SEO 2023/2024: Die große Rankingfaktor-Checkliste (Teil 5)

Rund 80 Faktoren untersuchte das US-Fachmedium Search Engine Journal hinsichtlich der Frage, ob diese das Google-Ranking einer Webseite beeinflussen oder nicht. Teil 5 meiner Artikelreihe beleuchtet die Faktoren 41-50: Unter anderem geht es um Backlinks, die interne Verlinkung, Keyword-Dichte und lokale Erwähnungen.


Symbolbild Checkliste
Dieses Bild erstellte das KI-Tool Craiyon.


Die Teile 1-4 meiner SEO-Blog-Serie untersuchten unter anderem folgende (echte und vermeintliche) Rankingfaktoren:
301-Weiterleitungen, 404-Fehler, Alt-Texte, Anker-Texte, Breadcrumb-Navigation, Canonical Links, Klick-Tiefe, Click-Through-Rate, Content, Core Web Vitals, Crawling-Fehler, direkter Traffic, Domain-Historie, Return-to-SERP-Rate, E-E-A-T-Werte, Fresh Content, Bullet Points, Heading-Tags, HTTPS-Verschlüsselung.

Dieser vorliegende fünfte Teil blickt nun auf diese Faktoren:

  • Eingehende Links (Backlinks)
  • Interne Verlinkung
  • Keyword-Dichte
  • Keyword-Hervorhebungen (Keyword Prominence)
  • Keyword-Stammformreduktion (Keyword Stemming)
  • Keyword Stuffing
  • Latent Semantic Indexing (LSI)
  • Link-Stabilität
  • Lokale Erwähnungen (Local Citations)
  • Link Velocity 


Das Search-Engine-Journal-Bewertungssystem ist das altbekannte:

  • bestätigter Rankingfaktor (offiziell durch Google verifiziert)
  • wahrscheinlicher Rankingfaktor (aber nicht offiziell bestätigt)
  • möglicher Rankingfaktor (aber nicht offiziell bestätigt)
  • unwahrscheinlicher Rankingfaktor
  • kein Rankingfaktor mehr (war früher einer)
  • definitiv kein Rankingfaktor (war nie einer)

Wie immer an dieser Stelle der Hinweis: Nur Google selbst weiß zu 100 Prozent, was ein Rankingfaktor ist und was nicht. Faktoren, die der Suchmaschinenriese nicht verifiziert hat, sind stets diskussionswürdig.

Hier kommen die Ergebnisse der Analyse für die Faktoren 41-50:

SEO: Was ein Rankingfaktor ist – und was nicht (Teil 5)

41. Eingehende Links (Backlinks, Rückverlinkungen, Inbound Links): bestätigter Rankingfaktor

Lange Zeit gehörten Verlinkungen von anderen Webseiten zu den wichtigsten Rankingfaktoren. Die SEO-Disziplin namens Offpage-Optimierung versucht seit jeher, Backlinks für eine Website zu gewinnen. Dies ging und geht einher mit Manipulationsversuchen (Link-Kauf, Link-Tausch, Link-Spam), die Google immer besser erkennen kann (und entsprechend abstraft).

Offizielle Google-Stimmen verlautbarten 2023, dass sich Backlinks (auch Inbound Links oder Rückverlinkungen genannt) nicht mehr in den Top 3 der wichtigsten Rankingfaktoren befänden. Hintergrund: Der Suchmaschinenriese kann die Qualität einer Webseite immer besser anhand der Faktoren auf der Seite (Onpage) beurteilen – und ist nicht mehr so stark auf Verlinkungs-Signale von außen (Offpage) angewiesen.

Gleichwohl sind Backlinks auch 2023 noch ein Rankingfaktor – wobei die Qualität der eingehenden Links entscheidender ist als die Menge: 

Ausschließlich Links von hochwertigen Online-Auftritten aus einem thematisch passenden Kontext heraus wirken sich positiv auf euer Ranking aus. Und das nur, wenn es sich um keine wechselseitige (reziproke) Verlinkung handelt (ihr also nicht auf die Seite zurückverlinkt) sowie der Link der anderen Seite auf euch nicht auf "nofollow" steht (denn dann wäre er nichts wert) – und die Verlinkung aus freien Stücken (ohne "Deal" im Hintergrund) stattgefunden hat.

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42. Interne Verlinkung: bestätigter Rankingfaktor

Wie sind die Seiten eures Online-Auftritts untereinander verlinkt? Eine durchdachte interne Verlinkung stellt sicher, dass Google und User*innen die Architektur eures Online-Auftritts verstehen und außerdem erkennen können, welche Seiten besonders wichtig sind.

Eine Breadcrumb-Navigation (siehe Teil 2 dieser Artikelreihe) sowie selbsterklärende Link-Texte (siehe Teil 1 dieser Artikelreihe) unterstützen dies zusätzlich.

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43. Keyword-Dichte: kein Rankingfaktor mehr

Euer Blogger erinnert sich an Zeiten, als ein maßgeblicher SEO-Tipp lautete: 3-5 % des Gesamttextes einer Webseite sollen aus dem Keyword bestehen, auf das man die Seite optimieren will. Diese Zeiten sind lange vorbei.

Platziert ihr Keywords zu oft auf einer Seite, droht mittlerweile eine Google-Strafe (sog. Keyword Stuffing, siehe unten).

Google wird dank künstlicher Intelligenz immer besser darin, textliche Inhalte zu "verstehen". Dennoch empfehle ich euch: Platziert die Keywords, auf die ihr eine Seite optimieren wollt, an entscheidenden Stellen (Title-Tag, Heading-Tags und wohldosiert im Fließtext).

