4 Dimensionen der Web-Analytics – Teil 4: Die Inhalte

Google Analytics, Matomo, Adobe Analytics, Etracker, Piwik Pro und viele mehr: Wie könnt ihr mit Web-Analytics-Tools messen, welche Website-Inhalte eure Besucher*innen nutzen? Die Antwort gibt es in diesem vierten und letzten Teil meiner Blog-Serie.


Vier Dimensionen der Web-Analytics: Quellen, Besucher, Verhalten und Inhalte
Vier Dimensionen der Web-Analytics in Anlehnung an Hassler

Marco Hasslers Buch "Digital Analytics mit Google Analytics und Co." (Link am Seitenende) beschreibt vier Dimensionen der Web-Analytics: (1) Traffic-Quellen, (2) Besucher*innen, (3) Verhalten und (4) Inhalte.

Die letztgenannte Dimension "Inhalte" lässt sich entlang der folgenden drei Aspekte untersuchen:

  • I. Inhalts-Analysen anhand von Seitenaufrufen
  • II. Inhalts-Analysen anhand von Inhaltsgruppen
  • III. Inhalts-Analysen anhand von Ein- und Ausstiegsseiten

Drei Metriken der Web-Analytics-Dimension "Inhalte": Seitenaufrufe, Inhaltsgruppen, Ein-/Ausstiegsseiten
Drei Metriken der Web-Analytics-Dimension "Inhalte" in Anlehnung an Hassler

Diese drei Messwerte schauen wir uns jetzt im Detail an:

Web-Analytics: I. Inhalts-Analysen anhand von Seitenaufrufen

Marco Hassler empfiehlt, regelmäßig die Aufrufzahlen folgender Seitentypen zu messen:

➤ Die zehn meistaufgerufenen Seiten eures Online-Auftritts.

➤ Die zehn Seiten mit dem größten Zuwachs an Seitenaufrufen (z. B. im Vergleich zum Vormonat).

➤ Die zehn Seiten mit dem größten Rückgang an Seitenaufrufen (z. B. im Vergleich zum Vormonat).

➤ Die Seitenaufrufzahlen der für euer Business wichtigsten Seiten eures Online-Auftritts.

Tipp eures Bloggers: Die meistaufgerufenen Seiten eures Online-Auftritts sind Top-Kandidaten für eure Conversion-Optimierung (zum Beispiel bezogen auf Kaufabschlüsse, Kontaktdaten-Abgaben, Anmeldungen, Downloads, Bewerbungen, etc.). Grund: Diese Seiten sind bildhaft-vertrieblich gesprochen die "fischreichsten Teiche" eures Online-Auftritts.
 

Web-Analytics: II. Inhalts-Analysen anhand von Inhaltsgruppen

Gliedert ihr die Verzeichnis-/Pfad-Struktur eurer Seiten-URLs schlüssig, können euch Web-Analytics-Tools sagen, welche Themenbereiche eures Online-Auftritts am meisten aufgerufen werden.

Nehmen wir als Beispiel einen fiktiven Online-Shop für Schuhe namens www.online-schuhe.de. Dieser Online-Schuhshop hat in der Haupt-Navigation folgende Rubriken: 

  • "Herren" (mit den Unterrubriken "Sneaker", "Hausschuhe" und "Sportschuhe")
  • "Damen" (mit den Unterrubriken "Sneaker", "Pumps" und "Sportschuhe")

Diese Navigationsstruktur sollte sich auch in der URL-Struktur wiederfinden:

  • www.schuhe-online.de/damen/sneaker/marke-xy-marineblau
  • www.schuhe-online.de/herren/hausschuhe/marke-xy-huettenschuh
  • www.schuhe-online.de/damen/sportschuhe/marke-xy-running-schwarz

Ist die URL-Struktur des Online-Auftritts derart logisch-stringent aufgebaut, kann das jeweilige Web-Analytics-Tool entlang dieser Architektur Inhaltsgruppen auswerten. Beim obigen Beispiel etwa die Inhaltsgruppen "Sneaker Damen" oder "Hausschuhe Herren".

