Digitale Transformation in der Praxis (2): Die IT-Systeme (a)

Wie können Unternehmen mithilfe moderner Technologien ihre Prozesse, Produkte, Services und Geschäftsmodelle wertschöpfend umwandeln? Dieser Frage widmen sich Appelfeller und Feldmann in ihrem Buch "Die digitale Transformation des Unternehmens". Ein entscheidender Aspekt: die IT-Systeme.

Digitale Transformation im Unternehmen
Das digitale Unternehmen (angelehnt an Appelfeller/Feldmann) – zum Vergrößern klicken.

Nachdem Teil 1 meiner Artikelreihe das Thema digitale Transformation bezogen auf die Arbeitsabläufe beleuchtete, soll es nun um die IT-Systeme im Unternehmen gehen.

Appelfeller und Feldmann unterscheiden zwei Arten von betrieblichen Software-Kategorien: Online Transaction Processing (OLTP) und Online Analytical  Processing (OLAP). [Zum Vergrößern in das Bild klicken]

Online Transaction Processing (OLTP) und Online Analytical  Processing (OLAP).

[ERP: Enterprise-Resource-Planning will betriebliche Abläufe und Wertschöpfungsprozesse datenbasiert abbilden und verbessern. Relationale Datenbanken speichern Datensätze in verschiedenen Tabellen mit zwei Dimensionen, die aufeinander bezogen sind (Relation). Data Warehouse & Business Intelligence: siehe unten]

Data Warehouse & Business Intelligence (OLAP-Systeme)

Ein Data Warehouse ist ein Datenbanksystem, das Daten aus internen und externen Quellen speichert und analysiert. Mögliche Datenquellen:
  • ERP- und CRM-Systeme
  • elektronische Marktplätze
  • Excel-Tabellen
  • andere Data-Warehouse-Systeme
Data-Warehouse-Systeme arbeiten nach dem ETL-Prinzip (Extract, Transform, Load): 1. relevante Daten aus verschiedenen Quellen extrahieren (herausziehen), 2. Daten in das Format der Zieldatenbank transformieren, 3. Daten in die Zieldatenbank laden.

Hier knüpfen Business-Intelligence-Lösungen an: Sie greifen auf den Datenbestand des Data-Warehouse-Systems zu und ermöglichen es,
  • die Daten differenzierter zu analysieren,
  • Modelle zu berechnen
  • und unternehmerische Entscheidungen zu unterstützen.
Entscheidend bei all diesen Prozessen ist die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung:

High Speed dank In-Memory-Datenbanken

Ein IT-System benötigt drei Elemente, um Daten analysieren zu können:
  1. den Prozessor, um die Rechenoperationen durchzuführen,
  2. Speicherplatz für die zu verarbeitenden Daten
  3. und einen Arbeitsspeicher, um die Daten zwischen Prozessor und Speicherplatz zu transferieren.
Wie schnell oder langsam Daten analysiert werden können, richtet sich nach dem langsamsten dieser drei Elemente. Knackpunkt bei vielen herkömmlichen OLAP-Systemen ist nicht die Zugriffszeit auf den Arbeitsspeicher (Random-Access-Memory, RAM, "Speicher mit wahlfreiem/direktem Zugriff"), sondern die auf den Festplattenspeicher.

Die In-Memory-Datenbanktechnik beschleunigt diesen Prozess, indem sie Daten vorrangig nicht im Festplattenspeicher, sondern im Arbeitsspeicher verfügbar macht. Ergebnis: deutlich schnellere Antwortzeiten beim Lesezugriff.

IT-Services "auf Knopfdruck": Cloud-Computing

Früher waren Hard- und Softwarelösungen durchgängig beim Anwender vor Ort installiert (On-premises, "auf dem Firmengelände"). Cloud-Computing dagegen ermöglicht es, IT-Services standortunabhängig über das Internet zu nutzen. Es gibt drei Cloud-Dienstleistungsmodelle:
  • Software-as-a-Service (SaaS, Anwendungssoftware)
  • Platform-as-a-Service (PaaS, Entwicklungsplattformen)
  • Infrastructure-as-a-Service (IaaS, Server, Speicherplatz, Netzwerkinfrastruktur)
Cloud-Computing ermöglicht es Unternehmen, IT-Services investitionsarm, skalierbar, hochverfügbar und ortsunabhängig zu nutzen.

Digitale Transformation & IT-Systeme: Das war Teil a

Soweit eine kurze Einführung in die Business-Software-Architektur auf Unternehmensseite. In Teil b schauen wir uns an, wie IT-Systeme die digitale Transformation des Unternehmens unterstützen können.

Quelle & Link-Tipps:

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