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44. Keyword-Hervorhebungen (Keyword Prominence): bestätigter Rankingfaktor

Was ihr in den Title-Tag, in Überschriften und am Anfang eines Webseiten-Textes schreibt, dient der Suchmaschine und dem User als wichtiger Hinweis, worum es inhaltlich geht.

Hier sollten hervorgehoben die Keywords erscheinen, die eure Zielgruppe googelt. Das aber in einer leserfreundlichen Weise und ohne Spam-Appeal.

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45. Keyword-Stammformreduktion (Keyword Stemming): definitiv kein Rankingfaktor

Wikipedia, übernehmen Sie:
"Als Stemming (Stammformreduktion, [...]) bezeichnet man [...] in der linguistischen Informatik ein Verfahren, mit dem verschiedene morphologische Varianten eines Wortes auf ihren gemeinsamen Wortstamm zurückgeführt werden, z. B. die Deklination von 'Wortes' oder 'Wörter' zu 'Wort' und Konjugation von 'gesehen' oder 'sah' zu 'seh'."

Im SEO-Kontext bedeutet dies, bei der Keyword-Optimierung eines Webseiten-Textes auch dessen grammatikalische Varianten zu berücksichtigen. Mit dem Ziel, für abgewandelte Suchanfragen ebenfalls als relevanter Treffer in der Google-Suche ausgespielt zu werden. 

Google und andere Suchmaschinen sind auf diese "grammatikalische Schützenhilfe" schon lange nicht mehr angewiesen.

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46. Keyword Stuffing: bestätigter Negativ(!)-Rankingfaktor

"stuffing" bedeutet "stopfend", "Füllung" oder "Füllmaterial" ("cheese stuffing" ist die Käsefüllung).

Im SEO-Kontext: "Stopft" ihr eure Webseiten voll mit den Keywords, auf die ihr sie optimieren wollt, werdet ihr von Google abgestraft – weil das zu häufige Nennen eines Keywords als Manipulationsversuch gewertet wird (und außerdem leserunfreundlich ist).

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47. Latent Semantic Indexing (LSI): definitiv kein Rankingfaktor

Wikipedia, übernehmen Sie:
"Latent Semantic Indexing (kurz LSI) ist ein [...] Verfahren des Information Retrieval, [...]. [...]. Das Ziel von LSI ist es, Hauptkomponenten von Dokumenten zu finden. Diese Hauptkomponenten (Konzepte) kann man sich als generelle Begriffe vorstellen. So ist Pferd zum Beispiel ein Konzept, das Begriffe wie Mähre, Klepper oder Gaul umfasst. Somit ist dieses Verfahren zum Beispiel dazu geeignet, aus sehr vielen Dokumenten (wie sie sich beispielsweise im Internet finden lassen), diejenigen herauszufinden, die sich thematisch mit 'Autos' befassen, auch wenn in ihnen das Wort Auto nicht explizit vorkommt. Des Weiteren kann LSI dabei helfen, Artikel, in denen es wirklich um Autos geht, von denen zu unterscheiden, in denen nur das Wort Auto erwähnt wird (wie zum Beispiel bei Seiten, auf denen ein Auto als Gewinn angepriesen wird)."

Manche SEO-Experten*innen gingen davon aus, dass Google "LSI-Keywords" nutzt, um Web-Inhalte besser zu verstehen. Infolgedessen würde der Einsatz solcher "LSI-Keywords" zu besseren Rankings führen.

Googles offizielles Statement: "There is no such thing as LSI keywords." ("So etwas wie LSI-Keywords gibt es nicht"). 

Hinzu kommt, dass der LSI-Ansatz mittlerweile prinzipiell als veraltet gilt.

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48. Link-Stabilität: definitiv kein Rankingfaktor

Macht es für Google-Rankings einen Unterschied, ob Links, die ihr auf euren Seiten setzt, langfristig bestehen bleiben – oder kurz- bis mittelfristig entfernt werden?

Laut Search Engine Journal gibt es dafür keinerlei Beweise.

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49. Lokale Erwähnungen (Local Citations): wahrscheinlicher Rankingfaktor

Die lokale Suchmaschinen-Optimierung spricht von "Local Citations" (lokale Erwähnungen), wenn die Kontaktdaten eures Unternehmens (Name, Adresse, Telefon-Nummer) im Web erscheinen: zum Beispiel in Verzeichnissen oder auf Bewertungs-Seiten.

Search Engine Journal geht davon aus, dass es euch für die lokale Suchmaschinen-Optimierung Vorteile bringt, wenn ihr solche Erwähnungen bekommt und aufrechterhaltet.

Relevant ist dies für euch, wenn euer Geschäftsmodell lokal ausgerichtet ist, ihr also zum Beispiel ein Ladengeschäft betreibt oder vorrangig Kunden vor Ort gewinnen wollt.

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50. Link Velocity: definitiv kein Rankingfaktor

"Velocity" bedeutet "Geschwindigkeit" oder "Schnelligkeit". Link Velocity fragt, wie schnell euer Online-Auftritt neue Rückverlinkungen (Backlinks) von anderen Webseiten bekommt.

Es handelt sich definitiv um keinen Rankingfaktor in dem Sinne, dass es euch einen Vorteil brächte, wenn euer Online-Auftritt zügig neue Backlinks bekommt. Im Gegenteil: Google könnte dann misstrauisch werden und analysieren, ob es sich um einen unnatürlichen Link-Aufbau durch Link-Kauf oder andere Manipulationsversuche handelt.

Google-Rankingfaktoren 2023/2024: Das war Teil 5

Das waren die Prüfergebnisse von Search Engine Journal für die Faktoren 41-50. Es geht munter weiter: Der sechste Teil von "SEO 2023/2024: Die große Rankingfaktor-Checkliste" fokussiert die Faktoren 51-60 (von 80).

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