein organisationsweit einheitliches Daten-Management.
➤ 96 % der Anwenderunternehmen wollen Data-Management-Plattformen auf- oder ausbauen, um eine einheitliche Datenbasis zu schaffen.
➤ 96 % finden keine Data Scientists, da es zu wenige Fachkräfte gibt.
➤ 95 % wollen ihre betriebliche Interoperabilität verbessern, indem sie ihre IT-Landschaft modernisieren. Interoperabilität ist die Fähigkeit unterschiedlicher Systeme, nahtlos zusammenzuarbeiten
➤ 80 % wollen KI-Verfahren einführen, um Umsatz und Kundenverhalten vorhersagen zu können (Predictive Sales) sowie Maschinen und Anlagen vorausschauend zu warten (Predictive Maintenance).
➤ 77 % wollen mittels Data Analytics die ESG-Reportingpflichten erfüllen. ESG steht für "Environmental, Social and Corporate Governance", zu Deutsch "Umwelt-, Sozial- und Regierungs-, Amts- oder Unternehmensführung". Hintergrund: Ab 2024 sind viele Unternehmen gesetzlich verpflichtet, ihre wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit zu dokumentieren.
➤ 75 % versprechen sich durch einen hohen Data-Analytics-Reifegrad neue digitale, datenbasierte Geschäftsmodelle.
➤ 67 % priorisieren das Thema Data Visualization mit Tools wie Tableau, PowerBI, Qlik, Datawrapper oder Infogram.
➤ 47 % der befragten Anwenderunternehmen erachten das Thema Data Mesh als
wichtig. Data Mesh ermöglicht es, Daten dezentral in der jeweiligen
Anwenderabteilung zu verwalten statt zentral in einem Spezialisten-Team.
Was Unternehmen von Data-Analytics-Dienstleistern erwarten
Entscheider*innen in Anwenderunternehmen:
➤ Chief Digital/Data Officer (CDO) und/oder Chief Information Officer (CIO) beantworten maßgeblich die Frage, ob und wenn ja, mit welchem Data-Analytics-Dienstleister kooperiert werden soll.
➤ In 65 % der Fälle hat auch der jeweilige Fachbereich eine wichtige Projektrolle.
➤ Selten involviert sind laut der Lünendonk-Studie der Finanzvorstand und die
Geschäftsführung.
Was erwarten Unternehmen von Data-Analytics-Dienstleistern?
➤ 97 % der befragten Anwenderunternehmen erhoffen sich von Data-Analytics-Berater*innen eine hohe Technologie-Expertise. Ebenfalls gewünscht ist eine hohe Branchen- und Zielgruppenkompetenz.
➤ 90 % der Anwenderunternehmen erwarten von einem Data-Analytics-Dienstleister ein hochwertiges Technologiepartner-Netzwerk (Microsoft, AWS, Google und weitere), um sich technologieunabhängig beraten zu lassen.
➤ 87 % der befragten Anwenderunternehmen erwarten von
Data-Analytics-Experten*innen, dass sie Projekte vollumfänglich (End-to-End)
planen und umsetzen können.
Data Analytics: In God we trust …
… all others must bring data. Dieses Zitat des US-Physikers und Statistikers William Edwards Deming (1900-1993) bringt auf den Punkt, wo sich Anwenderunternehmen 2023/2024 innerhalb ihrer digitalen Transformation befinden:
Aus Massendaten (Big Data) müssen wertschöpfende Informationen (Smart Data) werden, um Prozesse, Produkte, Services und Geschäftsmodelle erfolgreich und zielführend zu digitalisieren.
Das ist die Herausforderung der Anwenderunternehmen. Für Data-Analytics-Dienstleister besteht sie darin, diesen Beratungsbedarf bestmöglich zu bedienen. Während es für Tech-Unternehmen wie Microsoft, AWS und Google darum geht, ihre Produkte als erste Wahl für diese Vorhaben zu positionieren.
Dieses dynamische Öko-System bestehend aus Anwenderunternehmen, Data-Analytics-Dienstleistern und Software-Anbietern verspricht, die Innovations-Zyklen weiter zu beschleunigen.
Das ist ein Grund, warum euer Blogger ein Fan der Digitalisierung ist: Sie ist der Inbegriff wertschöpfender Zukunftsorientierung.
Quelle:
- luenendonk.de: Der Markt für Data & Analytics Services in Deutschland
Link-Tipps:
- IT-Consulting-Studie: Der Siegeszug der Data Analytics (Teil 1)
- IT-Consulting-Studie: Der Siegeszug der Data Analytics (Teil 2)
- IT-Consulting-Studie: Der Siegeszug der Data Analytics (Teil 3)
- IT-Consulting-Studie: Der Siegeszug der Data Analytics (Teil 4)
- IT-Consulting-Studie: Der Siegeszug der Data Analytics (Teil 5)
- Digitale Transformation in der Praxis: Die Daten
- Predictive Analytics im B2B-Marketing
Kommentare