Hochwertige Web-Analytics-Tools ermöglichen es euch auch, unabhängig von der URL-Struktur eigene Inhaltsgruppen zu erstellen: Innerhalb des Tools gruppiert ihr Seiten manuell zu Themen-Clustern.

Rat eueres Bloggers: Ich musste es mehrfach in Unternehmen erleben, dass software-architektonisch bei Erstellung bzw. Relaunch einer Website zu kurzsichtig gedacht wurde. Beispielsweise tanzen manche Unternehmen um das Thema "Startseiten-Gestaltung" wie ums goldene Kalb – und vergessen dabei, die Gesamt-Architektur des Online-Auftritts im Blick zu behalten. 

Das ist, als würdet ihr euch beim Hausbau nur auf die Gestaltung des Eingangsbereichs konzentrieren und Aspekte wie Fundament, Wände, Decken, Dach, Statik und Raumaufteilung komplett ignorieren. Yep, das Ergebnis wird sowohl beim Hausbau als auch bei der Website-Erstellung eine Bruchbude sein (die eine analog, die andere digital).

Stellt deshalb sicher, dass die Navigations-Architektur eures Online-Auftritts von Beginn an logisch-stringent ist – und gleichzeitig flexibel genug, um künftige Entwicklungen des Unternehmens-Angebotes navigational problemlos abbilden zu können. Je schlüssiger, umsichtiger und vorausschauender ihr hierbei vorgeht, desto leichter wird euer Web-Analytics-Tool im Standard Inhaltsgruppen analysieren können – ohne dass ihr aufwendig nachjustieren müsst.

Web-Analytics: III. Inhalts-Analysen anhand von Ein- und Ausstiegsseiten

Autor Marco Hassler betont: Die jeweils erste und letzte Seite eines Website-Besuchs (Einstieg und Ausstieg) sind besonders beachtenswert. 

Anknüpfend an den oben erwähnten "Startseiten-Kult" mancher Unternehmen: Laut Hassler ist die Startseite in nur 20 Prozent der Fälle die Einstiegsseite bei einem Online-Auftritt. Grund: Wer googelt, kommt direkt auf einer Unterseite des Online-Auftritts raus.  

Wenn ihr die zehn häufigsten Einstiegsseiten eures Online-Auftritts regelmäßig auswertet, kann dies sehr erkenntnisreich sein: zum Beispiel bezogen auf Traffic-Quellen (woher kommen die Besucher*innen?).

Die häufigsten Ausstiegsseiten solltet ihr vor allem aus technischer Sicht im Auge behalten: Handelt es sich um 404-Fehlerseiten ("Seite nicht gefunden"), solltet ihr das zeitnah beheben (zum Beispiel via Weiterleitung).

Web-Analytics: Das war Teil 4 zum Thema "Inhalts-Analysen"

(1) Quellen, (2) Besucher*innen, (3) Besucherverhalten und nun schließlich die (4) Inhalte: Unser gediegener Ritt durch die Dimensionen der Web-Analytics endet mit diesem vierten Teil meiner Blog-Serie.

Abschließend bleibt mir erneut zu betonen: Betrachtet euren Online-Auftritt niemals als "passive Online-Visitenkarte" – sondern stets als Conversion-Werkzeug und Dialog-Medium. Seien es Kaufabschlüsse, Kontaktdaten-Abgabe (Lead-Generierung), Anmeldungen, Downloads oder Bewerbungen: Eure Website ist ein Vertriebs- und Recruiting-Tool und als solches äußerst mächtig. Je sichtbarer ihr in der Google-Suche seid, desto größer ist dieses Potenzial.

Web-Analytics-Tools helfen euch ungemein dabei, euren Online-Auftritt dahingehend zu optimieren. Viel Erfolg!

Quelle:

Link-Tipps:

Kommentare

Hier bloggt Mathias Sauermann:

NEWSLETTER:

Erhalte die besten Beiträge meines Blogs >gratis und freibleibend!

Vernetze dich mit mir auf LinkedIn Xing FacebookInstagram.

Weitere spannende Beiträge dieses Blogs findest du in den Rubriken:
Online-Marketing-Tipps
Digitalisierung

Meinung!
Onliner-Allerlei


Titelbild: Digital Art unter CC0 1.0